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Region Hannover gewinnt 2. Gender Award – Kommune mit Zukunft

Schirmfrau Dr. Franziska Giffey, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zur Bedeutung des Preises für die kommunale Gleichstellung: „Die ausgezeichneten Kommunen haben erkannt: Frauen machen Kommunen stark. Mit ihrer vorbildlichen Gleichstellungsarbeit legen die Kommunen die Grundlage dafür, dass Kommunalpolitik nicht mehr nur von Männern für Männer gemacht wird. Sondern dass Kommunalpolitik als gemeinsame Aufgabe aller begriffen wird. Denn nirgendwo sonst kann Politik Männer und Frauen so passgenau unterstützen, wie in den Kommunen.“

Hervorragende Struktur für Gleichstellung in Hannover

Die Region Hannover hat es geschafft, eine hervorragende Struktur für Gleichstellungsarbeit in der Region aufzubauen, so die einhellige Meinung der Jury. So gibt es regelmäßige Arbeitstreffen der Gleichstellungsbeauftragten in der Region. Das ermöglicht unter anderem eine abgestimmte Veranstaltungsplanung und gleichstellungspolitische Positionierung. Die Region tut überdurchschnittlich viel für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie/Pflege für Frauen und Männer. Neben Angeboten zum mobilen Arbeiten, der Förderung einer aktiven Übernahme von Sorgearbeit durch Väter, Möglichkeiten von Führen in Teilzeit hat die Region eine eigene Kinderbetreuung geschaffen. Im Bereich Gesundheitsförderung, dem Schwerpunktthema des diesjährigen Gender Awards, gibt es viele Angebote für die Beschäftigten und für Bürgerinnen und Bürger. Besonders hervorzuheben ist die Schulung für neue Führungskräfte zum Thema psychische Belastungen am Arbeitsplatz. Besonders beeindruckt hat die Jury die Umsetzung von Gender Mainstreaming – also der Berücksichtigung der Auswirkungen aller Vorhaben auf Frauen und Männer. Dafür wurde eine Gender-Koordinationsstelle eingerichtet.

In Frankfurt großer Personalpool

Die Stadt Frankfurt am Main wurde wegen ihrer herausragenden strukturellen Aspekte ihrer Gleichstellungsarbeit mit dem 2. Preis ausgezeichnet. Mit einem internen Gleichstellungsbüro und einem externen Frauenreferat steht ein großer Personalpool für die Gleichstellungsarbeit der Kommune bereit. Daneben verfügt die Stadt Frankfurt über eigene Gleichstellungsbeauftragte in den Eigenbetrieben und der Branddirektion. Die Bewerbung hat die Verzahnung und Kooperation der beiden unabhängigen Stellen eindrücklich vermitteln können. In ihren Ausschreibungen legt die Stadt bei neuen Führungspositionen einen großen Wert auf „Genderkompetenz“. Die Stadt Frankfurt ist der Europäischen Gleichstellungscharta beigetreten und hat hierfür im Frauenreferat sowohl personelle als auch finanzielle Ressourcen zur Verfügung gestellt. Im Bereich „Arbeitsmarktsituation von Frauen“ wurden sowohl geschlechtsspezifische Daten erhoben als auch Kampagnen umgesetzt, um eine breite Öffentlichkeit zu erreichen. Das Frauenreferat hat mit seiner Beteiligung an der bundesweiten Kampagne „Frauen Macht Kommune“ oder eigenen Kampagnen wie „Armut ist eine Frau“ sowie „Respekt stoppt Sexismus“ aktuelle Themen eindrucksvoll aufgegriffen und andere Kommunen damit inspiriert.

Dritte Preisträgerin ist die Stadt Düsseldorf. Der Jury gefiel unter anderem der Gleichstellungsausschuss, durch den eine regelmäßige Kommunikation mit der Politik sichergestellt wird. Mit dem Aktionsplan zur Europäischen Gleichstellung von Frauen und Männern hat Düsseldorf ebenfalls einen gleichstellungspolitischen  Schwerpunkt gesetzt, der den Bürgerinnen und Bürgern deutlich macht, welche Aktivitäten in der Stadt zum Thema Gender und Sport umgesetzt werden sollen. Jährliche Zielvereinbarungen mit dem Oberbürgermeister und der Stadtverwaltung stellen sicher, dass es einen kontinuierlichen Austausch zum Thema Gleichstellung von Frauen und Männer gibt.-Darüber hinaus erstellt die Stadt einen Bericht zur Lebenssituation von Frauen, an dem sich gleichstellungspolitische Fortschritte ablesen lassen.

Alle Preisträgerkommunen erhielten eine Steele, sowie eine Urkunde.

Ausgelobt wird der Preis von der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen in Deutschland. Sie vertritt 1.900 kommunale Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte in Deutschland.

Preis wird alle zwei Jahre vergeben

Der „Gender Award- Kommune mit Zukunft“ wurde 2016 zum ersten Mal verliehen und füllt damit eine Lücke. Zwar gibt es verschiedene Gleichstellungspreise, aber keiner der die strategischen Konzepte der Kommunen für Gleichstellung zwischen Frauen und Männern würdigt. Mit dieser Auszeichnung möchte die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) kommunaler Frauen- und Gleichstellungsbüros kreative und erfolgreiche Strategien zur Frauen- und Gleichstellungspolitik in Kommunen auszeichnen und damit das besondere Engagement für Gleichstellungsarbeit vor Ort mehr als bisher in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. Gesucht wurden Kommunen, die eine besonders kreative und vorbildliche Gleichstellungsarbeit vor Ort umsetzen, Ungerechtigkeiten zwischen Frauen und Männern aufzuspüren und dauerhaft zu beseitigen. Der Preis wird mit Mitteln des BMFSFJ gefördert und unterstützt.

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