Gründerinnen im Porträt

EchtPost: Von der Motivgestaltung zum eigenen Unternehmen

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Mein Name ist Anne Buch, ich komme aus Köln, bin Mutter von zwei Kindern und habe während meiner Elternzeit 2013 mein Unternehmen EchtPost gegründet. www.echtpost.de ist eine Online-Plattform, über die man echte Postkarten per Post verschicken kann – sozusagen aus dem Internet in den Briefkasten. Der Nutzer kann online ein Postkartenmotiv auswählen und gibt einen individuellen Text sowie die Empfängeradresse ein. Für 2,30 Euro druckt EchtPost die Karte, frankiert sie mit einer echten Briefmarke und verschickt sie per Post zum Wunschtermin. Damit möchte EchtPost in digitalen Zeiten endlich wieder für volle Briefkästen sorgen.

Was gab den Impuls sich selbständig zu machen?

Als ich 2012 in Elternzeit gegangen bin, habe ich diese Zeit ganz bewusst dazu genutzt, mir Gedanken über meine berufliche Zukunft zu machen. In meiner Freizeit habe ich gerne Postkartenmotive gestaltet, und mir daher überlegt, wie ich diese verkaufen könnte. Gleichzeitig habe ich eine Lösung für mein ganz eigenes Dilemma gesucht: Obwohl ich unheimlich gerne Postkarten verschicke, habe ich es kaum gemacht, weil es mir einfach zu kompliziert war. So habe ich nach und nach die Idee zu EchtPost entwickelt. Eher zum Spaß habe ich dann einen Businessplan geschrieben, weil ich während der Elternzeit die Zeit und Muße dazu hatte. Erst als der Businessplan fertig war, habe ich beschlossen, ihn auch in die Tat umzusetzen und die Unternehmensgründung zu wagen.

Was sind die größten Hemmnisse bei der Gründung?

Ich habe im Rahmen des NUK Businessplanwettbewerbs (http://www.neuesunternehmertum.de/) einen umfangreichen Businessplan geschrieben und mich dadurch auf die Gründung sehr gut vorbereitet gefühlt. Diese Planungsphase im Vorfeld war mir sehr wichtig und ich habe mir dafür viel Zeit gelassen. Andernfalls hätte ich den Schritt in die Unternehmensgründung sicherlich nicht gewagt.

Wer oder was unterstützt Sie?

Mein Mann steht voll hinter mir und ich empfinde diesen Rückhalt als sehr hilfreich. Darüber hinaus arbeite ich mit einer sehr guten Druckerei zusammen, die den gesamten Prozess des Drucks und Versandes abwickelt. Dass ich mich auf diesen Dienstleister voll verlassen kann, ist eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg von EchtPost.

Haben Sie Förderprogramme genutzt bzw. beantragt?

Ich habe für die Finanzierung von EchtPost einen KFW-geförderten Gründerkredit in Anspruch genommen.

Ihr Tipp für andere Gründerinnen:

Keiner kann vorher wissen, ob die Selbständigkeit das Richtige für ihn ist, daher raten ich potenziellen Gründerinnen, vorab einen Businessplan zu schreiben, insbesondere dann, wenn die Gründung mit einer Kapitalinvestition einhergeht. Beim Schreiben eines Businessplans ist man gezwungen, sich mit allen Aspekten der Unternehmensgründung zu befassen, auch mit denen, die einem vielleicht nicht so liegen. Außerdem rate ich, sich von Anfang an ein Netzwerk aufzubauen und die Idee nicht allein zu Hause zu entwickeln, sondern mit möglichst vielen Menschen darüber zu sprechen.

Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg!

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