Buchtipps

Atlas der Entscheider

Zur Buchneuerscheinung „Atlas der Entscheider“ von Johanna Dahm und Heiko Stahnke (Bourdon-Verlag 2022)

Entscheidungsfähigkeit muss oberstes Ziel für Wandlungsfähigkeit jedes Unternehmens, in der Politik und auch jedes einzelnen Menschen sein. 9 von 10 Führungskräften und auch BundesbürgerInnen schrecken vor der Wahl einer finalen Lösung jedoch zurück: Zeitdruck, Versagensangst und ein Überfluss an Möglichkeiten blockieren Entscheidungen. Die Dynamik des Umfelds zwingt zu permanenten Anpassungen von Strukturen und Arbeitsweisen. Doch wie hält man ein Unternehmen, eine Institution oder ein Team mit der richtigen Lösung flexibel? Kommunikationswissenschaftlerin und Wirtschaftsphilosophin Dr. Johanna Dahm zusammen mit Finanzmanager Heiko Stahnke widmen sich diesen Fragen im „Atlas der Entscheider“. Gemeinsam mit über 30 teils internationalen Autorinnen und Autoren, darunter auch Motivationsexpertin Antje Heimsoeth und Zukunftsforscher Sven-Gabor Jansky zeigen sie, wie durch zielgerichtetes Entscheidungs-Management die Zukunftskompetenz „entscheiden“ trainiert werden kann werden.

Der „Atlas der Entscheider“ ist das Auftaktwerk einer Reihe zum Thema praktische Entscheidungen. Die Autorinnen und Autoren (z.T. auch mit Migrationshintergrund aus dem Iran, Äthiopien, Korea) stammen aus den unterschiedlichsten Berufsfeldern, schildern auf sehr persönliche Art, wie sie selbst nicht der Aufschieberitis bzw. Prokrastination verfallen, sondern effektiv und klar zu Entscheidungen kommen.

„Ich wollte nicht irgendeinen Sammelband, sondern einen praktischen Leitfaden, einsetzbar, für Wirtschaft und Politik, aber auch bei persönlichen Belangen, der Entscheidungs-Fähigkeit auf allen Ebenen ermöglicht. In Zeiten der multiplen Krise müssen wir lernen, mit konstanter Unsicherheit umzugehen und die Zukunft für Agilität zu öffnen“, sagt Deutschlands bekannteste Entscheidungs-Expertin Johanna Dahm.

Ein Jahr zuvor hat sie bereits ihre Monografie „Die Entscheidungs-Matrix“ (Springer-Verlag 2021) vorgestellt. Der „Atlas“ ist für sie „das notwendige strategische Kartenwerk der kleinen Schritte, der Übergänge und der Transitionen, der Neuanfänge, Ursprünge und 180-Grad-Wenden, an deren erster Stelle die Entscheidung steht. Alle Beiträge bieten das emotionale Kaleidoskop im Prozess des Entscheidens, gepaart mit innerer Aufregung und Lebendigkeit sowie der Verantwortung, Risiken einzugehen, egal wohin manchmal auch die Reise führt“.

Dahm und Stahnke haben die AutorInnen gebeten, über ganz persönliche Begebenheiten zu schreiben, über Scheidewege, Misserfolge und Wachstumsimpulse. Und darüber, wie Neugierde, ja Lust, Freude auf Neues oder auch die Ausweglosigkeit dazu führten, dass sie sich für die richtige Lösung entschieden zu haben.

Am „Atlas der Entscheider“ haben vom Beamten bis zur Vorständin, vom CIO bis zur Spitzensportlerin, vom Verleger bis zur Top-Vertrieblerin Menschen gearbeitet, die berufliche, persönliche und private Höhen und Tiefen kennen. Die von 50 Menschen in 10 liebevoll gestalteten Kapiteln beschriebenen Entscheidungen beziehen sich auf ganz unterschiedliche, vielleicht alltäglich anmutende Lebensbereiche. Zum Beispiel auf die Vereinbarkeit von Karriere und Familie, auf die Pflege von Angehörigen, auf den Umgang mit Krankheiten, Gedanken über das Auswandern oder den Umgang mit Krisenerfahrungen, wie ihn FluthelferInnen im Ahrtal schildern. „Wir als AutorInnenteam begreifen Entscheidungskompetenz als Erfolgsfaktor für die Zukunft“, sagt Johanna Dahm. „Die Menschheit überlässt immer mehr Entscheidungen künstlicher Intelligenz und Algorithmen, die uns vermeintlich das Leben einfacher machen. Wir Menschen müssen aber das Heft des Handelns in der Hand behalten!“

Was hat die Autorinnen und Autoren bewogen, sich am Projekt zu beteiligen und die für sich gefundenen Entscheidungskriterien mit der Leserschaft zu teilen? Dahm weiß aus den eigens gesteuerten Change-Prozessen: „dass jeder Veränderung eine klare, kompromisslose Entscheidung vorausgehen muss“, so Dr. Johanna Dahm (und MBA). „Unsere war es, alle Einnahmen zu 100 % einem Umweltprojekt zugute kommen zu lassen, das sich dafür engagiert, Meere und mittlerweile auch Flüsse von Plastikmüll zu befreien. Autoren und auch der Verlag haben am „Atlas der Entscheider“ also ehrenamtlich gearbeitet. Das begeistert auch unsere Leser und inzwischen gehen Spenden von über 4000 Bücher der Organisation „The Ocean CleanUp“ zu.

Warum ihr so viel am Thema Entscheidungen liege, erläutert Dahm knapp, die seit über 20 Jahren mit einer eigenen Beratungsgesellschaft Unternehmen und Einzelpersonen berät, denn sie weiß wie stark anstehende Entscheidungen viele Menschen und damit auch Organisationen belasten. „Aus Angst, etwas falsch zu machen, wird dann lieber gar nichts entschieden. Die Opportunity Costs gehen ins Uferlose, und allein darum wäre jede Entscheidung besser als das Aufschieben.“ Pro Tag treffen wir Menschen ungefähr 20.000 Entscheidungen – was wir morgens anziehen, wie wir auf die unverschämte E-Mail eines Kollegen antworten, ob wir abends joggen oder fernsehen. Viele Entscheidungen werden ohne großes Nachdenken getroffen. Aber gerade Entscheidungen, die längerfristige Konsequenzen bedeuten, wie die Wahl eines Jobs, eines Partners oder eines Wohnorts, der Gang zur Wahlurne, werden als anstrengend empfunden. „Decision Fatigue“ nennt die Psychologie dieses Phänomen, wenn wir es schlicht leid sind, Entscheidungen zu treffen. „Und dagegen müssen wir uns mit aller Vehemenz auflehnen“, ist Dahm überzeugt, wenn wir nicht in eine Art neues Mittelalter zurückfallen wollen, in dem wir abhängig sind von den Entscheidungen, die etwa die KI für uns trifft. Entscheiden ist ein Muskel, den ich trainieren kann. Darum sind bereits die Folgebände vom Atlas in Arbeit!

Atlas der Entscheider. Inspirationen für Menschen und MacherInnen.

Hg. v. Dr. Johanna Dahm und Heiko Stahnke
ISBN: 9783949869501
ab 5.06.2022
Bourdon Verlag, Münster

Das Buch erscheint gebunden und als E-Book auch im Handel erhältlich.

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