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Dr. Laura Petrescu: „Das Lächeln der Patient*innen ist mein schönster Erfolg“

Interview mit Dr. Laura Petrescu von east AESTHETICS

Von der Gefäßchirurgie zur Ästhetischen Medizin – und das mit Herz, Verstand und einem feinen Gespür für Schönheit. Dr. Laura Petrescu hat sich in der klassischen Chirurgie einen Namen gemacht und folgt nun ihrer Leidenschaft für die Ästhetik. Mit großer Erfahrung, Empathie und einer klaren Haltung berät und behandelt sie Patient:innen bei east AESTHETICS – immer mit dem Ziel, natürliche Ergebnisse und echte Zufriedenheit zu schaffen. Im Interview mit SHE works! spricht die Ärztin über Wendepunkte in ihrer Karriere, unrealistische Erwartungen, Female Empowerment in der Medizin – und warum sie keine Behandlung durchführt, hinter der sie nicht zu 100 Prozent steht.

 Frau Dr. Petrescu, Sie haben eine beeindruckende internationale Laufbahn hinter sich – von Ihrem Medizinstudium in Bukarest bis hin zu Ihrer Tätigkeit als Fachärztin für Gefäßchirurgie in Deutschland. Können Sie uns einen Einblick in Ihren beruflichen Werdegang geben und erzählen, wie er Sie dorthin geführt hat, wo Sie heute stehen?

Dr. Laura Petrescu: Gerne. Ich habe mein Medizinstudium an der Universität Carol Davila in Bukarest absolviert und war schon früh fasziniert von der Chirurgie. Nach dem Studium habe ich zunächst am Nationalinstitut für Pneumologie und Thoraxchirurgie in Bukarest gearbeitet, dann in verschiedenen Abteilungen für Allgemein- und Gefäßchirurgie – unter anderem im Krankenhaus Sf. Ioan. 2013 bin ich nach Deutschland gekommen und habe meine Ausbildung in der Gefäßchirurgie weitergeführt, unter anderem am Klinikum der Stadt Hanau und später an der renommierten Kerckhoff Klinik in Bad Nauheim. Dort habe ich über sechs Jahre gearbeitet und mich zur Fachärztin für Gefäßchirurgie weiterentwickelt.

Parallel dazu habe ich immer wieder auch neue Themenfelder erkundet – wie die ästhetische Medizin, die mich zunehmend begeistert hat. Meine Tätigkeit bei east AESTHETICS ist das Ergebnis dieser Entwicklung: eine Verbindung aus medizinischer Expertise, ästhetischem Gespür und dem Wunsch, Menschen zu einem besseren Körpergefühl zu verhelfen. Für mich ist das kein Widerspruch, sondern eine sinnvolle Ergänzung meiner ärztlichen Tätigkeit.

Wel che besonderen Herausforderungen haben Sie als Frau in der Chirurgie erlebt – und wie sind Sie mit ihnen umgegangen?

Dr. Laura Petrescu:         Chirurgie war – und ist in vielen Bereichen noch immer – eine männerdominierte Disziplin. Gerade in den ersten Jahren meiner Ausbildung musste ich mich oft stärker beweisen, um ernst genommen zu werden. Es wurde zum Beispiel eher einem männlichen Kollegen eine leitende Aufgabe zugetraut, selbst wenn ich die gleiche oder sogar mehr Erfahrung hatte.

Ich habe gelernt, ruhig, kompetent und konsequent zu bleiben – nicht durch Lautstärke, sondern durch Verlässlichkeit und Präzision zu überzeugen. Mein Anspruch war immer, nicht besser als jemand zu sein, sondern so gut, dass mein Geschlecht keine Rolle mehr spielt. Und natürlich war es wichtig, auf dem Weg auch Mentorinnen und Mentoren zu finden, die an mich geglaubt haben. Heute gebe ich dieses Vertrauen gerne weiter – insbesondere an junge Ärztinnen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen.

In der Ästhetischen Medizin sind nicht nur medizinische Fähigkeiten gefragt, sondern auch ein ausgeprägtes ästhetisches Empfinden. Würden Sie sagen, dass Sie einen „künstlerischen Blick“ haben?

Dr. Laura Petrescu:         Ja, auf jeden Fall. Für mich ist jede Behandlung eine sehr individuelle Angelegenheit – wie ein feines Kunstwerk, bei dem es nicht um Veränderung, sondern um Harmonie geht. Ich sehe das Gesicht oder den Körper eines Menschen nicht als Projektionsfläche, sondern als etwas Ganzes, das Charakter, Geschichte und Persönlichkeit ausdrückt.

Ein „künstlerischer Blick“ bedeutet für mich, die natürliche Schönheit zu erkennen und behutsam zu unterstreichen – niemals zu überformen. Das braucht viel Fingerspitzengefühl, ein geschultes Auge, aber auch Ehrlichkeit: Ich lehne Behandlungen ab, wenn ich spüre, dass sie nicht zur Person passen oder nicht notwendig sind. Am schönsten ist es, wenn jemand nach der Behandlung frisch und erholt wirkt – aber niemand genau sagen kann, warum.

Warum glauben Sie, ist die Ästhetische Medizin ein Feld, das viele Frauen besonders anspricht – sowohl als Patientinnen als auch als Ärztinnen?

Dr. Laura Petrescu:         Ich denke, viele Frauen haben ein sehr feines Gespür für Ästhetik und für die emotionale Bedeutung von Ausstrahlung und Selbstwahrnehmung. In der ästhetischen Medizin geht es nicht nur um Technik, sondern auch um Zuhören, Empathie und das Erkennen von Bedürfnissen, die oft unausgesprochen bleiben. Das sind Fähigkeiten, die viele Frauen auf sehr natürliche Weise mitbringen – als Ärztinnen wie als Patientinnen.

Außerdem schafft die Ästhetik oft einen Raum, in dem sich Frauen gegenseitig stärken können. Es geht nicht um das Streben nach einem Ideal, sondern darum, sich wieder wohl in der eigenen Haut zu fühlen. Und wenn diese Veränderungen von einer Frau begleitet werden, die versteht, was Schönheit im Alltag bedeuten kann – dann entsteht oft ein besonderes Vertrauensverhältnis.

Sie sagen, Sie behandeln nur, was Sie für sinnvoll halten – wie reagieren Sie, wenn Patient:innen unrealistische Erwartungen haben?

Dr. Laura Petrescu:         In solchen Fällen ist das Gespräch entscheidend. Ich nehme mir viel Zeit für die Beratung und frage genau nach: Was stört die Person wirklich? Was erwartet sie sich von der Behandlung – und was wäre, wenn das Ergebnis anders ausfällt als erhofft?

Wenn ich merke, dass der Wunsch nicht aus einem echten Bedürfnis heraus entsteht, sondern eher aus einem inneren Druck oder einem unrealistischen Schönheitsideal, spreche ich das offen an. Ehrlichkeit gehört für mich zur Verantwortung einer Ärztin. Ich erkläre, was möglich ist – aber auch, was nicht sinnvoll oder sogar kontraproduktiv wäre. Manchmal ist es besser, gar nicht zu behandeln. Und erstaunlich oft danken mir die Patient:innen gerade für diese Ehrlichkeit. Denn letztlich suchen viele nicht nur nach Veränderung, sondern nach Verständnis.

Viele Frauen gründen oder wechseln beruflich, wenn sie spüren, dass eine neue Phase beginnt. Gab es für Sie einen klaren Wendepunkt in Ihrer Karriere?

Dr. Laura Petrescu:         Ja, den gab es – ganz eindeutig während meiner Arbeit mit Lipödem-Patientinnen. Ich habe viele Jahre in der Gefäßchirurgie gearbeitet, war stark im operativen Bereich tätig und habe gesehen, wie sehr körperliche Beschwerden auch das Selbstbild und das emotionale Wohlbefinden beeinflussen können.

Als ich begann, Liposuktionen durchzuführen, habe ich gemerkt: Ich kann nicht nur Schmerzen lindern, sondern auch das Selbstvertrauen der Patientinnen stärken. Das war für mich ein Schlüsselmoment – ich wollte nicht mehr nur „reparieren“, sondern auch aufbauen, verschönern, begleiten.

Diese Erkenntnis hat mich zur Ästhetischen Medizin geführt. Und ich habe gespürt: Jetzt beginnt ein neuer Abschnitt. Einer, in dem ich medizinisches Können, Empathie und ein Gespür für Schönheit miteinander verbinden kann.

Welchen Ratschlag würden Sie jungen Ärztinnen geben, die über eine Spezialisierung oder einen Wechsel in die Ästhetik nachdenken?

Dr. Laura Petrescu:         Mein erster Ratschlag wäre, sich wirklich Zeit zu nehmen, um sich selbst und seine eigenen Interessen zu reflektieren. Die Ästhetische Medizin ist unglaublich vielfältig, aber sie erfordert auch eine sehr hohe Sensibilität und Verantwortungsbewusstsein. Es geht nicht nur um die Anwendung von Technologien und Methoden, sondern auch darum, Vertrauen zu schaffen und die natürliche Schönheit der Patienten zu respektieren.

Ich würde empfehlen, sich zunächst intensiv fortzubilden und die verschiedenen Facetten der Ästhetik zu erkunden – sei es durch Kurse, Praktika oder Hospitationen. Dabei ist es auch wichtig, sich mit anderen Ärztinnen und Ärzten auszutauschen, die bereits in diesem Bereich tätig sind.

Und nicht zuletzt: Seid geduldig mit euch selbst. Der Weg in die Ästhetik ist nicht immer gerade und es dauert seine Zeit, bis man wirklich sein eigenes, individuelles Konzept entwickelt. Aber wenn man mit Leidenschaft und Hingabe dabei ist, wird die Belohnung nicht nur in den Ergebnissen der Behandlungen, sondern auch im Vertrauen und der Dankbarkeit der Patient:innen liegen.

Wie erleben Sie das Thema Female Empowerment in der Medizin – hat sich in den letzten Jahren etwas verändert?

Dr. Laura Petrescu:         Das Thema Female Empowerment ist in der Medizin auf jeden Fall präsenter geworden – und das ist eine positive Entwicklung. Früher war es in vielen Bereichen der Medizin, insbesondere in der Chirurgie, sehr von männlichen Vorbildern geprägt. Doch immer mehr Frauen finden ihren Platz und zeigen, dass sie genauso kompetent, empathisch und führungsfähig sind.

In den letzten Jahren hat sich einiges getan. Es gibt immer mehr Netzwerke, Mentoring-Programme und Initiativen, die junge Ärztinnen unterstützen und fördern. Auch der gesellschaftliche Wandel hin zu mehr Gleichberechtigung hat in der Medizin Fuß gefasst. Besonders sichtbar wird das durch den steigenden Anteil an weiblichen Medizinstudierenden und jungen Ärztinnen in Führungspositionen.

Dennoch gibt es noch Herausforderungen, etwa wenn es um das Thema Work-Life-Balance geht. In der Medizin sind die Arbeitszeiten oft sehr anspruchsvoll und viele Ärztinnen müssen lernen, Karriereambitionen und familiäre Verpflichtungen miteinander zu vereinbaren. Aber insgesamt glaube ich, dass wir auf dem richtigen Weg sind – die Stimmen von Frauen in der Medizin werden gehört und zunehmend auch respektiert.

Vielen Dank für das interessante Gespräch und die informativen Einblicke.

Über east AESTHETICS

east AESTHETICS wurde von Dr. med. univ. Mehran Yaschar Adili gegründet, einem Facharzt für Allgemeinmedizin mit umfangreicher Erfahrung aus klinischer Tätigkeit und der Praxis. Dr. Adili verfolgte mit east AESTHETICS das Ziel, durch individuelle Beratung und maßgeschneiderte Behandlungspläne ein optimales ästhetisches Ergebnis zu erzielen. Das Unternehmen bietet eine Vielzahl moderner Behandlungsmethoden wie Botulinumtoxin, Hyaluronfiller, PRP und HiFu-Lifting an, wobei der Fokus auf personalisierter Betreuung und kontinuierlicher Begleitung liegt, um den spezifischen Bedürfnissen jedes Patienten gerecht zu werden.

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