Shabana Maliki – Life- und Businesscoaching
Shabana Maliki arbeitet als Life- und Businesscoaching. Sie bietet für Unternehmen und Institutionen, aber auch für einzelne Personen Beratung zu den Themen interkulturelle Kompetenz, Resilienz und Empowerment. Weitere Schwerpunkte sind Konfliktlösungsstrategien und emotionale Führung. Ziel ihrer Workshops, Einzel- und Gruppencoachings sowie Vorträgen für Unternehmen und Institutionen ist, zum verständnisvollen Umgang miteinander beitzutragen. Ein zentrales Thema für sie ist insbesondere, Frauen auf dem Weg in eine selbstbestimmte Zukunft zu begleiten, um Wachstumspotentiale und Selbstwirksamkeit zu erkennen und das Selbstwertgefühl zu stärken. Ein sehr wichtiger Teil ihrer Arbeit ist dabei die Beratung von geflüchteten Frauen und Frauen mit Migrationshintergrund, denen sie aufgrund ihrer eigenen Geschichte besonders nahesteht.
Shabana Maliki gehört zu den Bewerberinnen für den Hessischen Gründerpreis 2024.
Was ist die Besonderheit Ihres Start-ups?
Mein zentrales Thema ist: Auf eigenen Beinen stehen, ein selbstbestimmtes Leben führen und die Heldin der eigenen Geschichte sein. Denn mein persönlicher Weg war alles andere als einfach. Als Teenager flüchtete ich mit meiner Familie aus meinem Heimatland Afghanistan. Ich sprach zunächst kein Deutsch und ging eine arrangierte Ehe ein; wurde von Bildung und dem gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen. Um vor allem meiner Tochter eine bessere Zukunft zu ermöglichen, kämpfte ich mich durch eine schmerzhafte Trennung – aber dies war es mehr als wert, damit meine Tochter und ich ein selbstbestimmtes Leben führen können.
Ich habe unzählige Gespräche mit Ämtern geführt und hart für die notwendige Unterstützung gekämpft – irgendwann hat es geklappt, ich konnte endlich meinen Realschulabschluss nachholen, eine Ausbildung machen und nach dem Fachabitur sogar studieren. Es war ein steiniger, sehr herausfordernder Weg, aber da es immer wieder Menschen gab, die an mich geglaubt haben, konnte ich ihn gehen.
Mit meinem Life Coaching für Frauen möchte nun ich alle Frauen, aber vor allem Migrantinnen und Geflüchtete dabei unterstützen, ihre Wachstumspotentiale und Selbstwirksamkeit zu erkennen. Ich weiß, wie meine Coachees denken und fühlen. Außerdem spreche ich neben der deutschen Sprache sowohl Dari als auch Farsi und kenne mich tiefgründig mit den afghanischen und iranischen Kulturen aus, so dass ich auch auf muttersprachliches Coaching und Workshops für diese Zielgruppe anbieten kann. Dies fließt auch in die Angebote des Unternehmens-Coachings ein. Ich habe nicht nur das Wissen durch meine Ausbildung als Krankenschwester, mein Studium im medizinisch-organisatorischem Bereich und den ständigen Besuch von verschiedenen Weiterbildungen. Vielmehr ist es meine lebenslange Erfahrung und dadurch erworbenen Kompetenzen, die mich von klassischen Coaches unterscheiden.
Was sind Ihre bisherigen Meilensteine seit der Gründung beziehungsweise seit der ersten Idee des Projekts?
Ich durfte bereits einige besondere Kunden beraten und konnte dabei wichtige Erfahrungen sammeln und erleben, wie meine Vision Wirklichkeit wird:
- berami e.V.
- Jumpp e.V.
- Crespo Fondation
- Storyfeld Arena
- IHK in Ostbrandenburg
- ZAN e.V.
- Mehrgenerationshaus
- Ev. Frauenbegegnungszentrum
- Infrau e.V.
- GIZ
- Zusammenleben der Kulturen in Dietzenbach
- Berufswege für Frauen in Wiesbaden
- Ein weiteres Highlight war der Gewinn des Sonderpreises im Rahmen des Frankfurter Gründerpreis 2023.
Ich versuche ständig mein Netzwerk zu verbreitern und durch die Teilnahme an verschiedenen Programmen einen größeren Radius für mein Unternehmen zu schaffen. Seit März 2024 bin ich Teilnehmerin des Mentoring Programm ‚Founders Forward Mentoring‘ mit J.P. Morgan, was mir weitere großartige Impulse und spannende neue Kontakte ermöglicht.
Was motiviert Sie?
Mein Traum ist es, andere Menschen – vor allem Frauen — – durch mein Wissen und meine Erfahrungen zu einer selbstbestimmten Zukunft zu ermutigen. Dank toller Menschen, welche mich bei der Umsetzung meines Traumes unterstützen und begleiten, fühle ich mich ermutigt, weiterzukämpfen, auch wenn es nicht immer so einfach geht mit dem eigenen Unternehmen, wie man es sich wünscht!
Wie ist Ihr beruflicher Werdegang?
Nachdem ich im Jahr 2011 die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin im Klinikum Frankfurt höchst erfolgreich abgeschlossen hatte, wurde mir schnell klar, dass ich über den Bereich Pflege hinausgehen will, und habe deshalb anschließend Gesundheitsmanagement studiert. Sowohl bei meiner Bachelor- als auch bei der Masterarbeit habe ich mich intensiv mit dem Thema „Interkulturelle Beratung, interkulturelle Kommunikation und Gesundheitsförderung von geflüchteten Frauen unter besonderer Berücksichtigung afghanische und iranische Frauen“ auseinandergesetzt. Weiterhin war ich von 2014 bis 2017 als wissenschaftliche Hilfskraft beim HessIP in die Durchführung der Projekte „OPEN- interkulturelle Öffnung in der Pflege“ und „TransCareKult – Entwicklung einer transkulturellen Willkommens- und Organisationskultur“ eingebunden und als ich Projektleiterin für das Projekt „Interkulturelle Care-Guides“ bei berami Frankfurt verantwortlich. Im Oktober 2022 habe ich meine Ausbildung als International Life- und Businesscoach abgeschlossen und bin seitdem selbständig als Coach, Beraterin und Referentin tätig. In dieser Zeit konnte ich zahlreiche Projekte in Form von Workshops, Gruppen- und auch Einzelcoachings bei verschiedenen Organisationen umsetzen.
Was war für Sie der Auslöser, ein eigenes Unternehmen zu gründen?
Meine Eigene Biografie. Je nachdem aus welcher Kultur und welchem Elternhaus wir stammen, werden viele Lebensfähigkeiten weder zu Hause noch in der Schule unterrichtet. Ich möchte mein Wissen und meine Erfahrung teilen, damit auch andere Strategien entwickelt können, ihren Wert, sich selbst und die Welt besser und anders kennenzulernen. Jede Person hat die Kraft, das eigene Leben zu verändern. Ich möchte aktiv bei der Erschaffung einer friedlicheren, harmonischeren Welt mithelfen.
Wer hat Sie beraten, wer sind Ihre Helfer*innen und Mentor*innen?
Eine wichtige Unterstützung habe ich durch Jumpp erhalten, insbesondere die Beratung von Tina Marqurdt hat geholfen, mein Unternehmen auf den Weg zu bringen.
Was war Ihre größte Herausforderung und wie haben Sie diese gemeistert?
Die Kundenakquise ist weiterhin sehr herausfordernd. Durch meine bisherigen Aktivitäten verfüge ich zwar bereits über gute Kontakte, die mich auch immer wieder buchen. Aber gerade im sozialen Bereich und bei der Hilfe für Geflüchtete sind die Budgets häufig klein und nach vielen Jahren der ehrenamtlichen Tätigkeit möchte ich ja nun von meiner Beratungstätigkeit leben können. Von daher ist der nächste Schritt, meine Sichtbarkeit weiter zu erhöhen und mich direkt bei Kliniken und anderen Organisationen, die von meinen Erfahrungen in der Interkulturellen Zusammenarbeit und Resilienzstärkung profitieren können, vorzustellen.
Ein weiteres Standbein sind die privaten Lifecoachings, für die ich über Workshops eine größere Aufmerksamkeit schaffen will. Und auch meine recht beachtliche Social Media Community möchte ich noch stärker über meine Angebote informieren. Mit Online-Kursen und ähnlichen niederschwelligen Angeboten kann ich so auch ortsunabhängig den Frauen meine Erfahrung anbieten.
Wie haben Sie die Finanzierung Ihrer Gründung bisher umgesetzt und was sind zukünftige Pläne beziehungsweise Ideen dafür?
Dank eines Gründungszuschusses und einiger Ersparnisse kann ich mich seit Anfang des Jahres komplett auf meine Selbständigkeit konzentrieren – vorher habe ich parallel noch in Teilzeit als Projektmanagerin gearbeitet. Durch die Ideen zur Kundengewinnung hoffe ich, zeitnah noch weitere Kooperationspartner und längere Beratungsmandate bei Unternehmen umsetzen zu können und parallel im Lifecoaching weiterhin wichtige Impulse zu geben.
Welchen Traum möchten Sie mit ihrem Unternehmen/Projekt verwirklichen?
Es mag etwas naiv klingen, aber meine Vision ist es, dazu beizutragen, dass die Welt harmonischer und gleichberechtigterwird.. Menschen, besonders Frauen, ob mit und ohne Migrationsintergrund, möchte ich dabei unterstützen, ihre Persönlichkeit zu stärken, dass sie lernen, an sich zu glauben undden eigenen Weg mit Selbstbewusstsein gehen. Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen möchte ich dabei unterstützen, ein besseres Miteinander zu finden.
Was macht Sie als Unternehmer*innen-Persönlichkeit aus?
Für das Coaching der Frauen mit Migrationshintergrund ist es sehr wichtig, ihnen auf Augenhöhe zu begegnen. So sollte neben einer Kultursensibilität, interkulturelle Kompetenz und Handlungskompetenz auch die Fähigkeit zu interkultureller Kommunikation vorhanden sein. Diese Kompetenzen habe ich mir durch mein Studium, besonders durch meine Bachelor- und Masterarbeiten über das Thema Gesundheitsförderung der geflüchteten Frauen und Migrantinnen erarbeitet. Aber vor allem auch durch die jahrelange interkulturelle Beratung und die langjährige ehrenamtliche Arbeit z.B. in der Seelsorge für Migrantinnen habe ich die Erfahrung gemacht, mit meiner Geschichte als Vorbild angesehen zu werden. Nach der Ausbildung als Life- und Business-Coach verbunden mit praxisnahen Coaching-Einheiten und ständigen Weiterbildungen kann ich nun noch besser auf die Bedürfnisse die Coachees oder Workshop-Teilnehmer/innen eingehen.
Ihr Tipp: Was würden Sie anderen Gründerinnen empfehlen?
Als Gründerin ist man besonders am Anfang mit vielen Herausforderungen konfrontiert – mein Tipp: Unermüdlich an sich und die Idee glauben und nicht aufgeben. Es gibt tolle Angebote, um sich bei Fragen Hilfe und Unterstützung zu holen. Ihr seid ein Geschenk für die Welt und es ist wichtig, dass Euer Traum von Euch gelebt wird!
Vielen Dank und viel Erfolg!
Hier geht es direkt zur Website von Shabana Maliki: www.coaching-maliki.de
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