She!

Jenny Riedel – Erfolg bedeutet für mich Entwicklung und Vertrauen

2012 gründete Jenny Riedel das Unternehmen Mobile Office Management, das heute für professionelle Assistenzlösungen, empathische KI-Telefonie und Prozessentlastung für kleine und mittlere Unternehmen steht. Als Unternehmerin, Ausbilderin und Mutter lebt sie, was sie vermittelt: Verantwortung übernehmen, Perspektiven schaffen und mit moderner Technologie menschliche Entlastung ermöglichen.

Wie definieren Sie Erfolg?

Erfolg lässt sich für mich nicht allein in Zahlen messen. Natürlich gehört wirtschaftliche Stabilität dazu, aber wirklicher Erfolg zeigt sich in der Qualität und Beständigkeit unserer Zusammenarbeit. Wenn Kundinnen und Kunden über viele Jahre bleiben, sich gemeinsam mit uns weiterentwickeln und wir Projekte umsetzen, die echten Mehrwert schaffen, ist das für mich gelebter Erfolg. Ebenso wichtig ist der menschliche Aspekt im Team. Alle Mitarbeitenden, die heute bei mir im Büro in Oranienburg tätig sind, habe ich selbst ausgebildet. Darauf bin ich stolz, denn viele sprechen über Fachkräftemangel, aber nur wenige übernehmen selbst Verantwortung und fördern Nachwuchs. Für mich ist genau das ein wesentlicher Teil von Erfolg: Menschen auf ihrem Weg zu begleiten, sie zu qualifizieren und langfristig zu halten. Nachhaltiger Erfolg entsteht dort, wo Vertrauen, Kompetenz und Freude an der Arbeit zusammenkommen – sowohl im Team als auch in der Zusammenarbeit mit unseren Kundinnen und Kunden.

Was zeichnet Sie aus?

Mich zeichnet eine hohe Empathiefähigkeit und ein ausgeprägtes Reflexionsvermögen aus. Ich bin zielstrebig, entwickle gern neue Ideen und setze sie konsequent um. Wenn ich mir ein Ziel setze, verfolge ich es mit vollem Einsatz, ohne den Blick für das große Ganze zu verlieren. Im Laufe meiner unternehmerischen Entwicklung habe ich gelernt, dass Perfektion nicht immer das Ziel sein muss. Manchmal bedeutet Erfolg, Dinge abzuschließen, statt sie endlos zu optimieren – und aus Erfahrungen zu lernen, statt sich von Fehlern bremsen zu lassen. Ich bin überzeugt, dass echte Stärke darin liegt, sich weiterzuentwickeln, sich nicht von äußeren Stimmen verunsichern zu lassen und den eigenen Weg authentisch zu gehen.

Wer oder was ist Ihr Motor?

Mein größter Motor ist die Leidenschaft für das, was ich tue. Ich brenne für das, was wir bei Mobile Office Management schaffen: echte Entlastung für Unternehmen, menschliche Zusammenarbeit und Lösungen, die funktionieren. Mich motiviert die Dankbarkeit und Wertschätzung, die uns unsere Kundinnen und Kunden entgegenbringen, ebenso wie die enge Verbindung zu meinem Team. Erfolg ist für mich kein Selbstzweck, sondern das Ergebnis gemeinsamer Anstrengung. Es erfüllt mich, zu erleben, wie wir Herausforderungen meistern, neue Ideen umsetzen und uns immer wieder weiterentwickeln. Besonders spannend ist für mich der Bereich der Künstlichen Intelligenz. Unsere Arbeit verändert sich ständig, und ich sehe es als Antrieb, auf dem neuesten Stand zu bleiben und unsere Dienstleistungen weiterzudenken. Ich lebe mit einer chronischen Lungenerkrankung, die mich im Alltag begleitet. Vielleicht ist genau das einer der Gründe, warum ich den Willen entwickelt habe, Dinge zu bewegen und zu zeigen, dass Erfolg nicht von perfekten Voraussetzungen abhängt, sondern von Haltung, Leidenschaft und Zusammenhalt. Ich weiß, dass ohne mein Team nichts funktionieren würde. Wir haben viele Höhen und Tiefen gemeinsam erlebt, und genau das schweißt uns zusammen. Diese Loyalität und die ehrliche Anerkennung füreinander sind für mich die größte Form von Erfolg – und mein stärkster Antrieb.

Straighter Weg oder Abzweigungen – wie verlief Ihr Berufsweg bisher?

Mein beruflicher Weg war in vielerlei Hinsicht klar, aber dennoch geprägt von bewussten Entscheidungen. Ursprünglich wollte ich Lehrerin werden. Aufgrund meiner Lungenerkrankung habe ich mich dann jedoch für eine Ausbildung entschieden – eine Entscheidung, die im Rückblick den Grundstein für alles gelegt hat, was heute mein berufliches Leben prägt. Ich habe mich kontinuierlich weitergebildet und schließlich im Alter von 26 Jahren den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Zunächst habe ich Mobile Office Management allein aufgebaut, bis ich nach zwei Jahren begann, ein Team zu entwickeln und eigene Fachkräfte auszubilden. Seit 2014 bilden wir regelmäßig aus, und alle Auszubildenden sind heute fester Bestandteil des Teams. Rückblickend war mein Weg weniger von Abzweigungen geprägt, sondern von stetigem Wachstum und klaren Strukturen. Natürlich gab es Phasen, in denen äußere Umstände – wie familiäre Verantwortung oder die Corona-Zeit – besondere Herausforderungen mit sich brachten. Doch jede dieser Erfahrungen hat zu meiner Entwicklung beigetragen. Heute richte ich Mobile Office Management strategisch neu aus – mit dem Fokus auf KI-Telefonie, Prozessautomatisierung und moderne Assistenzlösungen, die Unternehmen entlasten und Zukunftsfähigkeit schaffen.

Gibt es Rollenbilder in Ihrem Alltag, denen Sie gern entkommen möchten?

Ich empfinde es nicht so, dass ich bestimmten Rollenbildern entkommen muss. Ich bin Frau, Mutter und Unternehmerin – und jede dieser Rollen gehört zu mir. Natürlich ist es nicht immer leicht, allen Erwartungen der Gesellschaft gerecht zu werden, aber das ist auch gar nicht mein Anspruch. Mir ist wichtiger, dass sich mein Leben stimmig anfühlt. Ich versuche, den Bedürfnissen meines Kindes ebenso gerecht zu werden wie den Anforderungen meines Unternehmens und meinen eigenen Werten. Dabei orientiere ich mich nicht an äußeren Vorstellungen, sondern an dem, was sich für mich richtig anfühlt. Ein zentraler Bestandteil meines Verständnisses von Verantwortung ist das Thema Inklusion. Ich sehe es als selbstverständlich an, Menschen unabhängig von Herkunft, Einschränkung oder Lebenssituation Chancen zu eröffnen. Das gilt besonders in der Ausbildung, wo Vielfalt nicht nur bereichert, sondern auch Perspektiven schafft. Mir ist ein respektvoller Umgang zwischen Menschen wichtig – unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder Funktion. Anerkennung und Gleichberechtigung entstehen nicht durch Rollen, sondern durch Haltung.

Welche eigene Erfahrung geben Sie anderen Frauen als Tipp mit auf den Weg?

Meine Erfahrung hat gezeigt, dass man bei sich selbst anfangen sollte. Wenn man mit sich im Reinen ist und die eigene Leistung anerkennt, kann man anderen ehrliche Wertschätzung schenken. Konkurrenzdenken oder Misstrauen haben dort keinen Platz. Ich finde, wir Frauen sollten uns stärker gegenseitig unterstützen – ohne Klischees, ohne Abgrenzung. Ich schätze den Austausch zwischen Männern und Frauen gleichermaßen, weil beide Seiten unterschiedliche Stärken einbringen. Wir Frauen haben enormes Potenzial, wenn wir zusammenhalten, uns gegenseitig anerkennen und sichtbar machen, was wir leisten. Das braucht Selbstbewusstsein, Offenheit und den Mut, gemeinsam zu wirken.

 

Vorheriger Beitrag

Nachhaltigkeitsorientierung bei Gründungen – Frauensache?

Nächster Beitrag

Jenny Riedel: Rundum-Service für intelligente Kundenkommunikation

kein Kommentar

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.