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Landshuter Unternehmerfrauen im Handwerk feiern großes Jubiläum

Während es vor 20 Jahren üblich war, dass sich Handwerksmeister trafen, gab es keine Plattform für Frauen. Von einer gleichberechtigten Partnerschaft war man weit entfernt. Frauen im Handwerk, egal ob als eigene Chefin – soweit es sie gab – oder als mitarbeitende Ehefrau, waren Einzelkämpferinnen und auf sich selbst gestellt. Learning bei doing war der Alltag.

Heute hat sich diese Sichtweise radikal geändert und die Landshuter Unternehmerfrauen haben einen großen Teil dazu beigetragen. Bei einer festlichen Feier im Rathausprunksaal beging der Verein „Unternehmerfrauen im Handwerk“ (UFH) das Jubiläum.

Dabei versprach die erste Vorsitzende Manuela Nemela: „20 Jahre UFH sind erst der Anfang!“

Frauen bilden Rückgrat der Betriebe

Als Festredner fand der Hausherr, Oberbürgermeister Putz, lobende Worte für das große Engagement des Vereins und stellte weiterhin klar: Das Handwerk ist das Rückgrat unserer Gesellschaft. Und Sie, liebe Frauen, bilden das Rückgrat dieser Betriebe. Landrat Dreier blickte in seiner Ansprache zurück auf die letzte Wirtschaftskrise und stellte dabei den großen Wert der kleinen und mittelständischen Firmen heraus. Unsere Region ist geprägt von starken Betrieben, die sinnvoll wirtschaften und so habe man diese schwierige Zeit gut überstanden. Oftmals sind Frauen die Anlaufstelle in diesen Betrieben, die selbstverständlich viele Aufgaben übernehmen und den Betrieb zusammenhalten würden, lobte der Landrat.

Er würdigte den Einsatz der Frauen in der Vorstandschaft, die neben ihren beruflichen Tätigkeiten auch die Zeit für das Ehrenamt im Verein finden und so andere Frauen und damit auch Betriebe unterstützen.

Auf weibliche Fachkräfte, aber auch Führungskräfte kann nicht mehr verzichtet werden. Kämpfen Sie für Ihre Belange!

Frauen sehen ihre Leistung als selbstverständlich

Bei ihrer Festrede forderte Angelika Niebler, Abgeordnete im Europaparlament die Frauen auf, selbstbewusster zu sein und Führungspositionen einzunehmen. Frauen seien gefährdet ihre Leistungen als selbstverständlich zu sehen, während männliche Kollegen Arbeitsleistungen viel deutlicher herausstellen würden. Fordern Sie die Anerkennung ein, die ihnen zusteht, so die CSU-Politikerin zu den anwesenden Frauen.

Kritische Worte an die Politik

Doris Unger, Vorsitzende des Landesverbandes fand lobende Worte für den mitgliederstärksten bayrischen Arbeitskreis, mit ihren vielfältigen Aktivitäten und Fortbildungen. Jedoch gab es auch kritische Worte, gerichtet an die Politik. Es fehle an Fachkräften und Auszubildenden. Das duale System werde überall gepriesen, aber im Vergleich zu einer akademischen Ausbildung gäbe es einen erheblichen finanziellen Nachteil, so die Landesverbandsvorsitzende.

Mehr Informationen zu „Unternehmerfrauen im Handwerk“ gibt es hier.

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