Aktuelles

Frauen in der Start-up-Szene: Immer noch zu wenig

Die Hälfte der Bevölkerung ist weiblich. Daher sollte man annehmen, dass die Hälfte aller Start-ups, die jedes Jahr gegründet werden, weibliche CEOs hat. Sollte man. Aber das ist leider immer noch ein Wunschgedanke. Denn nach neuesten Schätzungen sowie der Auswertung von Firmendaten wurde festgestellt, dass weltweit nur etwa 2,5% aller Start-ups von Frauen gegründet wurden. Diese Zahlen beziehen sich allerdings lediglich auf rein weibliche Vorstände; jene Unternehmen bei denen Männer und Frauen für die Gründung verantwortlich zeichnen, fallen hier raus. Und dennoch – wie kann es sein, dass diese Zahlen so gravierend weit auseinander gehen?

Gleichberechtigung ist ein schwieriges Konzept

In Deutschland sehen die Zahlen zwar um ein Vielfaches freundlicher aus, aber auch hier sind nur 18% aller neu angemeldeten Unternehmen in der Hand von Frauen.

Dabei gilt in der Bundesrepublik die Gleichberechtigung. Sprich Frauen und Männer werden – oder sollten – die gleichen Chancen gegeben werden. Allerdings scheint es, als würde das nur auf dem Papier passieren. Denn viel zu oft haben Männer immer noch einen leichteren Zugang zu frischem Kapital, manchmal schon bedingt durch bestehende Netzwerke die viele Jahre zurückgehen. Hier liegt oft ein Kernthema der Problematik. Der Erfolg beim Fundraising hängt natürlich stark von der eigenen Sichtbarkeit und der Bekanntheit der richtigen Investoren ab. Wen man kennt und wer von wem geachtet wird, spielt eine wichtige Rolle bei der Finanzierung. Ein wichtiger Grund, warum von Männern geführte Start-ups bei der Sicherung der Finanzierung oft mehr Punkte erzielen als Frauen, ist die solide Vernetzung von Männern. Und trotz vieler Bemühungen ist das Networking für Frauen immer noch eine große Herausforderung.

Archaische Rollenbilder spielen nach wie vor eine große Rolle

Was noch viel mehr ins Gewicht fällt als Networking, sind die teils archaischen Rollenbilder vieler der Investoren. Frauen sind nicht nur Unternehmerinnen, sie sind mitunter auch Partner, Mütter und haben somit eine Vielzahl an Aufgaben. Einige Anleger sind daher der Ansicht, dass die Dualität aus beruflichen und persönlichen Verpflichtungen eine Unternehmerin zu sehr unter Druck setzen kann. Infolgedessen kann sie sich nicht voll und ganz auf das Geschäft konzentrieren was wiederum zu einer riskanten Anlage führen kann. Dies ist jedoch nichts anderes als eine stereotype Denkweise. Zu einer Zeit, in der immer mehr Männer zu Hause bleiben, um sich um die Erziehung von Kindern und den Haushalt zu kümmern Sie haben immer noch Zeit online, um Spielautomaten zu spielen, die tolle Preise anbieten, besser bekannt als Jackpots. Immer mehr Frauen strömen auf die Märkte. Daher sollte das Geschlecht niemals nach den Fähigkeiten eines Einzelnen beurteilt werden

Die Dinge selber in die Hand nehmen

Etwas, das in den vergangenen Jahren daher für Aufmerksamkeit gesorgt hat, sind Verbände die sich ausschließlich mit von Frauen gegründeten Start-ups befassen. So werden immer wieder Seminare und Workshops angeboten, damit Frauen aus der Szene sich finden und austauschen können. Denn auch wenn die 18% in Deutschland weltweit eine Verbesserung des Status Quo darstellen, so sollte man sich nicht daraus ausruhen. Denn mit 50% an weiblicher Bevölkerung sollte auch das Ziel sein, die Hälfte aller StartUps hierzulande zu gründen. Zumal man auch eine Vorbildfunktion für die kommenden Generationen an Frauen haben sollte.

 

Vorheriger Beitrag

Bindungstypen im Business – erfolgreich arbeiten mit der Bindungstheorie

Nächster Beitrag

Videoreihe "Gründen in Deiner Region": Krefeld