Finanzielle Bildung für Privatanleger: Katharina Dauenhauer gründete Dauenhauer Consulting
Mein Name ist Katharina Dauenhauer. Ich komme ursprünglich aus Berlin und gründete 2022 meine eigene Firma, Dauenhauer Consulting. Wir bieten finanzielle Bildung für Privatanleger und diejenigen, die es werden wollen, an. Schwerpunktmäßig adressieren wir Frauen und Akademiker. Die Altersspanne liegt grob zwischen Ende 30 bis Mitte 50.
Der Weg in die Selbstständigkeit war allerdings bei weitem nicht vorgezeichnet. Ursprünglich stamme ich aus einer konservativen Berliner Familie. Die Verbeamtung war das Größte, was man sich im Berufsleben laut meinen Eltern hätte wünschen können.
Investieren, Aktien, Vermögensaufbau. All das wurde als risikobehaftet, riskant und falsch gesehen. Stattdessen sollte ich mich doch lieber Sparplänen und Lebensversicherungen widmen.
Was ist die Besonderheit Ihres Start-ups Dauenhauer Consulting?
Wir bieten finanzielle Aus- und Weiterbildung an, ohne heikle Versprechungen nach dem schnellen Geld zu machen. Wir setzen stattdessen auf wissenschaftlich fundierte Methoden. Mit unserem ganzheitlichen Zugang zum Kapitalmarkt vermitteln wir Expertise in den Segmenten ETFs, Aktien oder eben auch Immobilien. Kundinnen und Kunden können dabei aus unterschiedlichen und individuellen Angeboten – unter anderem einem Kompaktpaket, einem 10-Wochenprogramm, Mastermind usw. wählen.
Was sind Ihre bisherigen Meilensteine seit der Gründung beziehungsweise seit der ersten Idee des Projekts?
Alles in allem gibt es mehrere kleine Meilensteine, die unser Team und mich quasi jeden Tag stolz machen. Dass das Unternehmen stabil auf eigenen Beinen steht, gehört natürlich dazu. Auch dass wir in der jetzigen Konjunkturphase nicht unter Zwang verkaufen müssen und statt schnellen Abschlüssen im Sales die persönliche Betreuung priorisieren, bestätigt uns regelmäßig. Wir haben aber noch viel vor und geben uns mit den aktuellen Erfolgen nicht zufrieden.
Was motiviert Sie?
Abgesehen davon, dass unser Business an die zwanzigjährige Berufserfahrung von mir anknüpft, gibt es ein übergeordnetes Thema: Finanzielle Bildung gibt deutlich mehr Wahlmöglichkeiten und Entscheidungsfreiheiten im Leben. Wir machen uns oft viel zu wenig bewusst, wie sehr Lebensentscheidungen von unserem finanziellen Spielraum abhängen. Leider sehen die Realitäten in Deutschland noch zu oft ganz anders aus, zumal Bildungslücken und das Vertrauen in obsolete Finanzprodukte (Giro- und Tagesgeldkonten, Bausparverträge, Lebensversicherungen etc.) langfristig für Vermögensabbau, statt Vermögensabbau sorgen. Wir wollen dieses Mindset verändern und mehr Menschen bei ihrer Vermögensstrategie helfen – was nebenbei auch das eigene Selbstbewusstsein stärkt und oft auch noch ganz andere Türen öffnet.
Wie ist Ihr beruflicher Werdegang?
Nach dem Studium der Wirtschaftspädagogik sowie dem Referendariat an der Berliner Berufsschule für Banken, Immobilien und Versicherungen ging es für mich ins Angestelltenverhältnis. Auf 18 Jahre als Lehrerin und Führungskraft, darunter zwölf, in denen ich den Fachbereich in Berlin-Mitte leitete, folgte aber nicht die Verbeamtung. Der eigene Chef zu sein war und ist bis heute attraktiver, als Zeit gegen Geld zu tauschen.
Was war für Sie der Auslöser, ein eigenes Unternehmen zu gründen?
Mit der größte Faktor waren die Rahmenbedingungen im öffentlichen Bildungswesen. Marode Ausstattungen, langsame Prozesse und wenig Perspektiven schienen mir trotz einer hochwertigen Bezahlung als nicht erstrebenswert. Das fühlte sich mehr an wie ein goldener Käfig. Die beruflichen Geschicke selber zu lenken, wurde so mehr und mehr zur Wunschvorstellung. Selbst wenn oder besser gesagt, gerade weil die Verbeamtung winkte.
Wer hat Sie beraten, wer sind Ihre Helferinnen und Mentorinnen?
In der Retrospektive habe ich mich am ehesten an denjenigen orientiert, die bereits ihr eigenes Unternehmen erfolgreich gegründet haben. Und das müssen nicht immer ausschließlich die großen Namen sein. Wovon ich allerdings explizit abraten kann, sind gut gemeinte Ratschläge von Mahnern und Zweiflern aus dem privaten Umfeld. Statt sich zu fragen, was „Was, wenn es nicht klappt?“, sollte es eher „Was, wenn es klappt?“ heißen.
Was war Ihre größte Herausforderung und wie haben Sie diese gemeistert?
Die größte Herausforderung besteht nicht selten darin, dass sich viele Privatpersonen im Umgang mit Geld noch zu wenig zutrauen. Viele fragen sich bereits in den ersten Gesprächen, ob sie überhaupt den Zugang zu einer vernünftigen Anlagestrategie schaffen können. Insofern hängen Finanzen auch mit Selbstbewusstsein zusammen. Zumindest unserer Erfahrung nach kann ich sagen, dass erfolgreicher Umgang mit Geld somit auch das eigene Zutrauen in sich selbst erhöht.
Wie machen Sie auf Ihr Unternehmen aufmerksam?
Wir knüpfen mit unseren inhaltlichen Themen an den Lebensrealitäten der Menschen an. Wie gelingt der Vermögensaufbau in Zeiten von Inflation und Rezession? Wie sieht eine zuverlässige Aktienstrategie aus? Wie gehe ich mit Geld in der Partnerschaft um? All das sind Fragen, die wir mit qualitativ hochwertiger Beratung tagtäglich beantworten wollen.
Was ist Ihre beste Vermarktungsidee?
Öffentlich wollen wir natürlich auf möglichst unterschiedlichen Kanälen präsent sein. Ohne dabei zu aggressiv in der Strategie zu agieren. Wenn wir in Verkaufsgesprächen zudem merken, dass das Produkt nicht zum Kunden passt, sehen wir auch von einer Zusammenarbeit ab.
Welchen Traum möchten Sie mit ihrem Unternehmen/Projekt verwirklichen?
Den größten Traum habe ich mir mit meiner Selbstständigkeit schon erfüllt. Bereits als Kind wollte ich dort leben, wo Palmen wachsen. Immer schon eine schöne Alternative zur grauen Großstadt. Zukünftig wollen wir noch mehr Privatpersonen dazu befähigen, nachhaltig Vermögen aufzubauen. Zu viele Menschen setzen noch auf Scheinsicherheiten, die sich in puncto Finanzen langfristig sehr negativ auswirken.
Was macht Sie als Unternehmer*innen-Persönlichkeit aus?
Ein persönlicher Skill von mir ist es geworden, schnell Entscheidungen treffen zu können. Und das hat einen zentralen Hintergrund: Erfolgreiche Persönlichkeiten treffen aus meiner Sicht eher schnell Entscheidungen. Lange zu überlegen, wirkt sich meist negativ auf den eigenen Erfolg aus, was dann eben bereut wird. Komplettiert wird meine Unternehmerinnen-Persönlichkeit zusätzlich von Durchhaltevermögen, emphatischer Teamführungen für den Zusammenhalt und positive Atmosphäre – sowohl im Sinne der Mitarbeiter als auch in der Zusammenarbeit mit Kunden.
Ihr Tipp: Was würden Sie anderen Gründerinnen empfehlen?
Da gibt es vor allem drei Ratschläge für all diejenigen, die gründen möchten. Zum einen natürlich ein finanzielles Polster während der Gründung und der Aufbau eines zuverlässigen Netzwerks, das zu den unterschiedlichen Phasen von Selbstständigkeit helfen kann.
Hinzukommt noch die Fähigkeit, Resilienz zu erlernen. Gegenüber Stress, gegenüber Vorbehalten aus dem eigenen Umfeld, gegenüber Risiken und das Szenario auch komplett zu scheitern. Wird dies in einer Strategie harmonisiert, ist schon viel geschafft.
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