Gründen

Die Startphase der Gründung: bloß nichts anbrennen lassen

Man muss die Gelegenheiten beim Schopf packen, wenn sie sich auftun. Vielleicht ist es sonst zu spät.
Nein. Eigentlich ist es nie zu spät (für was auch immer).

Alles auf maximale Energie

Steckt man gerade in der Startphase der Gründung schwebt man oft in einer riesigen Euphorieblase und alles ist möglich. Immer neue Ideen entstehen und alle sind sie augenscheinlich gut. Je mehr Leuten man von seinem Vorhaben erzählt, desto mehr Ideen und Vorschläge kommen dazu. Man fühlt sich verstanden und unterstützt. Positives Feedback pusht die Euphorie. Kritik – vor allen aus innerfamiliären Reihen – möchte man eigentlich nicht hören.

Und so bleibe ich bei meiner Assoziation von „Existenzgründung und Kochen„. Wenn also nicht gerade Eintopf koche, habe ich gewöhnlich mehr als einen Topf auf dem Herd. Und die bekommen zu Anfang auch alle erst einmal maximale Energiezufuhr, damit es ordentlich anfängt zu kochen. Und so ist es auch in unserer Startphase. Wir haben mehrere Ideen, die auch direkt mit unserem Projekt zu tun haben und die wir auch verfolgen und am Kochen halten. Außerdem gibt es immer wieder neue Inspirationen von außen.  In der Küche bietet mein Herd nur eine begrenzte Aufnahmekapazität und ich kann die Hitze reduzieren. Im Geschäftsleben sind wir der begrenzende Faktor. Aber diese Grenzen sind fließend und oft schwer zu erkennen.

Doch wo sind unsere Grenzen? Unser Gehirn hat anscheinend unendliche Weiten, in denen Ideen und Gedanken zwischen den Synapsen fliegen. Allerdings ist unser Leistungsvermögen eindeutig begrenzt. Das sollte sich jeder Gründer und jede Gründerin rechtzeitig bewußt machen. Erkennen wir das zu spät – dann brennt es an!

Nichts anbrennen lassen

Nichts anbrennen lassen heißt in diesem Fall also nicht, dass man jede Gelegenheit nutzen sollte. Viel mehr soll es heißen: Bevor etwas anbrennt und verdorben ist, sollte man mal die Hitze reduzieren oder den Topf vom Herd ziehen.

Es ist äußerst wichtig, sich in der Startphase immer wieder selbst zu reflektieren. Man muss sich sich einen Überblick über die momentanen Aufgaben verschaffen und neu priorisieren. Man muss entscheiden, wohin die meiste Energie fließen soll. Schließlich soll alles, was man anfängt gut werden. Aber wenn man alles gleichzeitig machen will, muss man die Energie aufteilen und dann wird es nicht so gut, wie man es sich vorgestellt hat.

Wir haben einen imaginären roten Notausknopf. Und wer merkt, dass es nicht mehr geht, der haut drauf. Und dann sortieren wir uns und unsere Aufgaben neu. Danach fühlt sich dann meist alles viel leichter an. Das ist im Team natürlich einfacher als allein.

Uns würde interessieren, welche Lösung Sie für sich gefunden haben. Kommentieren Sie doch einfach mal. Wir freuen uns.

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