Digitalisierung

Beschäftigte fühlen sich von ihrem Arbeitgeber beim Erlernen digitaler Fähigkeiten nicht unterstützt

Durch die Corona-Pandemie mussten viele Beschäftigte von heute auf morgen von zuhause arbeiten und ihre Arbeitsweisen digitalisieren. Dabei fühlten sich 60 Prozent der Beschäftigten in Deutschland wenig oder gar nicht von ihren Arbeitgebern beim Aufbau ihrer digitalen Fähigkeiten unterstützt. Vor allem Frauen: 65 Prozent gaben an, keine oder nur wenig Unterstützung bekommen zu haben. Bei den männlichen Beschäftigten waren es 56 Prozent. Insgesamt fühlten sich nur 24 Prozent der Beschäftigten unterstützt. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage der Initiative Chefsache. Im September 2020 wurden dafür rund 2500 Berufstätige in Deutschland befragt.

Immerhin: Rund ein Drittel der Beschäftigten ist der Meinung, sich bei einzelnen digitalen Fähigkeiten seit der Corona-Krise stark verbessert zu haben. 21 Prozent sagen, dass sich ihre Fähigkeiten in Bezug auf mobiles Arbeiten außerhalb des Büros stark verbessert haben, 17 Prozent fühlen sich fitter in der digitalen Interaktion (Chatten, Videotelefonie). Beim digitalen Lernen sind es immer hin 8 Prozent und bei der Zusammenarbeit über Projektmanagement-Software 7 Prozent.

Beschäftigte fühlen sich gut auf die Digitalisierung vorbereitet

Die Hälfte der deutschen Beschäftigten fühlt sich gut auf die Herausforderungen durch Digitalisierung und Automatisierung der Arbeitswelt vorbereitet: 50 Prozent der befragten Erwerbstätigen sagen, dass sie sich sehr gut oder eher gut vorbereitet fühlen. Nur 28 Prozent geben an, schlecht oder eher schlecht vorbereitet zu sein. Unterschiede gibt es hier in der Wahrnehmung bei Männern und Frauen. Während 22 Prozent der Männer sich schlecht oder eher schlecht vorbereitet fühlen, sind weibliche Beschäftigte mit 34 Prozent pessimistischer. 20 Prozent der Männer sehen sich sehr gut vorbereitet, aber nur 12 Prozent der Frauen.

„Auch wenn die Corona-Pandemie zu einem generellen Upskilling geführt hat, viele Beschäftigte fühlten sich dabei zu wenig von ihren Arbeitgebern unterstützt. Unternehmen müssen an diesen Entwicklungen anknüpfen und nun gezielt in die Future Skills ihrer Mitarbeitenden investieren. Sie sind ein wichtiger Faktor, wenn wir Chancengerechtigkeit erreichen wollen“, sagt Dr. Julia Sperling, Partnerin bei McKinsey Deutschland und Chefin des Koordinationsteams der Initiative Chefsache.

Hintergrund zur Initiative Chefsache
Die Initiative Chefsache ist ein Netzwerk zur Förderung eines ausgewogenen Verhältnisses von Frauen und Männern in Führungspositionen. Schirmherrin der Initiative Chefsache ist Bundeskanzlerin Angela Merkel. Treibende Kräfte sind Geschäftsführungsmitglieder und Vorstände von Unternehmen sowie Leiterinnen und Leiter wissenschaftlicher, sozialwirtschaftlicher und öffentlicher Einrichtungen. Mit neuen Ideen und Konzepten will die 2015 gegründete Initiative ein Umdenken in der Arbeitswelt herbeiführen. Ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis und zeitgemäße Rollenbilder nützen allen gleichermaßen – Frauen, Männern und der Gesellschaft. Die Mitglieder des Netzwerks sind: Airbus, Aktion Mensch, Allianz, BASF, Bayer, Bundesministerium der Verteidigung, Deutsche Bahn, Deutsche Post DHL Group, Deutsche Telekom, EnBW, Evonik, Fraunhofer-Gesellschaft, Google, Hensoldt, IBM, Kion Group, Landesbank Baden-Württemberg, Max-Planck-Gesellschaft, McKinsey & Company, NDR, RWE, Siemens, Telefónica, TÜV Rheinland, Volkswagen, WAREMA Renkhoff und DIE ZEIT.

Weitere Informationen zur Initiative unter www.initiative-chefsache.de

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