Verbundprojekt Smile soll Mädchen für Informatik begeistern
Der Frauenanteil in Informatikstudiengängen ist mit rund 20 Prozent in Deutschland nach wie vor sehr niedrig. Dabei bieten IT-Berufe langfristig sichere Zukunftsperspektiven bei guten Verdienstmöglichkeiten. Diese Chancen aufzuzeigen und den Anteil von Frauen in der Informatik nachhaltig zu erhöhen, sind Ziele des jetzt gestarteten Verbundprojekts „Smile“. Anhand von aktuellen Themen wie smarten Umgebungen, intelligenten Wohnungen, Robotern und deren Forschungsgrundlagen soll für die Zielgruppe ein attraktiver Zugang zu Informatikthemen geschaffen und kontinuierlich gefördert werden.
An die Lebenswelt der Schülerinnen anknüpfen
Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) über eine Laufzeit von drei Jahren geförderte Projekt soll Schülerinnen ab der fünften Klasse bis zum Abitur ansprechen. Unter Leitung der Universität Bremen begründet „Smile“ eine überregionale, norddeutsche Kooperation zwischen Instituten, die angewandte Forschung in den Spitzentechnologien Smart Environment und Smart Home betreiben, sowie Einrichtungen, die langjährig in der Lehre tätig sind.
Anhand eines am Thema der intelligenten Umgebungen orientierten didaktischen Konzepts entwickeln die Projektpartner motivierende Lehrangebote für den außerschulischen Bereich. Dabei wollen die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an die Lebenswelt der Mädchen und jungen Frauen anknüpfen.
Die Schülerinnen sollen durch Vorträge, Laborveranstaltungen und kostenfreie Workshop-Angebote für IT gewonnen werden. Auch Lehrkräften und Eltern sind in die Projektangebote einbezogen.
Arbeit in Laboren und im Kreativraum
An der Universität Bremen ist der Fachbereich Mathematik/Informatik mit drei Einrichtungen beteiligt. Die Arbeitsgruppe Kognitive Neuroinformatik untersucht in ihren Laboren, wie die Biologie die Informatik effizienter machen kann. Die Teilnehmerinnen des Projekts können ausprobieren, wie Sehen und Hören im menschlichen Gehirn zusammenspielen. Und wie Virtual Reality zur Erforschung kognitiver Fähigkeiten eingesetzt wird.
Die AG Digitale Medien in der Bildung (dimeb) der Universität Bremen beteiligt sich mit dem Uni-FabLab an „Smile“. Dort bietet sie den Teilnehmerinnen einen Kreativraum, in dem sie mit Hilfe von Laser-Cuttern, 3D-Druckern und Physical-Computing-Baukästen eigene Ideen für intelligente Umgebungen verwirklichen können. Wie intelligente Roboter zukünftig alte, kranke oder pflegebedürftige Menschen unterstützen und ihnen länger ein selbstständiges Leben ermöglichen sollen, können Schülerinnen, Lehrkräfte und Eltern im Robotik-Labor des Institute for Artificial Intelligence erleben.
Selbst technische Lösungen finden
Die in SMILE für Mädchen entwickelten Lehrangebote sollen die Fragestellungen im Bereich Smart Environment zunächst spielerisch und anschaulich aufgreifen. Im weiteren Verlauf der Kurse erwerben die Schülerinnen dann die nötigen Fähigkeiten, um selbst informatik-technische Lösungen zu erarbeiten. Außerdem sollen die Teilnehmerinnen mit Frauen aus Informatikberufen, die als Vorbilder dienen können, in Kontakt gebracht werden.
Weitere Informationen unter www.dfki.de