Evelyn Hosang: Bei uns sind alle Mitarbeiter gleich
Event- und Messemanagement, Werbung und Kommunikation, Online-Marketing, Wirtschaft und Management, Führung und Persönlichkeitsentwicklung. Über 20 Jahre Erfahrung, ein hoher Praxisbezug, Aktualität und Qualität, ein großes Expertennetzwerk sowie Zertifizierungen nach DIN-Norm und die staatliche Zulassung für Fernunterricht zeichnen das Studieninstitut für Kommunikation aus. Evelyn Hosang ist Leiterin des Inhouse-Trainings und hat mit uns über Frauen in Führungspositionen und ihren eigenen Werdegang gesprochen.
Frau Hosang, Frauen in leitender Position. Ein seltener Anblick. Warum ist das Ihrer Meinung nach immer noch so?
Ich denke das liegt an mehreren Faktoren. Zum einen wohl daran, dass es an gelebten Vorbildern im eigenen Umfeld mangelt und sich Frauen Führungspositionen schlicht nicht vorstellen können. Zum anderen wird es Frauen nicht wirklich leicht gemacht in eine Führungsposition zu kommen, vor allem da sie immer noch das „Familienunternehmen“ mit der Karriere vereinbaren müssen.
Sie selbst haben den beruflichen Aufstieg erreicht. Schlicht gefragt: War das schwer?
Nein, das war nicht schwer, sondern eine logische Folge der Rahmenbedingungen und Ereignisse.
War die Führungsebene schon immer Ihr Ziel oder hat sich dieser Weg ergeben?
Ich habe lange in Unternehmen und Agenturen gearbeitet. Dort als Projektleiterin, die z.T. große Teams geführt hat. Intern habe ich keine „echte“ Führungsposition, eingenommen. Mit dem Wechsel in das Studieninstitut kam dann ein Thema zum anderen und so hat es sich praktisch ergeben, dass ich immer mehr Verantwortung übernehmen konnte.
Ein Grund, den Sie selbst einmal genannt haben, ist, dass Frauen zu wenig gehört werden. Sind Frauen zu leise oder Männer zu laut?
Sowohl als auch. Ich habe persönlich nie darunter gelitten nicht gehört zu werden, aber ich habe oft beobachtet, wie Frauen sich im Beisein von Männern zurückziehen, ihre Meinung nicht frei äußern bzw. sich nicht durchsetzen können oder wollen.
Sie kommen aus dem Eventmanagement. Was reizt Sie an dieser Branche?
Es ist eine wahnsinnig vielfältige Branche. Man muss sich immer wieder auf neue Kunden und Unternehmen einlassen, sich mit neuen Themen intensiv auseinandersetzen. Kein Projekt gleicht dem anderen. Und ich hatte nach jedem Auftrag das Gefühl, etwas Neues gelernt zu haben.
Was brauchen Frauen, um es hier in Führungspositionen wie Sie zu schaffen?
Organisationstalent, Führungsqualitäten, betriebswirtschaftliches Knowhow, strategisches Denken, Konzeption, Kreativität, Menschenkenntnis etc…allesamt Eigenschaften, die jede für ein Berufsleben ausreichen würden.
Sie leiten beim Studieninstitut, eine Einrichtung für Aus- und Fortbildung im Bereich Eventmanagement, Messemanagement, Kommunikation und Werbung, Online-Marketing, Führung und Persönlichkeit, das Inhouse-Training. Was umfasst Ihre Tätigkeit?
Ich berate unsere Kunden hinsichtlich der geplanten Trainings, schreibe inhaltliche Konzepte, wähle die passenden Trainer aus, übernehme Briefings, kalkuliere und evaluiere.
Wie wird in Ihrem Unternehmen mit der Gleichstellung von Männern und Frauen umgegangen?
Bei uns sind alle Mitarbeiter gleichberechtigt. Das Studieninstitut ist ein sehr frauenfreundliches Unternehmen, was man auch daran sieht, dass bei uns fast überwiegend Frauen arbeiten. Und ein Mann sogar in TZ. ????
Wie unterstützt das Studieninstitut Frauen bei ihrem beruflichen Aufstieg?
Wir bieten unseren Mitarbeitern flexible Arbeitszeiten, firmeninterne Schulungen und Weiterbildungen und regelmäßige Mitarbeitergespräche, die gerade die beruflichen Perspektiven betreffen.
Haben Sie spezielle Weiterbildungsangebote für Frauen?
Nein! Wir haben mehrfach Seminare für Frauen angeboten, diese aufgrund fehlender Nachfrage aber nun für Männer und Frauen geöffnet.
Im Sommer bieten Sie eine kompakte viertägige Sommer-Akademie zu den Trendthemen Social Media, Innovation, Eventmanagement und Karriere an. Was erwartet die Teilnehmer?
Die Teilnehmer der Sommer-Akademie können sich auf ein spannendes und innovatives Programm freuen, welches in knackigen Tages-Slots in unserem Seminarzentrum in Düsseldorf stattfinden wird. Der Teilnehmerkreis wird ebenso spannend wie die Sommerakademie selbst. Wir freuen uns auf eine interessante Networking-Plattform vom Junior bis zum Senior und hoffen auf viele neue Kontakt-Verbindungen.
Sie haben für einen der vier Hubs eine prominente Speakerin, die Gründerin des Labels OH APRIL und Content Createurin Carmushka, gebucht. Zu welchem Thema wird sie im Rahmen der Seminarreihe referieren?
Carmushka gibt im Workshop Insights über ihren Alltag als Content Createurin. Der Workshop ist ein großartiges Beispiel dafür, wie ein Hobby erfolgreich zum Beruf wurde. Im Workshop geht es unter anderem darum, mit guten Geschichten eine eigene „Social Community“ aufzubauen, in unserem Beispiel also auf Instagram viele Abonnenten zu gewinnen und eine hohe Bekanntheit zu erreichen. Und wie und mit welchen Tools man seinen Look kreiert. Der Nachmittag wird auf jeden Fall sehr aktiv, intensiv mit vielen Beispielen und Tipps.
Für viele ist die Tätigkeit einer Influencerin noch nicht begreifbar. Können Sie erklären, was eine Influencerin macht?
Strickt nach „Lexikon“ sind Influencer Personen, die beeinflussen. Im Zeitalter der Digitalisierung sind Influencer in den sozialen Netzwerken wie Instagram oder YouTube präsent und ziehen hier eine breite Öffentlichkeit an – und Werbedeals. Denn sie sind als Werbebotschafter für Marken und Produkte interessant, da sie mit ihren offen kommunizierten Interessen, Aktivitäten, Vorlieben, Hobbies ihre „Leserschaft“ (digitaldeutsch: Follower, Fans, Abonnenten) beeinflussen. Inhaltlich geht es um alle Themen des Alltags: Wo gehe ich gerade nett essen? Welches neue Parfum habe ich gerade entdeckt? Welcher Urlaubsort lässt mich gerade total entspannen? Welche Sneakers sind nicht nur schick, sondern auch mega bequem? Wie fühle ich mich gerade? Der Hype entsteht, weil Influencer andere in ihre „vier Wände schauen“ lassen und mit ihren Geschichten und Gewohnheiten anstecken. Man wartet förmlich auf die nächste Story, das nächste Bild, ein neues Video…. und spricht „online“ mit anderen darüber. Ganz „nebenbei“ lässt man sich von den Werbebotschaften über eben diese Lieblingsprodukte inspirieren. Die Werbewährung heißt Menge der Follower…
Wie wichtig ist Social Media heute im Rahmen von Marketing?
Social Media ist fester Bestandteil des Marketings. Aber auch hier ist das „A und O“, strategisch vorzugehen, wie bei allen anderen Möglichkeiten im Marketing-Mix auch. Es ist wichtiger denn je, sich sehr genau damit auseinanderzusetzen, wo die eigene Zielgruppe unterwegs ist und welcher Content in welchem Kanal gefragt ist, um erfolgreich zu werben, zu erzählen oder zu informieren.
Was macht Frauen wie Carmushka für andere Frauen zum Rolemodell?
Vorbild insofern, dass Content Createur nicht nur ein bisschen „Knips, knips“ Foto ist, sondern harte Arbeit. Dass es hier Strategien braucht, um am Markt zu existieren. Dass viel Kreativität vorhanden sein muss, ein außerordentliches Engagement und neue Ideen, um im Haifischbecken zu überleben. Und es nützt nicht nur ein nettes Gesicht und ein schöner Körper – ein Content Createur muss sich unterscheiden in der Flut der Posts. Meines Erachtens sind Authentizität und Interaktion wichtige Faktoren. Es gilt einerseits, besonders zu sein, ein Trendsetter, vielleicht sogar ein Idol, aber auch wieder, ganz “normal“. Fans erleben Carmushka in der Abendrobe in Cannes, aber auch im Jogger zu Hause. Erfolgreiche Influencer stellen eine Nähe zu ihren Followern her, hier finden „Gespräche im Netz“ statt, auf Posts und Storys wird reagiert – geliked, markiert, geantwortet, geteilt, eben Anteil genommen.
Neben Social Media legen Sie einen weiteren Schwerpunkt auf agiles Projektmanagement. Können Sie kurz erklären, worum es sich handelt?
In diesem Workshop lernen die Teilnehmer was unter dem Buzzword „Agilität“ zu verstehen ist, was agile Tools sind und wie diese gerade im Projektmanagement helfen. Auch werden die ersten agilen Schritte erarbeitet, so dass die Teilnehmer sie direkt anwenden können.
Die beiden weiteren Bereiche des Seminars sind der Event Hub und der Career Hub. Was lernen die Teilnehmer hierbei? Für wen eignen sich die Hubs besonders?
Im Event Workshop treffen die Themen Live-Kommunikation und Digitalisierung aufeinander. Was macht gute Projekte aus? Was ist innovativ? Wie lässt sich das Soziale Netzwerk für Events einsetzen? Stichwort Live-Stream oder Podcast. Am Beispiel preisgekrönter Projekte werden erfolgreiche Strategien aufgezeigt sowie die Möglichkeiten von Social Media Interaktion in der Live-Kommunikation. Angesprochen sind Verantwortliche aus Event, Marketing und Kommunikation, die sich von der Kombination Social Media und Erlebnismarketing inspirieren lassen möchten.
Im Career Workshop dreht sich alles um den eigenen Werdegang in der Event- und Kommunikationslandschaft und spricht Einsteiger wie Erfahrene an. Kernthema ist das „eigene Marketing und die eigenen Talente“: Was bedeutet es, sich selbst zu vermarkten? Welche Skills sind gefragt? Wie erkennt man seine eigenen Vorzüge und kann sie erfolgreich einsetzen? Ebenso gibt’s Tipps zu Berufsbildern und Tätigkeitsfeldern in der Branche und welche Netzwerke helfen.
Die Sommer-Akademie hat aber auch noch ein weiteres Highlight: ein komprimierter Lehrgang für Eventmanager.
Der Kompaktkurs für Eventmanager bietet die Chance, nach 10 aufeinanderfolgenden Power-Seminartagen im Juli, intensivem E-Learning zu Hause und Webinaren bereits im August zur IHK-Abschlussprüfung anzutreten. Auch für diesen Kurs haben wir unsere Top-Dozenten aus dem 9-monatigen Eventmanager-Lehrgang gewinnen können. Wer also noch in diesem Herbst sein Eventmanager-IHK-Zertifikat in den Händen halten möchte, sollte sich den Kompaktkurs für Eventmanager nicht entgehen lassen.