Nach dem Sieg folgt nun die Umsetzung: Drei Frauenteams gewinnen KI-Ideathon mit ihren gemeinwohlorientierten Ideen
Ziel des vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) geförderten Modellprojekts „Mit KI in eine smarte Zukunft – Frauen gestalten mit“ ist es, insbesondere Frauen zu ermutigen, sich an das Thema Künstliche Intelligenz (KI) heranzuwagen und ihre Perspektive einzubringen. Das ist mehr als gelungen. Rund 130 Personen – zu 95 Prozent Frauen – registrierten sich für das mehrtägige Programm aus Fachinputs, Sprechstunden bei KI-Expertinnen und -Experten, Mentoring-Sessions und vor allem Team-Arbeitsphasen. Beim Finale am 03.05. sprachen die Teilnehmerinnen ihren Dank für die wertvollen neuen Kontakte und die besondere Erfahrung aus.
Für die drei von der Jury ausgezeichneten Teams ist der Sieg erst der Anfang: Bis Ende 2022 werden sie nun durch Workshops, Beratung sowie ein Budget von je 5.000 Euro (z. B. für Programmierung) dabei unterstützt, die Beauftragung ihres KI-Projekts bis zur Entwicklung eines Prototyps umzusetzen. Dazu Schirmherrin Eileen O’Sullivan, Digitaldezernentin der Stadt Frankfurt: „In der Entwicklung von KI-Lösungen können unterschiedliche Perspektiven und ein frischer, unbefangener Blick einen Mehrwert für unsere Gesellschaft schaffen.“
In den Siegerinnen-Teams haben sich Frauen aus ganz Deutschland aus den Bereichen IT, Bildung, Marketing und Controlling zusammengefunden, um gemeinsam ihre gemeinwohlorientierten, KI-basierten Visionen zu realisieren. Ebenso vielfältig wie die Teams sind die Bevölkerungsgruppen, die von den entwickelten Lösungen profitieren sollen. Somit leistet das von jumpp – Frauenbetriebe e.V. umgesetzte Projekt einen umfassenden Beitrag für mehr digitale Chancengleichheit und Teilhabe.
Die Siegerinnen-Teams
ASKN – Team aus Frankfurt
Idee: KI-basierte Anwendung, die Arbeitssuchende durch Kommunikationstraining fit macht für Bewerbungsgespräche
Die vier Frauen bringen Erfahrung aus den Bereichen Erwachsenenbildung, E-Learning und Recruiting mit. Sie kennen die Bedürfnisse ihrer Zielgruppe genau. Ihre App soll insbesondere Arbeitssuchenden, die Deutsch nicht als Muttersprache haben, eine zeitlich flexible, niedrigschwellige Möglichkeit dafür bieten, Bewerbungsgespräche zu trainieren – mit einem KI-gestützten Avatar mit Video-, Ton- und Texterkennung als Gegenüber. Das umfangreiche Unterstützungsangebot wird ergänzt durch Kompetenz-Tests und ein Job-Matching.
Wegbegleiter – Team aus Niedersachsen
Idee: Unterstützungs- und Informationsportal für Eltern und Fachkräfte zum Thema „Kinder, die durch einen Genfehler beeinträchtigt sind“
Isa Nowak, selbst Mutter eines Kindes mit gesundheitlicher Beeinträchtigung, plant eine digitale Plattform, auf der qualifizierte Informationen für Eltern und Fachkräfte zur Verfügung gestellt werden – in mehreren Sprachen, verschiedenen Komplexitätsstufen und auch für z.B. Sehbehinderte zugänglich. Künstliche Intelligenz soll dabei helfen, die riesige Menge an Material und Anlaufstellen zu unterschiedlichen Krankheitsbildern und Themen zu sortieren und auf aktuellem Stand zu halten. Geplant ist auch ein Mitgliederbereich, in dem zusätzliche Daten generiert und für die Programmierung neuer Funktionen genutzt werden können. Team-Verstärkung mit IT-Expertise ist herzlich willkommen.
Mindful Buying – Team aus Thüringen/NRW/Hessen
Idee: App für nachhaltiges und bewusstes Einkaufen, die lokale Geschäfte mit einbezieht und zur Müllvermeidung und CO2-Ersparnis beiträgt.
Künstliche Intelligenz soll Familien dabei unterstützen, ihre smarte Einkaufsliste schnell und passend zu individuellen Vorlieben (z.B. biologisch, regional, unverpackt) und zur eigenen Haushaltsgröße zu planen – inklusive der zeit- und CO2-effizienten Route zu den Läden. Über personalisierte Empfehlungen werden leckere Rezepte vorgeschlagen und der Chatbot hilft aktiv Lebensmittelverschwendung vorzubeugen. Als Partner sollen regionale Produzenten und der Lebensmitteleinzelhandel, aber auch bekannte Marken und Rezeptportale eingebunden werden.