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Neueste Unternehmenszahlen zu Frauen in Führungspositionen

„Die gesetzlichen Vorgaben sind notwendig“ – Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig und FidAR-Präsidentin Monika Schulz-Strelow stellen aktuellste Zahlen zum Frauenanteil in Führungspositionen vor. Mit dem am 1. Mai in Kraft getretenen Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst hat die Bundesregierung die Weichen für eine Erhöhung des Frauenanteils in den Aufsichtsgremien und Vorständen gestellt.

Frauenquote in den Fokus

Bei der Vorstellung der drei aktuellen WoB-Indizes rückte Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig die Entwicklung der Quote in Aufsichtsräten und die Situation bei den Zielvorgaben in den Fokus. Der Women-on-Board-Index 100, ein im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend erstmals erstelltes Ranking der börsennotierten und voll mitbestimmten Unternehmen, bildet den Frauenanteil in den Führungsetagen der 101 Unternehmen ab, die von der gesetzlich geforderten 30-Prozent-Quote im Aufsichtsrat betroffen sind.

Der WoB-100 kommt zu folgenden Ergebnissen:

  • 77 Unternehmen, rund drei Viertel, erfüllen die gesetzlichen Vorgaben noch nicht
  • Ein Viertel (24 von 101) der betroffenen Unternehmen haben die vom Gesetz geforderte 30-Prozent-Quote bereits erfüllt

Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig erklärt: „Die Unternehmen, die die Quote bereits heute erfüllen, liefern den besten Beweis dafür, wie wichtig der öffentliche Druck durch das Gesetzgebungsverfahren war. Es zeigt: Ohne politischen Druck passiert gar nichts.“

Frauen in Führungspositionen: Planungsziele werden untersucht

Der WoB 100 untersucht zudem die Planungsziele der Unternehmen zum Frauenanteil in Vorständen und den zwei obersten Führungsebenen. Hier zeigt sich: 60 Prozent der Unternehmen haben ein Planungsziel für den Frauenanteil im Aufsichtsrat, jedoch lediglich 1 Prozent hat ein Planungsziel für den Vorstand. „Hier bleibt also noch viel zu tun“, so Manuela Schwesig weiter. „Die Unternehmen haben sich bereits darauf eingestellt, dass die Quote für die Aufsichtsräte kommt. Das gilt jedoch nicht für die verbindlichen Zielvorgaben. Das zeigt, dass die gesetzlichen Vorgaben, sich verbindliche Ziele zu setzen, notwendig sind.“

Der Public Women-on Board-Index, das Ranking der 375 größten öffentlichen Unternehmen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene zeigt, dass sich die Situation der öffentlichen Unternehmen nicht wesentlich von der der privaten Unternehmen unterscheidet. Ergebnisse der 74 Unternehmen mit Bundesbeteiligung über 25%:

  • Weniger als jede vierte Position in den Aufsichtsgremien ist mit einer Frau besetzt
  • In 16 Prozent der Unternehmen mit Bundesbeteiligung wird ein Frauenanteil von 40 Prozent und mehr in den Aufsichtsgremien erreicht
  • 16 Prozent der Bundesbeteiligungen haben keine Frau in den Führungsetagen, also weder im Aufsichtsrat noch im Vorstand

Vorstellung des Women-on-Board-Index

Es wird auch der aktualisierte  Women-on-Board-Index (WoB-Index) vorgestellt, der die Führungsetagen der 160 im DAX-30, Tec-DAX, M-DAX und S-DAX notierten deutschen Unternehmen dokumentiert. Auch hier zeigt sich: Beim Frauenanteil in Aufsichtsräten und vor allem in den Vorständen ist noch viel Luft nach oben. 32 der 160 Unternehmen haben weder im Aufsichtsrat noch im Vorstand eine Frau.

FidAR-Präsidentin Monika Schulz-Strelow: „Wir stellen bei den Unternehmen insgesamt eine höhere Sensibilität bezüglich des Themas Frauen in Führungspositionen fest. Viele Unternehmen verweisen darauf, dass sie unterhalb der Aufsichtsrats- und Vorstandsebene einen hohen Frauenanteil haben und versuchen, diesen systematisch zu steigern.“

Die Studien zum Women-on-Board-Index 100, Public Women on Board Index sowie zum Women-on-Board-Index werden vom BMFSFJ unterstützt und von FidAR e. V. vorgelegt. Die Studien mit allen Rankings werden veröffentlicht unter www.fidar.de.

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