Gründerinnen im Porträt

Yoona Ventures GmbH: Eine Saas-Lösung für die Modeindustrie

Mein Name ist Anna Franziska Michel und ich bin Gründerin & CEO des Softwareunternehmens yoona.ai. Wir haben eine KI-basierte Softwarelösung zur Digitalisierung und Automatisierung von Designprozessen der Modeindustrie entwickelt. Die Idee ist entstanden, weil ich – als studierte Designerin mit einem eigenen Modelabel – schnell gemerkt habe, dass ich nachhaltiger und effizienter arbeiten will und muss.

Was ist die Besonderheit Ihres Start-ups?

yoona.ai ist eine einzigartige SaaS-Lösung, die der Modeindustrie hilft, Prozesse zu optimieren und durch unsere Deep-Tech-Plattform Zeit und Kosten zu sparen, ohne dass Designer ausbrennen. Wir fördern Nachhaltigkeit und geben Designern Zeit für Kreativität. Unsere Künstliche Intelligenz schafft realistische Designs in kürzester Zeit.

Was sind Ihre ersten beruflichen Erfolge?

Yoona.ai wurde von der Stadt Berlin und der Europäischen Union mit dem Berliner Start-up Stipendium ausgezeichnet. Wir waren Finalisten beim Deep Tech Award und ich wurde mit dem Digital Female Leader Award in der Kategorie Innovation für meine Arbeit mit yoona.ai ausgezeichnet. Wir haben eine Pre-Seed Round im Q3 2020 geschlossen und die Yoona Ventures GmbH gegründet. 2021 starteten wir als eins von 10 Unternehmen den Tech-Star Accelerator – eines der besten Accelerator und Investoren Programme weltweit. Und wir haben begonnen mit Vaude, Esther Perbandt, Puma oder Fraas zu arbeiten.

Wie ist Ihr beruflicher Werdegang?

Während meines Sport- und Kunststudiums habe ich schon immer selbstständig im Design- und Kunstbereich gearbeitet. Während meiner Spezialisierung als Modedesignerin (BA) habe ich bei Zalando als Stylistin gearbeitet und mein eigenes Modelabel gegründet. Diese Arbeit brachte mich dazu, nach Technologien zu suchen, die man in diesem Bereich anwenden kann. Aus dieser Suche entstand eine Forschungsgruppe im Fachbereich Wirtschaftsinformatik. Die entwickelten Technologien führten zu der Gründung von yoona.ai, wo ich heute Geschäftsführerin bin.

Was war für Sie der Auslöser, ein eigenes Unternehmen zu gründen?

Ich habe schon vorher verschiedene Unternehmen gegründet, denn ich liebe einfach die Arbeit als Unternehmerin. Der Auslöser, die Yoona Ventures GmbH zu gründen, war das Movement der Fashion Revolution und die Tatsache, dass die Modeindustrie noch in den 80ern steckt. Ich wollte nicht weiter so arbeiten. Hinsichtlich Burnouts von Designern, Nachhaltigkeit und Effizienz hat das für mich überhaupt keinen Sinn ergeben. Meine Vision ist es, die Industrie zu revolutionieren und hilfreiche Technologien zu demokratisieren.

Wer hat Sie beraten, wer sind Ihre Helfer und Mentoren?

Ich habe viele tolle Menschen und ich glaube – wenn man alle zusammenbringt – eine ganze Schulklasse, die mich unterstützt. Tausend Dank an Euch! Zu meinen Beratern gehören Jürgen Hahn (ehem. CFO Marc O´Polo), Martin Kronbügel (Creative Director PUMA), Daniel Manzke (former CTO Delivery Hero), Katia Yakovleva (Spotify), Tanja Bogumil (ehem. Kisura), Ben Gebien (Saatchi & Saatchi), Mohamed Omaizat (Senior Vice President Rocket Internet) und AshishKumar Mittal (Head of Product Management N26).

Was war Ihre größte Herausforderung und wie haben Sie diese gemeistert?

Große Herausforderungen waren es ein Team zusammenzustellen, welches lösungsorientiert und schnell arbeitet. Darüber hinaus meine Familie mit zwei Kindern mit der Unternehmung zu koordinieren. Plötzlich Home-Office und Home-Schooling durch die Pandemie. Die erste Investmentrunde zu schließen und, ganz wichtig, immer eine gute Work-Life-Balance zu schaffen.

 Wie machen Sie auf Ihr Unternehmen aufmerksam?

Wir sind stark PR und Marketing fokussiert. Wir haben eine Podiumsdiskussionreihe gegründet. Ich spreche mit meinem Netzwerk und verbreite unsere Mission. Wir nutzen alle möglichen Kanäle, um zu kommunizieren und unsere Berater als auch Tech-Stars verbinden uns mit der ganzen Welt.

Was ist Ihre beste Vermarktungsidee?

yoona.ai versteht sich als Disruptor und Innovator im Produktdesignprozess. Wir sind die Zukunft der Modeindustrie, die genau jetzt stattfindet. Das heißt, unsere Vision ist es, den Designprozess komplett zu digitalisieren und damit die Produktentwicklung und -produktion für so wichtige Marktteilnehmer wie S. Oliver, Adidas, Gerry Weber, Tom Tailor und sogar Nike zu revolutionieren. Wir entwickeln bereits Projekte mit PUMA und Vaude. Wir glauben, dass die Modeindustrie in höchstem Maße digitalisiert werden sollte, und yoona hat das Potenzial, die Lösung für jede Stufe der Wertschöpfungskette zu liefern.

Wie haben Sie die Finanzierung Ihrer Gründung umgesetzt?

Ich habe viel Eigenkapital investiert und zu Beginn immer nebenher gearbeitet. Meine Freunde und Familie haben das Projekt finanziell unterstützt. Mit dem Berliner Start-up Stipendium konnten wir den nächsten Schritt gehen. Im Oktober 2020 haben wir die Pre Seed Round geschlossen. Tech-Stars hat auch noch einmal investiert. Jetzt planen wir unsere Seed Round.

Ihr Tipp: Was würden Sie anderen Gründerinnen empfehlen?

Denke positiv, gut gelaunt und lösungsorientiert! Habe keine Angst vor Iterationen! Gib nicht auf – der Weg ist steinig, aber Steine braucht man, um neue Wege zu bauen! Behalte immer Deine Vision im Auge, damit Du Dich nicht in Kleinigkeiten verlierst! Und ich kann hier eigentlich nur mit den Worten von Anna Wintour enden, die für mich immer eine große Inspiration war: „You are leading! Not following! You are driven by your heart, you are driven by your talent, you are driven by your instinct! And if you start to questioning and look what people are doing on the left of you or on the right of you, you will lose that clarity of thought! Own your decisions! Own who you are!“

Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg!

Hier geht es direkt zur Homepage von yoona

Bitcoin & Co – Anlagen-Achterbahn oder unterschätzte Chance?
Vorheriger Beitrag

Bitcoin & Co – Anlagen-Achterbahn oder unterschätzte Chance?

Nächster Beitrag

Female Empowerment in Tech: AW Academy startet Leadership-Seminare