Gründerinnen im Porträt

StellDirVor: Digitale Innovationen im Gesundheitswesen

StellDirVor wurde 2020 von Theda Ockenga gegründet. Gemeinsam mit ihrem Team möchte sie Unternehmen und Organisationen aus dem Gesundheitswesen beim sinnvollen Einsatz digitaler innovativer Technologien, der Gestaltung innovativer Wissensvermittlung und der Optimierung betrieblicher Prozesse informieren, beraten und begleiten.

Was ist die Besonderheit Ihrer Firma?

Wir möchten mit dem Gesundheitswesen (Pflege, Medizin, Pharma, MedTech) eine Branche digitalisieren, die aktuell eine sehr geringe Digitalkompetenz hat.1 Die Strategie unsere Teams, das u.a. aus langjährigen Digitalisierungsexperten besteht: wir stellen nicht die Technologie in den Mittelpunkt, sondern den Menschen und die Vorteile, die sich durch eine menschenzentrierte und sinnvolle Nutzung ergeben.

Was uns als Team zusätzlich antreibt, ist, dass wir mit der aktiven Gestaltung des Gesundheitswegen ein gesamtgesellschaftliches Problem angehen. Durch optimierte Bildung, Prozesse und Kommunikation verbessern sich auch langfristig die Arbeitsbedingungen und nicht zuletzt die Patientenversorgung (und darauf sind wir alle schließlich früher oder später angewiesen).

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Was sind Ihre ersten beruflichen Erfolge?

Wir haben es geschafft im letzten Jahr ein einzigartiges Produktportfolio aufzubauen, mit dem wir einen sehr guten Markeintritt geschafft haben. Was uns sehr gefreut hat: Ende letzten Jahres konnten wir mit unserer Soforthilfe für Impfzentren2 durch Implementierung einfacher Digitaltools schnelle Unterstützung und Entlastung erzielen.
Kontinuierliche Erfolge sind für uns der Abbau von Hemmschwellen und Ablehnung gegenüber Technologie und Digitalisierung, vor allem durch unsere Impulsvorträge und Workshops. Nur durch Verständnis und Einbezug aller Anwender kann Technologie u.E. wirklich sinnvoll eingesetzt werden.

Wie ist Ihr beruflicher Werdegang?

Nach meinem betriebswirtschaftlichen Studium mit Fokus Tourismus habe ich einige Jahre in der Eventbranche gearbeitet. Neben spannenden Erfahrungen und vielen interessanten Projekten, keimte in mir der Wunsch nach mehr Social Impact. Von hier aus war es nur noch ein kurzer Weg in die Selbstständigkeit, in der ich bei diversen Projekten und Unternehmen unterstützend, begleitend und beratend tätig war. Zudem nahm ich auch wieder verstärkt mein soziales Engagement auf und kam hierdurch zu dem gemeinnützigen Verein Thrive International e.V.– und lernte das Projekt StellDirVor kennen. Ich war sofort begeistert: eine einmalige Idee, ein inspirierendes Team und einen Mehrwert für die Gesellschaft.

Was war für Sie der Auslöser, ein eigenes Unternehmen zu gründen?

Ich wollte einen echten Mehrwert schaffen. Für mich muss Arbeit in erster Linie Spaß machen und einen „Impact“. Das lässt sich in einem Unternehmen, das man selbst gestalten und voran treiben kann besonders gut umsetzen. Bei StellDirVor kann ich meine Erfahrung, meine Fähigkeiten, mein Know-how und auch meine Zeit sinnvoll und gezielt einzusetzen, um einen echten Mehrwert zu schaffen: von der Gesellschaft, über die Kunden bis hin zu den Mitarbeitern. Mit der passenden Idee und einem Team aus Gleichgesinnten an meiner Seite, war das für mich eine leichte Entscheidung.

Wer hat Sie beraten, wer sind Ihre Helfer und Mentoren?

120_600 Banner ReiserücktrittDas StellDirVor Team! Wir sind ein interdisziplinäres Team in allen Facetten: beruflich, demografisch, kulturell. Die verschiedenen Blickwinkel und Ansätze waren und sind ein wichtiger Begleiter bei unserem bisherigen Weg von der Idee bis zur Gründung, aber auch bei allen weiteren Entscheidungen.

Zudem habe ich das große Glück, dass meine Kolleginnen, mit denen ich StellDirVor gemeinsam nach vorne bringe, meine Helfer und Mentoren sind. Frau Petra Dahm, aus deren Gespräch ich noch nie ohne eine Idee, Lösung oder Ansatz gegangen bin und Frau Sonja Bunzeit, die Lösungen findet und umsetzt, bevor das Problem auftaucht.

Was war Ihre größte Herausforderung und wie haben Sie diese gemeistert?

Das Gesundheitswesen kennenlernen – Systeme zu verstehen, die Sprache zu lernen, einen praktischen und realitätsnahen Einblick in die alltäglichen Hürden, Probleme und Bedürfnisse zu erlangen. Mit einem Rucksack voller Erfahrung in anderen Branchen, war es doch vergleichbar mit einer Reise in ein neues Land. Wie auch beim Reisen, war es wichtig einzutauchen: zu recherchieren, lesen, aber auch viel persönlicher Austausch, vor Ort eintauchen, verschiedene Facetten kennenlernen.

Jetzt ideale Kombination: Mit unserem Know-how und der Erfahrung aus anderen Branchen haben wir einen Blick von außen – aber auch ein Verständnis für die Bedürfnisse der Branche und mit dem Mitgründer Dr. Mark Weinert eine direkte Stimme aus der Praxis.

Wie machen Sie auf Ihr Unternehmen aufmerksam?

Bereits vor der Gründung war StellDirVor als Projekt unter dem Verein Thrive International e.V. aktiv. So konnten wir den Markt analysieren, unser Lösungsportfolio entwickeln, unser Netzwerk aufbauen und bereits unsere lokale Bekanntheit stärken. Neben Messen und Fachveranstaltungen (bisher natürlich größtenteils virtuell) sind wir auch in Expertenverbänden und Branchengremien (z.B. CareMeetsTech in München) aktiv, um dort die Zukunft des Gesundheitswesens mitgestalten zu können.

Was ist Ihre beste Vermarktungsidee?

Sei anders! Mit besonderen und einzigartigen Ideen sticht man aus der Masse hervor. Wir haben z.B. während der Fluten an Marketing-Mails während Corona persönliche Videobotschaften für Interessenten aufgenommen – für diese Aktion haben wir super Feedback bekommen.
Und – gerade im zunehmend Onlinebereich: authentisch und glaubwürdig bleiben. Wir als Team stehen voll und ganz hinter der Mission von StellDirVor – und das spiegelt sich auch in unserer Kommunikation wider. Gerade bei persönlichen Vorträgen lässt sich unsere Begeisterung gut weitertragen und Interesse auf der Kundenseite wecken, daher haben wir auch viel Zeit in die aktive Teilnahme an Events gesteckt.

Wie haben Sie die Finanzierung Ihrer Gründung umgesetzt?

Wir sind komplett selbstfinanziert. Das ist uns auch besonders wichtig, um bei der Gestaltung und Entwicklung von StellDirVor volle Freiheit zu haben.

Welchen Traum möchten Sie noch verwirklichen?

Wir stehen aktuell an der Schwelle: sowohl das Gesundheitswesen als auch unsere Lernkonzepte sind veraltet und müssen neu gedacht werden. Ich träume davon, dass wir uns trauen, einen großen Sprung zu machen, damit Lernen und das Gesundheitssystem neu gestaltet wird.
Anstatt Präsenz-Frontalunterricht in einen digitalen Frontalunterricht zu wandeln, die Potentiale zu nutzen, Lernen individuell und adaptiv zu gestalten – die technischen Möglichkeiten sind vorhanden! Ähnliches gilt auch für das Gesundheitswesen: das letzte Jahr hat mehr Offenheit und Innovationsbereitschaft hervorgerufen, aber die steigende Zahl an insolventen Krankenhäusern und fehlendem Pflegpersonal bei einer alternden Gesellschaft fordern Mut zu durchgreifenden Innovationen, um diesen drastischen Problemen zu begegnen.

Ihr Tipp: Was würden Sie anderen Gründerinnen empfehlen?

Ein starkes Team, auf das ihr euch blind verlassen könnt und mit dem die Arbeit Spaß macht – denn nur so lassen sich auch die schwierigen Situationen meistern, ansonsten durchhalten, durchhalten, durchhalten,…

Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg!

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