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Dorota Wrobel: „Wir brauchen weibliche und queere Vertreter*innen in der Gamingbranche“

Mal zwischendurch am Handy, zu Hause am PC, auf der Spielekonsole oder bei großen Events – Gaming ist in. Als 1972 weltweit das Videospiel Pong seinen Siegeszug feierte, hat wohl niemand auch nur ahnen können, wohin sich die Branche 50 Jahre später entwickelt haben wird. 

Das Klischee des übergewichtigen, Fast Food-essenden, ewig Hotel Mama bewohnenden Gamers ist dabei inzwischen mehr als überholt. Gamer sind so vielfältig wie das Angebot an Videospielen. Nur bei der Produktion der digitalen Spiele dominieren nach wie vor die männlichen Entwickler und Geschäftsführer. Frauen sind in der Branche nach wie vor unterrepräsentiert. 

Um das zu ändern, hat G2A.COM, der weltweit größte Marktplatz für digitale Produkte, Ende Mai seine erste Diversity-Kampagne gestartet. In den Fokus sind dabei die vielen Mitarbeiter*innen, Produkte, Kund*innen und Partner gerückt, die zeigen, wie Vielfalt in der Gamingbranche aussehen kann. Im Laufe seiner Geschichte hat G2A.COM immer wieder die Bedeutung von Diversität betont. Die über 400 Mitarbeiter*innen des Unternehmens sind zu 40 Prozent Frauen und das Führungsteam ist aktuell zu 50 Prozent weiblich besetzt. Eine von ihnen ist Dorota Wróbel, Chief R&D Officer. Sie stieg vor vielen Jahren bei G2A als Business-Development-Spezialistin ein, zu einer Zeit, als nur sechs Frauen im Unternehmen tätig waren. Seitdem ist sie die Karriereleiter aufgestiegen und verantwortet inzwischen den wichtigen Bereich Forschung und Entwicklung, der maßgeblich für das weitere geschäftliche Wachstum bei G2A.COM verantwortlich ist. 

Diversität als Erfolgsfaktor

Der Frauenanteil ist im Unternehmen seitdem enorm angestiegen; G2A hat sich inzwischen sogar zum Ziel gesetzt, in den nächsten fünf Jahren den Frauenanteil auf 45 Prozent zu erhöhen. Auch insgesamt spielt Diversität eine wichtige Rolle im Unternehmen. Unterschiedliche Kulturen, Hintergründe, Altersgruppen etc. sind wichtige Aspekte, um die eigene Perspektive stetig zu erweitern. Für Dorota Wróbel ist gelebte Diversität ein entscheidender Erfolgsfaktor für ein Unternehmen.  

Das beste Beispiel ist für sie G2A selbst: “Da wir auf der ganzen Welt tätig sind, bedeutet das zum Beispiel, dass wir 200 globale und lokale Zahlungsmethoden in 80 Währungen aus über 170 Ländern haben. Das Verständnis für die verschiedenen Kulturen in jedem Einzelnen dieser Länder und die damit verbundenen Ansichten, Rollen etc. müssen immer wieder in unsere Produkte und die Art unserer Kommunikation einfließen.” Ein divers aufgestelltes Team kann dabei besonders hilfreich sein. “Wir möchten sicherstellen, dass die Menschen Diversität als Chance wahrnehmen, natürlich auch im Hinblick auf Sicherheit in der digitalen Welt, und unsere Mission ist es, Leuten dabei zu helfen, dieses digitale Abenteuer mit uns zu erleben”, betont Wróbel. 

Video für mehr Diversität

Um zu zeigen, was passieren kann, wenn man nicht offen für Vielfalt ist, hat G2A.COM auf seinem offiziellen YouTube-Kanal ein Video veröffentlicht (https://www.youtube.com/watch?v=uHSwZwITjkw), das ein großer Erfolg war. Die Zahlen sprechen für sich: Mehr als 1,5 Millionen Mal wurde es inzwischen angesehen. Wróbel hofft, dass sie damit nicht nur einfach viele Klicks generiert haben, sondern die Menschen auch zum Nachdenken anregen konnten.  

Vielfalt steht für G2A.COM immer im Vordergrund, sei es bei den Mitarbeiter*innen, den Konsument*innen oder den Produkten. So stellt das Unternehmen sicher, dass jeder Kunde das passende Angebot findet.  

Teil der Veränderung sein

Noch in den 90er-Jahren waren Frauen unter den Gamern eine Minderheit. Je nach Land waren nur zehn bis 25 Prozent der Videospieler weiblich. Inzwischen machen Frauen einen Anteil von gut 46 Prozent aus, wie eine aktuelle Studie der Entertainmentsoftware Association zeigt. Doch die Entwicklung hin zu einer diversen und offenen Branche ist damit noch längst nicht abgeschlossen, weiß Wróbel: “Wir brauchen weibliche und queere Vertreter*innen in der Gamingbranche, um Ängste und Vorurteile zu bekämpfen. Immer noch spielen viele unter männlichen Spitznamen, um Anfeindungen zu entgehen. Wir möchten Teil der Veränderung sein und das Thema Diversität in den Fokus rücken.” 

Um das als Unternehmen nachhaltig zu tun, startet noch im vierten Quartal dieses Jahres eine zweite Diversity-Kampagne. Doch damit ist es bei G2A nicht getan; in der Zwischenzeit wird es weitere Bildungsinitiativen für mehr Vielfalt geben. “Wir möchten allen weiblichen Spielern sagen, dass sie sich nicht scheuen sollen, sondern ihre Stimme laut erheben, keine Angst haben und Hindernisse überwinden sollen”, betont Wróbel. 

Weitere Inhalte der Diversity-Kampagne, Neuigkeiten und Aktionen finden sich hier: https://www.g2a.com/best-deals/inclusive-games. 

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