Brautkleider bei entstaubt: Doppellösung für unsere Kund*innen
Leonie Kriegshammer aus Berlin hat vor zwei Jahren entstaubt gegründet. entstaubt bietet alte Brautkleider aus den 60er bis 80er Jahren und sorgfältig ausgewählte Vintage Mode und Accessoires. Jedes Brautkleid ist ein Einzelstück und wird mit Liebe aufbereitet. Für die eigene Hochzeit hat man die Wahl zwischen Kaufen und Leihen.
Was ist die Besonderheit Ihrer Firma?
entstaubt schreibt ein Stück Geschichte weiter. Bei entstaubt gibt es alte Brautkleider – ausschließlich aus den 60er bis 80er Jahren. In jedem Hochzeitskleid wurde vor mindestens 30 Jahren schon einmal geheiratet. Die Brautkleider bringen oft eine schöne Liebesgeschichte, dazu ganz besondere Materialien und raffinierte Schnitte mit sich. Für uns steht der Vintage-Nachhaltigkeitsaspekt im Vordergrund: Ein neues Brautkleid verbraucht unglaublich viele Ressourcen und ist dazu – für nur einen Tag – oft sehr teuer. Bei uns können die Second Hand Hochzeitskleider gegen eine Gebühr für die Hochzeit sogar geliehen werden.
Was sind Ihre ersten beruflichen Erfolge?
entstaubt ist mein Herzensprojekt und ich bin unglaublich stolz, es bis hier hin alleine geschafft zu haben. Von dem Lagerraum bei meinen Eltern, über einen kleinen Atelierraum im Hinterhof, habe ich nun eine eigene Ladenfläche, wo Anproben und Änderungen stattfinden können. Zusammen mit der Maßschneiderin Stella Graber können wir individuell auf Kund*innenwünsche eingehen und nehmen uns ausgiebig Zeit für eine Beratung.
Wie ist Ihr beruflicher Werdegang?
Nach einer Ausbildung zur Gestalterin für visuelles Marketing bin ich mit Anfang zwanzig für einen Job nach Berlin gekommen. Kurze Zeit später habe ich mein Bachelor als Kommunikationsdesignerin angefangen, ein Auslandssemester in Helsinki gemacht und das Studium 2018 beendet. Darauf hin habe ich ein Jahr Textil- und Oberflächendesign im Masterstudiengang an der Kunsthochschule Weißensee studiert.
Was war für Sie der Auslöser, ein eigenes Unternehmen zu gründen?
Letztendlich kein konkreter. Die Idee zu entstaubt kam mir bereits vor zweieinhalb Jahren, noch während meines Bachelors. Ich war schon immer ein Fan von Secondhand Mode, besonderen Flohmarkt- oder Ebay Kleinanzeigen Funden. Über zwei Jahre habe ich alte Brautkleider gesammelt, überall wo ich war – ohne zu wissen, was daraus mal werden soll. Als ich in meinem Masterstudium überfordert war und lernen musste auf mich aufzupassen, habe ich anfangen entstaubt auszubauen. Es gefiel mir, meine eigene Chefin zu sein und mir zu überlegen, wer ich sein will und hinter welchen Werten ich stehe.
Wer hat Sie beraten, wer sind Ihre Helfer und Mentoren?
Da kommen schon ein paar Menschen zusammen, ohne die ich nicht an diesem Punkt wäre, wofür ich sehr dankbar bin! Die größte Unterstützung – fachlich sowie emotional – waren für mich meine beiden Freunde Timo und Alyssa von Projekt Stil / Projekt Digial. Als Gründer ihrer eigenen Firma konnten sie mich zu 100% verstehen, mir meine Ängste nehmen, Mut machen und mich bei allen Fragen zur Selbstständigkeit unterstützen. Dazu meine Familie, mein Partner und meine Freunde. Meiner Meinung nach ist es das wichtigste, ein Netzwerk hinter sich zu haben. Menschen, die einen in jeder Lage auffangen.
Was war Ihre größte Herausforderung und wie haben Sie diese gemeistert?
Es gibt sehr viele Herausforderungen, mal größer und mal kleiner. Das wichtigste ist, dass man lernt, dass jede Herausforderung einen weiter bringt. Bei uns war es der ganze Prozess des Gründens: Ich musste Abläufe verstehen, Buchhaltungs- und Steuerfragen klären, eine eigene Webseite bauen und dabei immer auf die neusten Vorschriften achten. Solange man nicht aufgibt und Menschen nach Unterstützung fragt, wenn es nicht weitergeht, ist jedoch keine Herausforderung zu groß.
Wie machen Sie auf Ihr Unternehmen aufmerksam?
Wir verkaufen unsere Brautkleider über unseren eigenen Onlineshop und vor Ort in Berlin Friedrichshain in unserem Laden mit persönlicher Beratung und der Umsetzung von Änderungswünschen. Dazu kommen natürlich die Onlinekanäle Facebook und Instagram, wobei Instagram unser wichtigster Kanal ist. Dort posten wir tägliches Geschehen in unserem Laden, neue Produkte und erzählen Geschichten zu den originalen Vintage Hochzeitskleidern.
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Was ist Ihre beste Vermarktungsidee?
Die Doppellösung für unsere Kund*innen: Das die Brautkleider sowohl gekauft als auch geliehen werden können. So ist für jede*n etwas dabei.
Wie haben Sie die Finanzierung Ihrer Gründung umgesetzt?
entstaubt entstand aus einer kleinen Idee, bei der ich selbst überrascht war, dass ich es bis hier hergeschafft habe. Daher hat es sich bis heute ausschließlich aus Eigenkapital getragen und wird hoffentlich so bleiben.
Welchen Traum möchten Sie noch verwirklichen?
entstaubt ist schon so weit gekommen – jetzt darf Corona noch vorbeigehen und hoffentlich alle Hochzeiten vom letzten Jahr nachgeholt werden, damit viele Bräute ein kleines Stück Geschichte hinaustragen und wir einen Mehrwert für die Welt generieren.
Ihr Tipp: Was würden Sie anderen Gründerinnen empfehlen?
Traut Euch und fragt nach Unterstützung, wenn Ihr nicht weiter wisst. Wenn Du dran glaubst, kann es auch etwas werden – nur Mut!
Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg!
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