Women in Mobility-Netzwerk fordert: Mobilität muss vernetzter und weiblicher werden
Zum ersten Mal waren bei einer Mobilitätskonferenz nur Expertinnen auf der Bühne: Auf dem #WiMsummit in Frankfurt diskutierten Mitte November 180 Teilnehmer*innen ihre Ideen rund um die Mobilität der Zukunft. Das Ziel: Frauen aus den verschiedenen Mobilitätssparten zu vernetzen und Expertinnen sichtbar zu machen, die sonst eher im Verborgenen gestalten. Die Gründerinnen Sophia von Berg, Anke Erpenbeck und Coco Heger-Mehnert sind überzeugt: “Die Mobilität der Zukunft müssen wir gemeinsam gestalten – über verschiedene Sparten und Geschlechtergrenzen hinweg.”
Der Frauenanteil in der Mobilitätsbranche liegt bei 22 Prozent (Eurostat 2018), in höheren Positionen ist der Anteil noch geringer. Und auch bei klassischen Mobilitäts-Konferenzen stehen überwiegend Männer auf der Bühne. Sophia von Berg erklärt: “Wir haben oft von Veranstaltern gehört: ‘Wir finden keine weiblichen Expertinnen’. Dabei kennen wir so viele großartige Frauen. Daraus ist die Idee entstanden, ein Netzwerk zu gründen – um diese Frauen untereinander zu vernetzen, zu stärken und sichtbar zu machen.” Anke Erpenbeck ergänzt: “Wir Frauen im WiM-Netzwerk gestalten bereits in verschiedenen Bereichen die Mobilität von morgen mit – das wollen wir künftig noch stärker tun: mit deutlich mehr Frauen in Führungspositionen, mehr Frauen auf den Podien und mehr weiblichen Expertinnen in der medialen Berichterstattung.”
Seit der Gründung 2015 sind heute rund 2.000 Frauen aus verschiedenen Mobilitätssparten und Hierarchieebenen im Netzwerk organisiert. Der #WiMsummit ist das erste große Treffen von WiM-Mitgliedern aus der D-A-CH-Region und vereint die interaktiven Elemente eines Barcamps mit denen einer klassischen Konferenz. Die Keynotes hielten folgende Mobilitäts-Expertinnen:
- Maria Vassilakou, ehemalige Vizebürgermeisterin der Stadt Wien
- Christa Koenen, Vorsitzende der Geschäftsführung der DB Systel GmbH
- Dr. Carmen Köhler, Analog-Astronautin
- Leonie Müller, New Work Spezialistin und ehemalige Zug-Nomadin
- Dr. Elisabeth Oberzaucher, Verhaltensbiologin
- Lieke Ypma, Produktingenieurin und UX-Strategin
Ergänzend fanden interaktive Sessions statt, bei denen die Teilnehmerinnen ihre Projekte vorstellten, praktische Erfahrungen austauschten und aktuelle Fragestellungen diskutierten.
Studien zeigen: Diverse Teams sind erfolgreicher
Grundsätzlich gilt für jede Branche die gleiche Formel: Frauen arbeiten nicht besser als Männer, Männer sind nicht produktiver als Frauen. Aber zusammen sind sie besser. Gemischte Teams sind innovationsfreudiger und resilienter, ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis in Spitzenpositionen steigert nachweislich die Profitabilität eines Unternehmens (Mc Kinsey).
Über alle Mobilitätssparten hinweg bietet das WiM-Netzwerk eine gemeinsame Plattform für Frauen – sei es aus öffentlichen Verkehrs-, Bahn- und Automobilunternehmen, Startups, Organisationen und Verbänden bis hin zu Mobilitätsexpertinnen aus Medien, Universitäten, Wissenschaft oder Politik. Coco Heger-Mehnert erklärt: “Vielfalt ist Teil der DNA unseres Netzwerks und aus unserer Sicht Essenz der Lösung: Nur gemeinsam können wir die Verkehrswende in Deutschland gestalten. Dazu gehört sowohl, dass wir traditionelle Denk- und Handlungsweisen aufbrechen als auch, dass wir die notwendigen Veränderungen mit umsetzen. Alles mit einem gemeinsamen Ziel: Eine nachhaltige Mobilität zu gestalten.”
Weitere Infos: www.womeninmobility.de