Buchtipp: „Die Sekretärin. Frauenkarriere und Lebensträume in den 1950er Jahren“
Wie der Sekretären-Beruf im gesellschaftlichen Kontext der 1950er-Jahre aussah, untersucht Annegret Braun in „Die Sekretärin. Frauenkarriere und Lebensträume in den 1950er Jahren“.
Das Buch beleuchtet den gesellschaftlichen Umbruch, der in den 1950er-Jahren begann und schafft mit zeitgenössischen Dokumenten aus dem deutschen Tagebucharchiv einen lebendigen Rahmen für das damalige Lebensgefühl von Frauen zwischen Tradition und Emanzipation.
Ein Job als „Vorzimmerdame“ ermöglichte Frauen berufliche Unabhängigkeit mit der Chance auf ein eigenständiges Leben. Nach dem Krieg war Sekretärin ein Traumberuf für viele Frauen, der dem Lebensgefühl der Wirtschaftswunderjahre entsprach: Kino, Tanzen und Mode lockten nach Büroschluss, und die damals selbstverständliche Suche nach dem Mann des Lebens geriet nie aus dem Blick. In bisher unveröffentlichten Tagebuchauszügen erzählen Frauen wie Doris, eine junge Zugsekretärin in modernen Fernzügen, von ihrer Arbeit und ihren Träumen. Das Buch vermittelt so einen authentischen Eindruck von den Rollenbildern und Normen im Wandel der Zeit.
Annegret Braun ist seit vielen Jahren freiberufliche Kulturwissenschaftlerin und Autorin. Nach einer Ausbildung zur Krankenschwester und einigen Berufsjahren studierte sie Empirische Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie in München, promovierte über Emanzipationsgeschichte und arbeitete als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Sie schreibt erzählende Sachbücher über Frauengeschichte und publizierte Bücher über Landleben, Glück und Kulturgeschichte der Partnersuche.
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