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baybies: nachhaltige und vegane Naturkosmetik für Babys

Foto: Nell Killius

Gründerin Sophia Sauter (CEO) hat mit ihren beiden Co-Gründerinnen Christina Reh und Simone Paschedag die innovative Naturkosmetikmarke baybies gegründet.
Ab Mitte September 2021 startet baybies auf dem Markt mit natürlichen, nachhaltigen und genderneutralen Produkten. Das Sortiment umfasst ein Babyöl, eine Babylotion, eine Wundschutzcreme und ein Babybad für die Kleinen sowie das Körperliebe Öl für die ganze Familie. Alle Produkte werden ausschließlich aus natürlichen Inhaltsstoffen in einem nachhaltigen Herstellungsprozess hergestellt.

Was ist die Besonderheit Ihres Start-ups?

Zertifizierte Naturkosmetik, die durch die Qualitätssiegel von NATRUE, die Veganblume und PETA ausgezeichnet ist. Dank genderneutralem Design und dem inklusiven Nutzungsansatz für alle, wird baybies den Ansprüchen moderner Familien gerecht. Hergestellt werden die Pflegeprodukte in einem nachhaltigen Prozess von einem spezialisierten, lokalen Produzenten in den Alpen. Verwendet werden ausschließlich Inhaltsstoffe natürlichen und möglichst regionalen Ursprungs. Alle Produkte sind vegan, tierversuchsfrei und dermatologisch getestet. baybies verzichtet auf den Einsatz von Duftstoffen, Alkohol, synthetischen Inhaltsstoffen und PEG. Die Babypflegeprodukte, die sich für die ganze Familie eignen, sind außerdem frei von Silikonen, Mineralölen oder Mikroplastik. Um den nachhaltigen Ansatz konsequent zu verfolgen, verwendet die Naturkosmetikmarke recycelte Verpackungsmaterialien und verzichtet auf die Umverpackung.

Wie ist Ihr beruflicher Werdegang?

Ich bin in einer Unternehmerfamilie aufgewachsen, in der die Besprechung der Firmenstrategie und Probleme des Daily Business täglich Brot waren, auch am Wochenende. Daher war dieser Unternehmerspirit quasi schon genetisch vorgegeben und hat mein Denken und meine Ausbildung beeinflusst. Somit habe ich in München und in Madrid klassisch BWL studiert. Während und nach dem Studium habe ich viel Erfahrung in unterschiedlichen Finance Bereichen gesammelt, wie in der Wirtschaftsprüfung für diverse mittelständische, als auch börsennotierte Unternehmen, in der Transaktionsberatung (Post Merger Integration) und war dann schließlich, in einem sehr tollen Team, in der M&A/Transaktionsberatung bei Deloitte. Dort haben wir im Rahmen der Financial Due Diligence Chancen- und Risikoanalysen verschiedenster Firmen aus unterschiedlichen Branchen erstellt. Das hat mir dabei geholfen, verschiedene Industrien zu beurteilen und zu erkennen, worauf es ankommt. Aber auch dort habe ich schon gemerkt, dass ein tolles Team für die Qualität der Arbeit entscheidend ist, und ich rede hier nicht nur von der Kompetenz auf dem Papier.

Was war für Sie der Auslöser, ein eigenes Unternehmen zu gründen?

Die Idee zu der Naturkosmetikmarke baybies entstand aus der Not heraus, denn Gründerin Sophia hatte eine lange und beschwerliche Suche nach geeigneten Pflegeprodukten für ihre hochsensible Haut hinter sich. Diese endete mit der ernüchternden Erkenntnis: Selbst vermeintlich unbedenkliche Babypflegeprodukte können Mineralöle, Mikroplastik oder allergene Duftstoffe enthalten und sind daher oftmals weder vegan noch nachhaltig und obendrein noch problematisch für sensible Haut. „Es kann nicht sein, dass es weder in der Naturkosmetik noch im Babypflegebereich etwas gibt, das meinen Ansprüchen gerecht wird“, sagte sich Sophia und fing an nach Produzenten zu suchen, die sich auf reine Naturkosmetik mit natürlichen Inhaltsstoffen und einem nachhaltigen Herstellungsprozess spezialisiert haben.

Wer hat Sie beraten, wer sind Ihre Helfer und Mentoren?

Co-Gründerinnen Christina Reh und Simone Paschedag: Christina studierte, ebenfalls wie Sophia an der LMU, war über sechs Jahre im Digital Marketing und Data Science bei L’Oréal tätig und ist durch ihre Promotion an der WHU die Expertin für alle Angelegenheiten in Sachen eCommerce und digitale Kanäle. Simone hat über 30 Jahre Erfahrung in der Beauty-Industrie vorzuweisen. Sie war 17 Jahre als Chief Marketing Officer Fragrances bei Clarins für Marken wie Hermès, Mugler oder Azzaro verantwortlich und bringt als Mutter einer eigenen, sowie von zwei Patchwork-Töchtern das nötige Mama-Know-how mit ins Team.

Was war Ihre größte Herausforderung und wie haben Sie diese gemeistert?

Die Suche nach einem geeigneten Produzenten erforderte einiges an Ausdauer und Beharrlichkeit, da viele große Anbieter die Naturkosmetik nur als kleines Nebengeschäft betreiben und wenig Flexibilität hinsichtlich der Rohstoffe und Verpackungsmaterialien bieten konnten. Da Gründerin Sophia keine Kompromisse bei den Punkten Natürlichkeit und Nachhaltigkeit in der Produktentwicklung eingehen wollte, ging die Suche weiter. Schließlich kam der entscheidende Tipp zu einem Produzenten, der den hohen Qualitätsansprüchen der zertifizierten Naturkosmetik gerecht werden konnte und ausschließlich vegane Naturkosmetik herstellt. Dieser Produzent mit Sitz in den Alpen ist ein wahrer Pionier im Bereich der modernen pflanzenbasierten Naturkosmetik.

Wie machen Sie auf Ihr Unternehmen aufmerksam?

Wir setzen die gesamte Klaviatur des Digital-Marketings ein, um auf uns aufmerksam zu machen. Wichtig ist die Zielgruppe im Vorfeld genau zu definieren und die Vermarktungsstrategie anschließend darauf abzustimmen – immer mit Blick auf die Marketingziele, einzeln oder in Kombination. Priorität hat erst einmal die Markenbildung um die Bekanntheit von baybies in der Zielgruppe zu steigern und um ein positives Image aufzubauen. Ist das Interesse geweckt, werden wir mit Performance-Marketing möglichst viele Leads, Anfragen und Bestellungen generieren. Kundenbindungsmaßnahmen gehören selbstverständlich auch dazu, um die Loyalität zu stärken. Außerdem wollen wir eine baybies Community aufzubauen, um dafür zu sorgen, dass der Kunde immer wieder kommt.

Wie haben Sie die Finanzierung Ihrer Gründung umgesetzt?

Ich habe während meines Jobs bei Deloitte einiges angespart und super sparsam gelebt, sodass das Geld gerade für die Gründung und den Lebensunterhalt gereicht hat. Für die Produktion und Marketingmaßnahmen haben wir eine Finanzierungsrunde mit Business Angels gemacht.

Welchen Traum möchten Sie noch verwirklichen?

Ich möchte als Gründerin Frauen und junge Mädels inspirieren und darin bestärken, über ihre Grenzen hinauszuwachsen. Wir sind ein komplett weibliches Gründerinnenteam und wollen andere motivieren, sich in die Selbstständigkeit zu wagen. Bisher ist die Startup-Szene viel zu sehr von Männern dominiert und das muss sich ändern. Wir sind eine moderne Marke, die das klassische Familienbild und Geschlechterrollen modern denken wollen. Ich persönlich möchte irgendwann ein Vorbild für andere Gründerinnen sein, mit all den Learnings und Lebenserfahrungen, die man auf so einer Reise mitnimmt. Die Suche und das starke Bedürfnis nach Sicherheit hindern viele Frauen daran, sich selbstständig zu machen und über ihre Grenzen stark hinauszuwachsen. Diese Angst vor Unsicherheit und Risiko würde ich gerne nehmen und die Suche nach der Überwindung von Grenzen fördern, um den Sprung ins Unbekannte zu wagen! Natürlich ist es nicht leicht sich selbstständig zu machen, aber was ist das schon im Leben?

Ihr Tipp: Was würden Sie anderen Gründerinnen empfehlen?

Man sollte natürlich von der Idee wirklich überzeugt sein und sie ausreichend evaluiert haben, sonst hält man keine drei Monate durch. Dazu braucht man viel Durchhaltevermögen, ein gutes Netzwerk (das man sich kontinuierlich aufbauen muss) und natürlich auch viel Spaß bei der Arbeit, sowie Lust jeden Tag vor einer neuen Herausforderung zu stehen. Letztendlich geht es aber für mich oft darum: Einfach machen, nicht nur reden! Irgendwann ist genug evaluiert und man muss einfach loslegen. Ideen haben viele, aber machen tun es nur wenige … Und ansonsten auch offen sein für Feedback und vor allem auch anderen helfen!

Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg!

Hier geht es direkt zur Homepage von Baybies.

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