umtüten: Nachhaltige Tüüten für den müllfreien Einkauf
Mit umtüten möchten Anja & Christina für möglichst viele Situationen im Alltag eine nachhaltige Mehrweg-Alternative anbieten. Ihre Tüüten sind designt für den Einkauf beim Bäcker, im Supermarkt, für unterwegs oder im Büro. Sie sind robust, praktisch und aus natürlichen Materialien. Damit auch typische to-go Produkte sicher (& tropfsicher!) nach Hause kommen, haben die Tüüten ein Inlay aus pflanzlicher Stärke. Das hält lange frisch und ist einfach auszuwischen.
Was ist die Besonderheit Ihres Start-ups?
Spinnen, weben, färben, drucken und nähen – all das passiert im Umkreis von 100 km im Münsterland bei Produzent*innen, die ökologisch & sozial arbeiten und ihr Handwerk in Perfektion (und mit viel Liebe) ausführen. So entsteht eine wirklich nachhaltige und transparente Alternative zu Einwegverpackung. Neben den Produkten wollen wir auch unser Wissen teilen: Schul-Workshops zum Thema zero waste, Motivations-Seminare für mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen oder Impulsvorträge über suffizientes Wirtschaften. 2020 haben wir darüber hinaus über drei Monate eine interaktive Nachhaltigkeitsausstellung in Kiel entwickelt das „sustanability adventure“. Das Zusammenspiel dieser vielen Projekt ist das was umtüten ausmacht.
Was sind Ihre ersten beruflichen Erfolge? Wie ist Ihr beruflicher Werdegang?
Bereits während des Studiums habe ich umtüten gestartet. Das lokale Uni-Projekt nach dem Studium in ein Unternehmen zu verwandeln, war für mich wahnsinnig aufregend und lehrreich. Wir sind zu einem 5-köpfigen Team gewachsen mit Leidenschaft für Nachhaltigkeit, Design und Umdenken. In dieser Konstellation kommunizieren wir frei, entwickeln uns gemeinsam weiter und hinterfragen uns tagtäglich gegenseitig. Das macht für mich beruflichen Erfolg aus!
Was war für Sie der Auslöser, ein eigenes Unternehmen zu gründen?
Vor 5 Jahren, zu Beginn unseres Masterstudiums (für Nachhaltigkeitswissenschaften & Umweltmanagement), war „zero waste“ in Deutschland noch nicht präsent und Einwegverpackungen auch unsere ständigen Begleiter. Uns – Anja und Christina – nervte der ständige Müllkonsum, jedoch fehlten uns die Tools, um ihn zu reduzieren und andere dazu noch andere mitzureißen. Wir starteten ein lokales, studentisches Umweltprojekt in Kiel. 2 Jahre gingen wir unserem „Hobby“ neben der Uni nach und brachten uns alles, was zu einem Projekt gehört, selbst bei: Produktentwicklung, Designprogramme und Netzwerkarbeit und später auch Marketing, Vertrieb und Buchhaltung.
Wer hat Sie beraten, wer sind Ihre Helfer und Mentoren?
Auf unserer Reise unterstützen uns super viele lokale Netzwerke und Organisationen. Darunter:
- Yooweedoo
- WEstartupH
- Opencampus Kiel
- ProjectTogether
Was war Ihre größte Herausforderung und wie haben Sie diese gemeistert?
Ein großer Meilenstein für uns war die Entscheidung, umtüten nach 2 Jahren als studentisches Projekt in ein Unternehmen zu verwandeln. Dies fiel uns wahnsinnig schwer: wollen wir dieses Risiko eingehen? Wissen wir überhaupt, was wir da tun? Und was auf uns zukommen wird? Natürlich wussten wir das nicht! Und trotzdem war es die beste Entscheidung überhaupt. Wir bekamen ein Gründungsstipendium für ein Jahr, das unser Risiko einschränkte. Nach einem Jahr standen wir wieder vor einer ähnlichen Entscheidung: weitermachen ohne Stipendium oder einen anderen (sicheren) Job suchen? Dieses Mal trafen wir die Entscheidung um einiges schneller… natürlich für umtüten.
Wie machen Sie auf Ihr Unternehmen aufmerksam?
Wir nutzen den direkten Kontakt zu Unternehmen und Organisation, um uns persönlich vorzustellen und kennenzulernen. Über soziale Medien, Magazine und Vorträge vergrößern wir unsere Reichweite. Kund*innen erfahren natürlich auch von uns über unsere Produkte im Handel und über unseren Onlineshop.
Was ist Ihre beste Vermarktungsidee?
Wir setzen seit Beginn von umtüten auf ehrliche und transparente Kommunikation. Wir zeigen uns als offenes und authentisches Team. So fühlen wir uns in der Kommunikation am wohlsten und erzielen die meisten Erfolge. Außerdem stehen wir alle hinter unseren transparenten, nachhaltigen Produkten und übermitteln das im Kontakt mit unserem Umfeld. Wie haben Sie die Finanzierung Ihrer Gründung umgesetzt? Zu Beginn von umtüten haben wir an einem lokalen Nachhaltigkeitswettbewerb teilgenommen und gewonnen. Mit dem Startgeld von 3.000 Euro konnten wir unsere erste Produktion umsetzen. Später haben wir darüber hinaus ein Gründungsstipendium erhalten, mit dem wir uns über ein Jahr finanzieren konnten.
Welchen Traum möchten Sie noch verwirklichen?
Für umtüten wünsche ich mir, dass wir uns als stabiles Kleinunternehmen etablieren. Wir wollen uns bei aktuellen und neuen Produkten noch richtig ausleben und uns genügend Freiraum für neue Bildungsprojekte nehmen. Unsere interne Kommunikation und Zusammenarbeit sind schon jetzt unglaublich effektiv, motivierend und persönlich. Diese Freude soll bei uns immer im Fokus bleiben!
Ihr Tipp: Was würden Sie anderen Gründerinnen empfehlen?
Gründet so wie es zu euch passt. Es gibt nicht den einen richtigen Weg, wie schnell oder langsam, mit wem ihr gründet oder wie viel Geld ihr benötigt. Wir haben recht „alternativ“ gestartet und konnten uns einen anderen Weg nie vorstellen.
Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg!
Hier geht es direkt zur Homepage von umtüten.