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Kultur der Gleichstellung treibt Innovation am Arbeitsplatz

In seiner diesjährigen Studie „Getting to Equal 2019“, zeigt das Beratungsunternehmen Accenture auf, dass eine Kultur der Gleichstellung einer der wichtigsten Faktoren für Innovation in Unternehmen ist. In Deutschland ist die Innovationsbereitschaft und -fähigkeit von Mitarbeitern in Unternehmen mit einer starken Gleichstellungskultur, in der jeder vorankommen und wachsen kann, fast fünfmal höher als in Unternehmen mit deutlich geringerer Gleichstellung.

Diese Mitarbeiter haben auch weniger Angst zu scheitern oder einen Fehler zu machen. Für die Wirtschaft birgt das enorme Chancen: Accenture rechnet damit, dass das globale Bruttoinlandsprodukt in 10 Jahren um bis zu 7,1 Billionen Euro steigen würde, wenn die Innovationsdynamik in allen Ländern um 10 Prozent zunähme.

„Die Innovationskraft eines Unternehmens hing noch nie so stark von der Beschleunigung der Gleichstellung am Arbeitsplatz ab wie heute“, sagte Jan Ising, Managing Director bei Accenture und verantwortlich für die unternehmenseigene Women Initiative in Deutschland, Österreich und der Schweiz. „Wenn Menschen ein Zugehörigkeitsgefühl verspüren und von ihren Arbeitgebern für ihre einzigartigen Beiträge, Perspektiven und Umstände geschätzt werden, sind sie eher bereit, voranzugehen und fühlen sich zu Innovationen befähigt.“

Accenture definiert eine Kultur der Gleichstellung anhand mehrerer Faktoren am Arbeitsplatz, die bestimmen, ob besonders Frauen der Weg nach oben ermöglicht wird, darunter ein progressives Führungsteam, diskriminierungsfreie Strukturen und ein befähigendes Umfeld. Die aktuelle Studie belegt nun, dass eine Kultur der Gleichstellung nicht nur für die Verbundenheit der Mitarbeiter mit dem Unternehmen, sondern auch für die Entwicklung des Unternehmens selbst enorm wichtig ist. Unter den Befragten der Studie zeigen demnach Menschen aller Geschlechter, sexueller Identitäten, Altersgruppen und Ethnien eine stärkere Innovationsdynamik in gleichberechtigten Arbeitskulturen. So sind beispielsweise Mitarbeiter in deutschen Unternehmen mit einer starken Gleichstellungskultur ganze sechsmal häufiger der Meinung, dass sie nichts von Innovationen abhält (46 Prozent in Unternehmen mit einer sehr guten Gleichstellungskultur gegenüber 7 Prozent in Unternehmen mit einer schlechten Gleichstellungskultur).

Im Umkehrschluss heißt das, dass Unternehmen Gleichstellung dauerhaft vorantreiben müssen, wollen sie den Boden für Innovation bereiten. Der Studie zufolge ist die überwiegende Mehrheit der Führungskräfte weltweit bereits der Meinung, dass kontinuierliche Innovation unerlässlich ist: 95 Prozent sehen Innovation als entscheidend für ihre Wettbewerbsfähigkeit und Unternehmensfortführung. Dabei ist es auch Aufgabe der Unternehmen, sich selbst einer realistischen Evaluation zu unterziehen: Während nämlich 76 Prozent der Führungskräfte weltweit angaben, dass sie ihre Mitarbeiter in die Lage versetzen, innovativ zu sein, sind nur 40 Prozent der Mitarbeiter derselben Meinung. In einer gleichberechtigten Kultur sind die stärksten Faktoren, die innovatives Denken ermöglichen die Bereitstellung relevanter Qualifizierungsmaßnahmen, flexible Arbeitsregelungen und die Achtung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

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