Dalal Mahra, ist die Gründerin und Geschäftsführerin des ersten Medien-Start-ups, Kopftuchmädchen Media UG, für muslimische Frauenstimmen im deutschsprachigen Raum. Kopftuchmädchen zeigen die Lebensrealitäten muslimischer Frauen durch ihre Linse. Das Start-up produziert Content auf Instagram, YouTube, TikTok und dem eigenen Blog, außerdem werden regelmäßig Community-Events veranstaltet.

Als Kultur- und Kreativpilot*in 2022, wird sie durch das Team unterstützt. Ihre Mission: muslim womenpower go viral! #kopftuchmädchenpower

Was ist die Besonderheit Ihres Start-ups?

Wir sind das erste Medienunternehmen für muslimische Frauenstimmen im deutschsprachigen Raum. Wir als Kopftuchmädchen treten der stereotypen Darstellung muslimischer Frauen entgegen, denn muslimische Frauen sind so viel mehr als ein Stück Stoff. Muslimische Frauen müssen sichtbarer werden und die Chance auf eine gleichberechtigte Teilhabe erhalten. Antimuslimischer Rassismus ist ein gesellschaftliches Problem, das wir gezielt mit female empowerment, einer Prise Leichtigkeit und Inspiration angehen.

Was sind Ihre ersten beruflichen Erfolge?

Die Förderung durch das Media Lab Bayern, bei dem ich alle drei Pitch-Runden vor einer Jury aus der Medien- und Journalismus-Branche gewonnen habe, aber auch die Auszeichnung mit dem Impact of Diversity Award 2022 sind nur einige der ersten beruflichen Erfolge im Rahmen meiner Tätigkeit als Gründerin.

Wie ist Ihr beruflicher Werdegang?

Ich bin von der Sonderschule in eine Privatschule im Libanon, dann in die reguläre Schule in Deutschland und nach zehn Schuljahren startete ich in einem Friseurbetrieb als Azubi. Nach meiner Lehre holte ich mein Abi nach und habe nach meinem Freiwilligen Jahr in einer zweisprachigen Kita drei Jahre Soziale Arbeit studiert.

Was war für Sie der Auslöser, ein eigenes Unternehmen zu gründen?

„Kopftuchmädchen“ spiegelt meine eigene Reise mit dem Kopftuch wider. Eigentlich wollte ich mit 19 Jahren anfangen, das Kopftuch zu tragen, aber in meiner Friseurlehre wurde mir ganz klar gesagt, dass ich mit Kopftuch dort nicht arbeiten kann. Mit 21 Jahren habe ich selbst entschieden, das Kopftuch zu tragen. Das war nicht einfach. Ich hatte das Gefühl, dass viele Leute dagegen waren und es nicht gut fanden.

„Kopftuchmädchen“ habe ich gegründet, weil ich zeigen wollte, dass es viele starke, muslimische Frauen gibt, die eine eigene Stimme haben und anderen Frauen ein Vorbild sein können. In den deutschen Medien wird oft über kopftuchtragende Frauen gesprochen, aber selten mit ihnen. Das hat mich gestört.

Wer hat Sie beraten, wer sind Ihre Helfer und Mentoren?

Meine Freundinnen und die Kopftuchmädchen-Community sind meine besten Beraterinnen. Esra Karakaya war diejenige, die mich dazu motiviert hat, mich beim Media Lab Bayern zu bewerben und sie gab mir bei einem Treffen nützliche Tipps für die Arbeit bei Kopftuchmädchen. Mein Supporter-Team (Ronja, Emaan, Nazli, Sibel) sind meine größten Helferinnen, vor allem, wenn es um die Eventorganisation geht. Das ehemalige Teammitglied Fatima ist bis heute eine wichtige Mentorin und Freundin für meine Arbeit. Während des Fellowships vom Media Lab Bayern durfte ich Pranjal Henning als Coach an meiner Seite haben.

Was war Ihre größte Herausforderung und wie haben Sie diese gemeistert?

Die Monetarisierung des Contents ist bis heute eine der größten Herausforderungen. Ich bin dran und bleib dran, wenn ich es herausgefunden habe, werde ich es verraten – versprochen.

Was ist Ihre beste Vermarktungsidee?

Authentisch zu sein und etwas zu tun, von dem man wirklich glaubt, dass es fantastisch ist.

Wie haben Sie die Finanzierung Ihrer Gründung umgesetzt?

Durch die Förderung des Media Lab Bayerns im Rahmen des Fellowships.

Welchen Traum möchten Sie noch verwirklichen?

Ich möchte einen Spielfilm drehen: „muslim womenpower“ auf der großen Leinwand.

Ihr Tipp: Was würden Sie anderen Gründerinnen empfehlen?

Wage den Sprung ins Ungewisse, nimm ein (oder mehrere) Risiko auf dich und werde eine lernende Person.

Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg!

Hier geht es direkt zur Homepage von Kopftuchmädchen: www.kopftuchmaedchen.com