Kredit zum Sparen nutzen: Das kann eine Umschuldung
Aus der Redaktion
Wer ein Business gründet, zwingende Ausgaben hat oder sich anderweitige Wünsche erfüllen möchte, kommt oft nicht darum herum, sich Geld zu leihen. Besonders, wenn das in Etappen geschieht und sich mehrere kleinere oder größere Kredite anhäufen oder dafür der Dispositions- oder Kreditkartenkredit genutzt wird, ist eine Umschuldung irgendwann sinnvoll.
Was ist eine Umschuldung?
Mit einer Umschuldung können mehrere laufende Kredite zusammengefasst oder ein Kredit gegen einen neuen mit günstigeren Konditionen abgelöst werden. Dabei kann das Kreditangebot einer beliebigen Bank genutzt werden. Der neue Kredit wird im besten Fall in der Gesamtsumme der Restschulden aufgenommen. Mit dem Geld werden die offenen Kredite beziehungsweise der offene Kredit getilgt. In jedem Fall muss im Anschluss nur noch ein Kredit bedient werden. In Deutschland besteht bei Ratenkrediten jederzeit die Möglichkeit der Umschuldung. Eventuell verlangen die Banken, bei denen die Kredite abgelöst werden, eine sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung, da ihnen Einnahmen aus den Zinsen entgehen. Die Vorfälligkeitsentschädigung ist gesetzlich gedeckelt und darf nicht mehr als ein Prozent der Restschuld betragen, wenn der Kredit noch länger als zwölf Monate läuft. Wäre er innerhalb der nächsten zwölf Monate getilgt, darf die Vorfälligkeitsentschädigung maximal 0,5 Prozent betragen. Einige Banken verzichten jedoch auf eine Gebühr bei vorzeitiger Ablöse.
Darin liegen die Vorteile einer Umschuldung
Mehrere Kredite gleichzeitig zu bedienen, erfordert Disziplin und besonders gute Organisation. Durch unterschiedliche Laufzeiten und Zinshöhen kann es passieren, dass falsche Beträge überwiesen oder Monatsraten gänzlich vergessen werden. Darüber hinaus wirken sich viele Kredite negativ auf die Bonität aus. Wer mehrere Kredite zu einem zusammenfasst, gewinnt deutlich mehr Überblick über die Finanzen und verbessert auf lange Sicht die eigene Kreditwürdigkeit. Zudem lassen sich auf diese Art eventuell hoch verzinste Kredite durch einen Kredit mit einem günstigeren Zinssatz ersetzen. Das gilt auch, wenn nur ein einzelner Kredit umgeschuldet wird. Besonders, wer ein Darlehen mit hohem Zinssatz hat, sollte immer wieder Angebote vergleichen, um eventuell auf ein günstigeres umzuschulden und so Zinskosten über die Laufzeit zu sparen.
Eine Umschuldung kann auch sinnvoll sein, wenn sich die Lebensumstände geändert haben. Eventuell steht monatlich mehr oder auch weniger Geld für die Monatsraten zur Verfügung. Laufende Verträge können oft nicht einfach angepasst werden. Mit einer Umschuldung zu einer neuen Bank können sämtliche Kreditkonditionen neu festgelegt werden. Dazu gehören die Ratenhöhe, aber auch Vereinbarungen wie Sondertilgungen oder die Möglichkeit zu Ratenpausen.
Dispositionskredit oder Kreditkartenkredit umschulden
Der Dispositionskredit des Girokontos ist verlockend. Um ihn zu nutzen, ist kein Antrag nötig und er kann bis zur Höhe des Kreditrahmens flexibel genutzt werden. Dasselbe gilt für den Kreditkartenkredit bei einer Kreditkarte mit Ratenzahlungsoption. Die Zinsen für Dispositions- und Kreditkartenkredite liegen jedoch meist im zweistelligen Bereich und sind damit deutlich höher als die der meisten Verbraucherkredite. Zudem birgt der Dispositionskredit die Gefahr der Überschuldung. Die offenen Summen werden nicht in gleichmäßigen Raten zurückgezahlt, sondern getilgt, sobald wieder Geld auf dem Girokonto landet. Wer den Dispo nicht vollständig ausgleicht, kann immer tiefer in die Schuldenfalle geraten. Ähnlich sieht es bei der Kreditkarte aus, auch wenn hier viele Anbieter bereits die Rückzahlung in Raten veranlassen. In beiden Fällen kann entsprechend eine Umschuldung auf einen Ratenkredit sinnvoll sein. Dieser wird dann in gleichmäßigen Monatsraten zurückgezahlt. Oft lohnt es sich, bei der Umschuldung einen höheren Betrag als die offene Restschuld des Dispositionskredits aufzunehmen, damit auf dem Girokonto ein Puffer entsteht. So sorgt die nächste Zahlung nicht gleich für ein erneutes Minus auf dem Konto.
Verwendungszweck Umschuldung angeben
Wer einen Kredit zum Zweck einer Umschuldung aufnimmt, sollte der kreditgebenden Bank unbedingt mitteilen, wofür das Geld gedacht ist. Dies verringert die Chance, dass der Kredit abgelehnt wird, da die Bank ansonsten davon ausgehen würde, dass nur weitere Schulden hinzukommen. Weiß sie aber, dass das Geld genutzt wird, um mehr Ordnung in die Finanzen des Kreditnehmers zu bringen, bewertet sie das positiv und ist eher bereit, das Darlehen zu bewilligen. Mit dem neuen Kreditvertrag sollten unbedingt weitere Konditionen berücksichtigt werden. Wird ein Geldsegen wie ein Bonus oder eine Schenkung erwartet, ist die Option zu kostenlosen Sondertilgungen sinnvoll. Auch die Möglichkeit zu einer kostenlosen Gesamttilgung kann miteinbezogen werden. So ist eine weitere Umschuldung zu den nächstbesten Konditionen ohne Vorfälligkeitsentschädigung möglich.
kein Kommentar