Was verdienen Freiberufler 2016? Stundensätze im Vergleich
Beim Thema Stundensätze kommt es für Freelancer oder Freiberufler auf viele Faktoren an: Alter, Geschlecht und Region sind entscheidende Faktoren, die neben der Branche einkalkuliert werden müssen. Im Rahmen einer aktuellen Lohnanalyse vergleicht der Marktplatz freelance.de die Stundenlöhne der registrierten Freelancer. Eine Erkenntnis: Frauen verdienen am meisten, wenn sie zwischen 50 und 60 Jahren alt sind und in Hamburg wohnen.
Freiberufler statt festem Personal
Immer mehr Unternehmen können sich aus strategischen Gründen nicht fest an Personal binden und setzen stattdessen auf Freiberufler – auf externe Experten, die das nötige Fachwissen und die Erfahrung auf Projektbasis mitbringen. Die Organisationen müssen sich nicht langfristig binden, bleiben agil und können sich gleichzeitig externes Know how aneignen. In Zeiten der Digitalisierung entsteht sonst schnell ein Wettbewerbsnachteil. Freelancer werden also immer wichtiger für die deutsche Wirtschaft und haben gleichzeitig mehr Möglichkeiten, selbst Projekte zu finden. Ohne Personaldienstleister bzw. -Vermittler, die ihre regionalen Niederlassungen, Recruiter und Mitarbeiter von der Vermittlungsprovision finanzieren müssen. Dies bringt Freiberufler in eine komfortable Lage, die sich in den steigenden Stundenlöhnen widerspiegelt. Dieser Trend wird von freelance.de bestätigt. Doch das gilt nicht für jeden: Skills, Erfahrung, Herkunft, Branche und Alter haben entscheidenden Einfluss.
Wer sich mit Finanzen auskennt, steht in der Verdienstskala in den häufigsten Fällen an oberster Stelle. Einen Stundensatz von mehr als 100 Euro verlangen demnach 13,2% der auf freelance.de registrieren Projektsuchenden. Branchengewinner sind „Management, Unternehmen, Strategie“ und „Finanzen, Recht, Versicherung“ – hier verlangt mehr als jeder Vierte (25,3% und 26,7%) einen Stundenlohn jenseits von 100 Euro. Schlusslicht sind Freiberufler aus dem Bereich „Design, Kunst, Medien“ mit nur 8,0% über 100 Euro. Jeder Dritte aus letztgenannter Branche bietet seine Arbeitskraft für unter 50 Euro in der Stunde an.
Topverdiener sind Männer
Topverdiener auf freelance.de sind männliche Niedersachsen zwischen 40-50 Jahren, die in der Branche „Sprache, Dienstleistung & Soziales“ arbeiten. Ganze 66,7% können unter diesen Umständen über 100 Euro in der Stunde verlangen. Insgesamt nehmen in dieser Branche jedoch lediglich 17,4% einen Lohn über 100 Euro in Anspruch. Platz 2 nehmen ebenfalls Männer des gleichen Alters ein, die jedoch in Rheinland-Pfalz wohnen und ihren Lebensunterhalt in den Branchen „Einkauf, Handel, Logistik“ bestreiten. Hier sind es 57,1%, deren Stundensatz über 100 Euro liegt – betrachtet man ausschließlich die Branche, ist es nur jeder Fünfte (21,7%), der einen dreistelligen Stundensatz fordert. Auf Platz drei folgen Frauen aus Hamburg zwischen 50 und 60 Jahren, welche aus dem Bereich „Management, Unternehmen, Strategie“ kommen.
Der Gehaltsvergleich macht deutlich, dass Lohndifferenzen besonders durch das Alter der Selbstständigen hervorgerufen werden. Sichtbar wird dies durch die Dominanz der 20 bis 30-Jährigen auf den untersten Rängen der Auswertung. Demnach geben 17,9% der Männer und 15,5% der Frauen zwischen 51 und 60 Jahren einen Stundensatz über 100 Euro an, unter den 21-30 Jahre alten Freelancern sind es lediglich 3,4% der Männer und 2,2% der Frauen.
Kontakt zu Dienstleistern und Auftragnehmern
Seitens freelance.de eröffnet sich den Usern zusätzlich zur Kontaktaufnahme eine Vielzahl an Dienstleistungen und darüber hinaus auch eine Bewertung der Qualität der registrierten Freelancer und Projektanbieter. Für Auftraggeber ist das Veröffentlichen von Projektangeboten kostenlos. Bis zu 1000 User sind auf freelance.de gleichzeitig online. Im Schnitt werden täglich mehr als 400 neue Projekte auf der Plattform eingestellt und rund 800 Bewerbungen über freelance.de versendet.