Gründerinnen im Porträt

CityCaddy: exklusiver Shopper, Trolley sowie moderne Gehhilfe in einem

Elke Jensen ist Geschäftsführende Gesellschafterin der CityCaddy UG (haftungsbeschränkt) in Hamburg und Senior Entrepreneurin, denn ihr Start-up hat sie mit über 70 Jahren gegründet. Sie hat als Produktdesignerin und langjährige Professorin im Bereich Design den CityCaddy in rund sechs Jahren entworfen, entwickelt und im Frühjahr 2021 auf den Markt gebracht. Der CityCaddy ist exklusiver Shopper, Trolley sowie moderne Gehhilfe in einem – und fördert als stylisher Begleiter Sicherheit und Bewegung im Alltag. Er richtet sich insbesondere an Seniorinnen und Senioren – und genauso auch an jüngere, körperlich Eingeschränkte, z. B. an MS oder Parkinson erkrankte Menschen.

Elke Jensen ist Titelträgerin 2023/24 der Kultur- und Kreativpilot*innen Deutschland.

Was ist die Besonderheit Ihres Start-ups?

Der CityCaddy bedeutet eine neue Produktkategorie – und zwar füllt er die Lücke zwischen Einkaufstrolley und Rollator. Er ist ein Lifestyleprodukt, das ein gutes Lebensgefühl mit dem praktischen Nutzen einer Gehhilfe verbindet – für Menschen, die gern unterwegs sind, sich Sicherheit wünschen und dabei Wert auf Ästhetik legen, sowie auf nachhaltige, ressourcenbewusste, hervorragende Verarbeitung. Denn er wird in Manufakturen in Deutschland gefertigt.

Was sind Ihre bisherigen Meilensteine seit der Gründung beziehungsweise seit der ersten Idee des Projekts?

Den CityCaddy gibt es mittlerweile in drei Farben. Wir haben seit Frühling 2021 drei Auszeichnungen im Design-, Start-up- und Kreativbereich erhalten. Inzwischen sind wir neben Hamburg mit Repräsentanzen in drei Ländern (Österreich, Schweiz und London) vertreten. Und wir bekommen immer wieder unheimlich viel positives Feedback von unseren Kundinnen.

Was motiviert Sie?

Mir geben die direkten und positiven Rückmeldungen unserer Kund*innen immer wieder Erfüllung – zu erfahren, dass jemand Dank und mit dem CityCaddy wieder gern unterwegs ist, ist einfach schön! Veröffentlichungen in unterschiedlichen Medien motivieren ebenfalls sehr. Darüber hinaus gefallen mir natürlich die langsam wachsenden, aber kontinuierlich steigenden Verkaufszahlen.

Wie ist Ihr beruflicher Werdegang?

Mein Herz schlägt seit meiner Jugend für Kunst, Design, Interieur und Produktgestaltung. So war ich viele Jahre seit meinem Studium in Kiel und Würzburg in diesen Bereichen tätig, u. a. als Freiberuflerin, als Dozentin der AMD Akademie Mode und Design Hamburg, im Vorstand der internationalen Künstlerinnen Stiftung Die Höge und als Gründungsmitglied der Plattform Kulturwerk West e. V. Darüber hinaus habe ich von 1984 bis 2001 eine Galerie für Gegenwartskunst in Hamburg besessen. 2019 – mit 70 Jahren – gründete ich im Verbund mit anderen „ToSomKom“. Unter dem Label bringen wir Produktdesigner*innen und Mitarbeiter*innen der Werkstätten des Landesvereins der Inneren Mission Schleswig-Holstein zusammen. Mein Herzensprojekt ist jedoch die Gründung und Entwicklung von CityCaddy.

Was war für Sie der Auslöser, ein eigenes Unternehmen zu gründen?

Selbständig tätig war ich bereits mein Leben lang, die Idee hatte ich schon lange im Kopf! Mir fehlte ein schön gestaltetes Produkt, das beim Gehen Unterstützung und Halt bietet und beim Tragen entlastet. Wir mögen älter geworden sein, wollen aber nicht nur auf unsere Schwächen reduziert werden. Die Idee lag also nahe, etwas ganz Neues zu entwickeln, das exklusives Design und ein gutes Lebensgefühl mit dem praktischen Nutzen einer Gehhilfe verbindet und ein eleganter Alltags- und Reisebegleiter ist. Wir alle bleiben auch im Alter individuell!

Wer hat Sie beraten, wer sind Ihre Helfer*innen und Mentor*innen?

Ich habe dank meiner verschiedenen beruflichen Stationen und meines Werdegangs ein tolles, großes Netzwerk – insbesondere Freund*innen sind meine engen beruflichen und privaten Wegbegleiter*innen, sie sind auch wertvolle Ratgeber und Unterstützung. Darüber hinaus habe ich auch heute noch gern und viel Kontakt zu meinen ehemaligen Student*innen, auch sie haben die Anfänge begleitet und bringen CityCaddy nach vorn. So leitet z. B. auch eine Ehemalige unseren Social-Media-Auftritt.

Was war Ihre größte Herausforderung und wie haben Sie diese gemeistert?

Die größte Herausforderung lag und liegt in der Produktion. Er wirkt vielleicht gar nicht so komplex, doch er besteht aus ca. 65 einzelnen Arbeitsschritten. Es war ein längerer Weg, entsprechende Kooperationspartner für die Fertigung zu finden – doch ich habe mich nicht entmutigen lassen und habe immer weiter recherchiert und mögliche Firmen angesprochen und mit ihnen verhandelt.

Wie machen Sie auf Ihr Unternehmen aufmerksam?

Wir setzen in erster Linie seit Markteintritt auf PR. Über diesen Weg erreichen wir unsere Zielgruppe auf direktem Weg, insbesondere Veröffentlichungen in Print und im Fernsehen bringen viel Resonanz. Begleitend haben wir einen instagram- & LinkedIn-Account, um auch Jüngere anzusprechen. Darüber hinaus waren und sind wir auf ausgewählten Messen im Design- und Gesundheitsbereich unterwegs.

Was ist Ihre beste Vermarktungsidee?

Die Entscheidung zu unserer Vertriebsrepräsentanz in Hamburg.

Wie haben Sie die Finanzierung Ihrer Gründung bisher umgesetzt und was sind zukünftige Pläne beziehungsweise Ideen dafür?

Die ersten fünf Entwicklungsjahre habe ich aus Eigenkapital finanziert. Nach Erstellung des Businessplans 2019 folgte die Gründung der CityCaddy UG. Die Anschubfinanzierung betrug 100.000 €, realisiert durch Einlagen von stillen Gesellschafter*innen, zehn Personen aus dem persönlichen Netzwerk, Family und Friends. Von ihnen gibt es auch einen Kredit, ebenfalls über 100.000 €. Seit der Markteinführung finanziert sich das Unternehmen über den Produktverkauf.

Welchen Traum möchten Sie mit ihrem Unternehmen/Projekt verwirklichen?

Ich finde: Auch im Alter lässt die Freude am Schönen nicht nach, deshalb möchte ich gern etwas Funktionales, das zugleich ästhetisch ist, schaffen und auch etablieren. Meine Wunschvorstellung ist, das Unternehmen so weit zu bringen, dass CityCaddy in unseren jetzigen und weiteren Präsenzländern (im wahrsten Sinne des Wortes) gut ins Rollen kommt und als Marke sowie als Produkt bekannt ist. Damit würden wir auch unseren Beitrag zum Spaß an Bewegung – dem Gehen – und sozialer Teilhabe leisten. Für mich persönlich ist dies erfüllt, wenn alles im Unternehmen in jedem Bereich läuft und ich mich um meine Steckenpferde, die Entwicklung und Gestaltung, kümmern kann.

Was macht Sie als Unternehmer*innen-Persönlichkeit aus?

Mich zeichnen seit eh und je und Gott sei Dank sowohl ein starker Umsetzungswille als auch Durchhaltevermögen aus – denn einige Prozesse dauern einfach länger als gedacht und gewünscht. Trotzdem gilt: Das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Darüber hinaus finde ich Sparrings-Partner*innen an meiner Seite zu wissen enorm wichtig, sowohl für einen Austausch rund ums Fachliche als auch für emotionale Unterstützung.

Ihr Tipp: Was würden Sie anderen Gründerinnen empfehlen?

Der jüngeren Generation gebe ich den Tipp: „Traut Euch, geht die Dinge an – auch wenn Steine im Weg liegen!“ Auch Scheitern ist erlaubt. Denn wenn eigene Träume und Vorhaben zumindest versucht werden, kann man am ehesten auf ein glückliches, erfülltes Leben zurückschauen. Speziell Frauen rate ich, zu ihrer Leistung und zum Wert ihrer Arbeit zu stehen – und durchaus offen zu äußern, dass sie mit dieser Leistung auch Geld verdienen wollen.

Vielen Dank!

Hier gehts direkt zur Website von CityCaddy: www.citycaddy.de

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