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Suche von Aufsichts- und Beiräten gestaltet sich schwierig, es fehlen qualifizierte Frauen

Verschärfte Haftungsregeln erschweren aus Sicht von Personalberatern die Suche nach passenden Personen. Aktuell gibt es vor allem nicht genügend Frauen mit ausreichend Erfahrung und Qualifikation für mittelständische Aufsichts- und Beiratspositionen. Die Fachkonferenz „Aufsichts- und Beiratsgremien in Deutschland“ am 22.1.2016 in Berlin will hier Akzente setzen.

Aus Sicht der deutschen Personalberater erschweren zwei Faktoren die Suche nach geeigneten Kandidaten für die Besetzung von Aufsichts- und Beiräten besonders: Zum einen haben verschärfte Haftungsregeln dazu geführt, dass in Frage kommende Kandidaten sich häufiger gegen ein Aufsichts- oder Beiratsmandat entscheiden. Zum anderen stehen aktuell nicht genügend Frauen mit den notwendigen Qualifikationen und Erfahrungen für die Besetzung von solchen Positionen im Mittelstand zur Verfügung. Dies sind Ergebnisse der Panel-Befragung „Suche von Aufsichts- und Beiräten – Eine aktuelle Bestandsaufnahme“ des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberater (BDU), bei der die Einschätzungen von 117 Personalberatern mit Erfahrung in diesem Segment der Personalsuche eingeflossen sind. Knapp 60 Prozent der Befragungsteilnehmer geben an, dass die Suche durch gesetzliche Regelungen – z.B. im KonTraG – schwieriger bzw. deutlich schwieriger geworden ist. Und: Zweidrittel konstatieren, dass sie aktuell in ihrer Berufspraxis nicht genügend qualifizierte Frauen für Aufsichts- und Beiratspositionen finden.

Suche von Aufsichts- und Beiräten muss gesteigert werden

Dr. Regina Ruppert, BDU-Vizepräsidentin: „Die Befragungsergebnisse zeigen zwei Aspekte ganz deutlich. Erstens: Die Professionalisierung von Aufsichts- und Beiräten in Deutschland nimmt noch weiter zu. Zweitens: Die Anstrengungen, um mehr Frauen gezielt auf verantwortungsvolle Managementaufgaben vorzubereiten und an diese Gremienarbeit im Mittelstand heranzuführen, müssen erheblich erhöht werden.“

Rund 80 Prozent der befragten Personalberater gaben weiterhin an, dass die Unternehmen und Organisationen die Aufsichts- und Beiräte vor allem als Sparringspartner für Marktentwicklungen benötigen. Auch in den Rollen als Kontrollorgan der betriebswirtschaftlichen Kennzahlen (72,9 %) und als Wissensträger von globalen Zusammenhängen (71,6 %) sind sie sehr begehrt.

Die Honorierung der Personalberater bei der Aufsichts- und Beiratssuche erfolgt bei Dreiviertel der Suchmandate nach geschätztem Aufwand. Überwiegend werden für den Zahlungszeitpunkt der Personalberater-Honorare die sogenannte Drittelregelung (41,9 %) – 1/3 bei Vertragsabschluss, 1/3 bei Präsentation und 1/3 bei Unterzeichnung des Vertrages – oder der Projektfortschritt (33,8 %) vereinbart.

Download Panel-Befragung unter: www.bdu.de/panel-aufsichtsraete.

Kommentar

Es fällt uns schwer, dass zu glauben. Männer sind vielleicht „sichtbarer“. Es gibt bereits Initiativen, die als Datenbank für qualifizierte Frauen fungieren. Genannt seien da die Spitzenfrauen in Baden-Württemberg. So etwas sollte es definitiv in jedem Bundesland geben.

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