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Die Astronautin: Deutschlands Frauen für das All

Ingenieurinnen, Wissenschaftlerinnen, Medizinerinnen und Pilotinnen: Für den Posten als erste deutsche Astronautin haben sich deutschlandweit über 400 Frauen beworben. Nun wurden in Berlin mehr als 70 der Top-Bewerberinnen der Öffentlichkeit präsentiert. Staatssekretärin Brigitte Zypries würdigte das Engagement der Initiative.

11 deutsche Männer sind bisher im Weltall gewesen – aber noch nie eine deutsche Frau. Das soll sich ändern. Heute wurden in Berlin 70 Top-Kandidatinnen der Öffentlichkeit präsentiert, die sich beim Projekt „Die Astronautin“ beworben haben. Ziel des Projekts ist es, noch vor 2020 die erste deutsche Frau auf eine Mission ins All zu entsenden. Während der Veranstaltung erläuterten Claudia Kessler, Initiatorin der Kampagne, Wissenschaftler sowie Unterstützer aus Politik und Wirtschaft den ca. 200 Gästen Eckpunkte des Projekts, des Rekrutierungs- und Trainingsprozesses sowie die Ziele der Mission.

Mädchen und Frauen für Technik begeistern

Brigitte Zypries, Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie und Koordinatorin der Bundesregierung für die Deutsche Luft- und Raumfahrt, eröffnete die Veranstaltung mit einem Vortrag zum Thema: „Die Zukunft der Raumfahrt ist weiblich“. „Es ist mein Ziel, Frauen und Mädchen für Naturwissenschaft und Technik zu begeistern. Wie könnten wir das besser, als ihnen zu zeigen, dass man mit einem MINT-Studium nach den Sternen greifen kann. Aus diesem Grund unterstütze ich diese Initiative, und ich freue mich, heute so hochqualifizierte Frauen zu sehen“, so Brigitte Zypries.

Claudia Kessler, Initiatorin der Kampagne: „Wir wollen die erste deutsche Frau auf eine Mission zur ISS entsenden. Ich bedanke mich bei all den Menschen und Unternehmen, die bereit sind, uns bei diesem ambitionierten Projekt zu unterstützen. Das große Interesse der Medien und der Bevölkerung machen deutlich, dass die Zeit mehr als reif ist für eine deutsche Frau im All. Wir wollen beweisen, dass es in Deutschland hochqualifizierte und top ausgebildete Kandidatinnen gibt, auf die wir stolz sein können.“

Wie es weiter geht

Insgesamt 90 Kandidatinnen werden die medizinisch-psychologischen Eignungsuntersuchungen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) durchlaufen. Ende September werden die Teilnehmerinnen dieses wissenschaftlichen Verfahrens feststehen, das im Herbst 2016 startet. Voraussichtlich im März 2017 werden die Finalistinnen verkündet, von denen schließlich eine zur Astronautin ausgebildet und auf die ISS-Mission vorbereitet wird.

Über das Projekt

Mit dem Projekt „Die Astronautin“ soll bis 2020 die erste deutsche Frau auf eine Mission zur Internationalen Raumstation (ISS) entsendet werden. Finanziert wird das Projekt mithilfe von privatwirtschaftlichen Sponsoren. Unterstützt mit fachlicher Expertise wird es von Vertretern aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft. Initiatorin des Projekts ist Claudia Kessler, diplomierte Ingenieurin für Luft- und Raumfahrt und CEO von HE Space Operations. Die medizinischen Untersuchungen, die an Bord der ISS durchgeführt werden, werden voraussichtlich unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Hanns-Christian Gunga, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Physiologie der Charité Berlin, stehen.

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