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Berufsorientierung: Schule fertig! Und nun?

Aus der Redaktion

Den Abschluss in der Tasche und nun los Richtung Zukunft! Berufsorientierung ist angesagt. Studierende stehen nach der Uni vor der Entscheidung, welchen Weg sie einschlagen wollen: Werkpraktikum, Praktikum, Festanstellung?

Viele von ihnen entscheiden sich tatsächlich erst einmal für ein Praktikum, wie eine Studie der Europäischen Kommission zeigt: 18 % aller Absolvent*innen machen nach einer Ausbildung, Studium oder Ausbildung, erst einmal ein Praktikum bevor sie sich entscheiden – und bewerben.

Tipps für die Bewerbung

Wer sich auf die Suche nach dem passenden Job macht, sollte sich vorab ein paar Gedanken machen: Wo möchte ich in Zukunft arbeiten: bei einem großen, namhaften Unternehmen, bei einem familiären Mittelständler oder doch lieber bei einem innovativen Start-up? Bin ich an einen bestimmten Arbeitsort gebunden oder bereit, für den Traumjob umzuziehen?

Doch einen Schritt zurück

Immer wieder ist zu hören: Die klassische schriftliche Bewerbung ist tot. Doch das stimmt nicht ganz, wie auch Kira Niklas von Onlyfy/Xing weiß. „Es gibt Branchen und Arbeitgeber*innen, die noch sehr an dieser Form der Bewerbung festhalten, sie wollen sehen, wie sehr sich ein*e Bewerber*in anstrengt, um einen Posten zu bekommen.“ Doch gerade die jüngere Generation empfindet laut Niklas diese Form der Bewerbung als Blackbox: Man weiß nicht, wer dahintersteht, beziehungsweise, ob es überhaupt Feedback gibt.

Was sich neben der klassischen Bewerbung immer deutlicher abzeichnet, ist die Empfehlung. Mittlerweile setzen sich ganze Betriebsteams aus Empfehlungen zusammen: Wenn ein*e Kolleg*in dort arbeitet, dann passt das Unternehmen auch zu mir, ist häufig der gedankliche Weg hierbei.

Hier helfen dann auch die Beziehungen und Kontakte, die man bei Praktika und Praxissemester geknüpft hat.

Berufsorientierung: Schule fertig! Und nun?Berufseinstieg als Trainee oder Junior?

Wer während der Ausbildung und dem Studium nicht die Gelegenheit hatte, viele Praktika zu absolvieren, dem stehen auch noch die Möglichkeiten als Junior oder Trainee in den Job einzusteigen offen. Bei diesen Wegen geht es in erster Linie darum, Führungskräfte aufzubauen.

Gehaltschancen in die Berufsorientierung mit einbeziehen

Von Luft und Liebe allein kann niemand leben. Deswegen sollten bei der Berufsorientierung auch immer die Verdienstmöglichkeiten mit in Betracht gezogen werden. Wie viel Geld am Ende tatsächlich auf dem Konto landet, hängt natürlich von verschiedenen Faktoren und dem individuellen Werdegang ab.

Ingenieurinnen und Ingenieure dürfen sich zum Beispiel über sehr hohe Einstiegsgehälter freuen. Wer Lehramt studiert hat und sich verbeamten lässt, ist hingegen von den Besoldungsgruppen abhängig. Allerdings sind auch hier die Gehälter im Vergleich zu vielen Ausbildungsberufen sehr ordentlich. Generell haben Akademiker gute Chancen auf ein angemessenes Auskommen. Studierte Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter können sich zum Beispiel darauf einstellen, dass das Gehalt im Laufe der Jahre mit mehr Berufserfahrung steigen wird. Doch auch ein Masterabschluss kann das Einkommen erhöhen. Denn er befähigt zu leitenden Positionen.

Wer von den besseren Verdienstchancen mit einem akademischen Abschluss profitieren möchte, aber nicht jeden Tag in die nächste Universitätsstadt pendeln möchte, kann sich auch für ein Fernstudium entscheiden. Das bietet eine weitaus flexiblere Gestaltung und ist dadurch mit zahlreichen Lebensentwürfen vereinbar.

Stichwort Netzwerk

Damit kann man nicht früh genug anfangen, vor allem Studentinnen sollten hier von ihren Kommilitonen lernen. Denn viele interessante und spannende Jobs werden „unter der Hand“ vergeben. Sprich: Wenn man jemanden kennt, der jemanden kennt, dann ist man vielleicht eher am beruflichen Ziel angekommen als über eine Bewerbung.

Das richtige Netzwerk und gute Kontakte sind wichtig, vor allem für Frauen. Und auch wenn das mittlerweile ein fast alter Hut ist: Frauen wird nach wie vor leider immer noch wesentlich weniger zugetraut als Männern. Sie müssen wesentlich mehr leisten, um die gleiche Anerkennung zu bekommen. Oder sie werden erst gar nicht in Führungspositionen „vorgelassen“.

Es braucht also eine entschiedene und durchsetzungsstarke Position, um traditionelle Stereotypen zu durchbrechen. Und diese beiden Attribute werden Frauen eher nicht zugeschrieben. Hier sind dann die entsprechenden Führungskräfte gefragt, die sich für Rollengleichheit und Diversität einsetzen.

Wer also die zukünftigen Chef*innen bereits kennt, hat hier sicher einen klaren Vorteil.

Und noch ein Tipp für Frauen bei der Berufsorientierung

Eine Umfrage von Azur-online hat gezeigt, dass Frauen nach wie vor viel zu tief stapeln. Die Wünsche bei Berufseintritt sind eher auf ein gutes Betriebsklima oder die Vereinbarkeit Familie du Beruf ausgerichtet, weniger auf Aufstiegschancen oder Höhe des Gehalts.

Hier sollten Bewerberinnen bitte noch mal in sich gehen und auch diese beiden Bereiche besser bewerten, sind sie doch häufig genug wesentlich besser qualifiziert als männliche Mitbewerber.

Also nicht nur ein gutes Netzwerk aufbauen und im Vorfeld überlegen, was man machen möchte, sondern bitte auch mit klaren und angemessenen Vorgaben in ein Bewerbungsgespräch gehen.

Wir müssen aufhören, uns unter Wert zu verkaufen!

 

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