Lohngerechtigkeit in kleinen und mittleren Unternehmen fördern
Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft haben am 5. Juni über Lohn- und Chancengleichheit in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) diskutiert. Beim virtuellen Runden Tisch für KMU, zu dem das (FPI) eingeladen hatte, ging es vor allem um gute Beispiele für mehr Entgeltgleichheit, die auch in kleinen und mittleren Unternehmen schnell und ohne großen Aufwand umgesetzt werden können. Denn längst sind Gleichberechtigung und Entgelttransparenz ein klarer Vorteil, wenn es darum geht Fachkräfte anzuwerben und zu halten.
Juliane Seifert, Staatssekretärin im Bundesfrauenministerium, hielt die Keynote: „Das Thema Lohngerechtigkeit und Chancengleichheit ist ein wichtiges Zukunftsthema. Warum? Weil Unternehmen, die für Gleichberechtigung und Transparenz stehen, leichter Fachkräfte anwerben und halten können. Das Bundesfrauenministerium unterstützt deshalb gerade kleine und mittlere Unternehmen, das Entgeltgleichheitsgebot einzuhalten. Unter dem Motto ‚kleiner Aufwand, große Wirkung‘ können Unternehmen mit dem neuen ‚Gleichstellungscheck für kleine und mittlere Unternehmen‘ prüfen, wie gleichstellungsorientiert sie beim Arbeitsentgelt oder den Arbeitsbedingungen bereits sind. Konkrete Anregungen und Tipps helfen ihnen, neue Ansätze einzuführen und eine neue Unternehmenskultur zu fördern.“
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit
Das Entgeltgleichheitsgebot verpflichtet alle Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, Frauen und Männern gleichen Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit zu zahlen – unabhängig von der Rechtsform oder der Anzahl der Beschäftigten. Häufig wirkt es sich positiv aus, wenn die Entgeltstrukturen für die Beschäftigten transparent sind. Regelmäßige Überprüfungen helfen dabei, gute Strukturen zu fördern und nachteilige Muster zu verändern.
Unternehmen können dafür zum Beispiel Tools wie den eg-check nutzen. Eine Übersicht mit Details zu diesem und zu anderen Tools einschließlich einer Such-Funktion hat das Fair Pay Innovation Lab entwickelt. Unternehmen wird damit die Auswahl des passenden Instruments für eine Überprüfung erleichtert. Das Bundesfrauenministerium hat die Entwicklung der Online-Datenbank unterstützt.
Gemeinsam mit dem Deutschen Juristinnenbund wurde zudem der Selbsttest „Gleichbehandlungscheck für kleine und mittlere Unternehmen“ entwickelt. Mit jeweils fünf Fragen zur Personalrekrutierung, zu den Arbeitsbedingungen, dem Arbeitsentgelt und zur Kommunikation können KMU selbst testen, ob Handlungsbedarf besteht. Für jeden Themenbereich werden konkrete Handlungsempfehlungen gegeben und Vorschläge gemacht, die leicht umgesetzt werden können.
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