Gründerinnen im Porträt

Marina Michaelis: Mit Wonderspot den Alltag verschönern

Wonderspot, ein Online-Shop für Schreibwaren und Alltagshelfer, wurde im Jahr 2017 von der Designerin Marina Michaelis gegründet.

Frau Michaelis, Sie haben Wonderspot gegründet – was ist Wonderspot?

Wonderspot ist ein Onlineshop für Schreibwaren, Lifestyle-Produkte und Alltagshelfer im liebevollen DIY Stil. Die Produkte verschönern den Tag der Organisationstalente, Lebensliebhaber und der Chaoten. Sie verleiten zum Austoben und bieten eine Menge kreativen Raum. Der Onlineshop wurde von mir im Jahr 2017 gegründet, um mit den Produkten etwas Farbe und Kreativität ins Leben zu bringen und die schönsten Momente festzuhalten.

Sie bieten liebevoll gestalteten Kalender, Notizbücher und vieles mehr aus Papier an. Ist es nicht schwer sich mit diesen Produkten in einer Zeit etablieren zu wollen, in der immer mehr auf paperless gesetzt wird?

Wonderspot schließt sich dem Trend an, Totgesagtes wieder neu zu beleben, wenn es zur Bereicherung der Alltagskultur beiträgt. Dazu gehören ganz eindeutig Stift und Papier, die wiederentdeckt werden, weil sie ganz andere Sphären in uns aktivieren als z. B. ein Smartphone oder Notebook. Vieles, was die Digitalisierung zunächst verbannt hatte, erhält erneut einen gesellschaftlichen Stellenwert. Das geschieht teilweise aus Umweltgründen und einem kritischen Bewusstsein, aber auch, weil Gebrauchsgegenstände aus früheren Zeiten uns wieder näher an uns selbst heranführen. Ein gutes Beispiel ist die Schallplatte, die in der Lage ist, akustisch das zu transportieren, wozu die elektronischen Medien nicht in der Lage sind. Ich möchte mit Wonderspot die Gelegenheit nutzen und mit den Planern, Kalendern und anderen Schreibwaren in dieselbe Richtung gehen und Verschüttetes wieder an die Oberfläche heben. Mit Papier und Stift zu arbeiten bedeutet Kreativität und ohne die läuft abseits der vielen täglichen Verpflichtungen nichts.

Was war der Auslöser für die Gründung?

Als Designerin war es schon immer mein Wunsch, selbstständig zu arbeiten. Als selbstständige Grafik- und Mediendesignerin, also Dienstleisterin, wurde ich auf Dauer nicht glücklich. In dieser Zeit habe ich angefangen eigene Schreibwaren zu designen, um den Alltag zu organisieren und besser planen zu können, so entstand der erste Kalender, der Wonder Planner. Dieser kam bei Freunden und Bekannten so gut an, dass ich mich entschied, aus meinem Portfolio und Blog nun einen Onlineshop zu machen und den Kalender dort anzubieten.

Was ist Ihr ganz persönliches Alleinstellungsmerkmal?

Das tolle an den Produkten ist die Tatsache, dass dort viel Platz für die eigene Kreativität zu finden ist und nur so viel vorgegeben, dass man weiß, wo man anfangen kann. Ich gebe mit den Produkten quasi ein Grundraster vor, aber lasse genug Platz, um sich auszutoben. Der Wonder Planner ist z. B. kein stumpfer, langweiliger Kalender, sondern ein Kalender voller Möglichkeiten für die Lebensgestaltung. Dort ist selbstverständlich auch ein Kalendarium, aber auch viele Listen und Bereiche, die für Planung und Organisation sorgen und die Lebensabschnitte festhalten, während man dem ganzen einen persönlichen touch gibt. Bei den Produkten erkennt man die Liebe zum Detail.

Was waren oder sind die größten Hemmnisse bei Ihrer Gründung gewesen?

Erfahrung, Finanzen und vor allem die Zeit! Ich habe nämlich bei null angefangen. Natürlich hatte ich das nötige Wissen, wie ich die Produkte erstelle, einen Onlineshop aufsetze und über die Social-Media-Kanäle verbreite. Aber das war’s auch schon. Ich hatte kaum Erfahrung in dem Bereich Sales, Buchhaltung, Vermarktung, usw., weil der Start aber so gut verlief und ich es weiterverfolgen wollte, musste ich mir in sehr kurzer Zeit sehr viel Wissen aneignen. Neben einem Vollzeitjob, war daher wohl die Zeit die größte Herausforderung.

Hatten Sie Unterstützung bei der Umsetzung Ihrer Geschäftsidee?

Wie sagt man so schön: Selbst ist die Frau! So lief es auch bei mir und der Gründung. Ich habe tatsächlich alles ganz allein gemacht.
Gab es während des Gründungsprozesses eine Umstellung, da Sie gemerkt haben, dass das Produkt nicht angenommen wird bzw. nicht zur Zielgruppe passt?
Zum Glück kaum. Ich habe mich sehr fleißig über die Zielgruppen informiert und die Produkte von Beginn an so gestaltet, dass diese Zielgruppe auch erreicht und angesprochen wird. Natürlich verkaufen sich einige Produkte weniger und andere wiederum mehr als erwartet, aber eine Umstellung habe ich hierzu noch nicht vornehmen müssen.

Was hätten Sie getan, wenn Sie nicht erfolgreich gegründet hätten?

Ich hätte weiterhin meinen netten Bürojob als Visual Designer und würde wahrscheinlich dennoch an eigenen Projekten aus diesem Bereich arbeiten, bis mir eine tolle, innovative Produkt-Idee eingefallen wäre, die eine Gründung ermöglicht hätte.

Ihr Tipp für andere Gründerinnen.

Habt Mut und Herz! Vor jedem großen Schritt kosten es mich unfassbar viel Überwindung diesen zu gehen. Ob positiv oder negativ, es ist ein Schritt! Und das bedeutet, es gibt Bewegung. Und habt Herz dabei, das macht nämlich den Unterschied. Die Nutzer und Käufer merken, ob hinter einem Unternehmen ein Herz steckt oder nicht. Fangt einfach an! Eine Idee ist genug, um loszulegen. Eine Idee kann sich nur entfalten, wenn auch etwas passiert. Redet über die Idee, schreibt sie auf oder präsentiert sie in Foren, beim Gründer Austausch oder bei passenden Vorträgen und nimmt das Feedback auf. Auch das ist ein Anfang.
Und ganz wichtig, nimmt Hilfe und Unterstützung an. Alleine kann man es schaffen, aber man muss es nicht. Ich habe mich zu Beginn schwer damit getan, Hilfe anzunehmen, aber als ich soweit war, war ich dafür sehr dankbar. Es ist nun mal so, mehr Augen sehen eben mehr.

Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg!

Hier geht es direkt zur Homepage: www.wonderspot.de

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