Gründerinnen im Porträt

erveat: Linsenliebe – Köstlich, pflanzlich, innovativ

Sanja Gerland, Lea Nußbeutel, Celin Issing und Laura Keil haben gemeinsam das Unternehmen erveat gegründet. Sie haben Linto entwickelt – eine Trockenmischung für Linsen-„Tofu“ in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Linto ist nicht nur vegan, proteinreich, aus Bio-Zutaten hergestellt, gering verarbeitet, per Hand abgefüllt und nachhaltig verpackt, sondern auch komplett frei von den 14 Hauptallergenen sowie Zusatzstoffen. Im Vergleich zu anderen veganen Frischeprodukten stellt es eine gesündere und leicht verträgliche Alternative dar, die zudem länger haltbar ist und eine bedarfsgerechte Zubereitung für zuhause oder die Gastronomie ermöglicht.
Die vier Gründerinnen sind für die Entwicklung, die Produktion und die Vermarktung dieses Produktes zuständig und verfolgen die Vision einer nachhaltigeren und vor allem gesünderen Ernährungsbranche.

Sanja Gerland, Lea Nußbeutel, Celin Issing und Laura Keil sind Bewerberinnen beim Hessischen Gründerpreis 2023.

Was ist die Besonderheit Ihres Start-ups?

Wir sind nicht nur zwei oder drei junge Frauen, die sich entschlossen haben ein Unternehmen zu gründen – wir sind sogar gleich zu viert! Und obwohl wir nicht alle in derselben Stadt wohnen, schaffen wir es super zusammen zu arbeiten und unser Unternehmen Stück für Stück nach vorne zu bringen. Außerdem ist unser Produkt auf dem deutschen Markt einzigartig und neu. Die Sorte „Natur Pur“ wurde z.B. so entwickelt, dass sie auch für Süßspeisen verwendet werden kann.

Was sind Ihre ersten beruflichen Erfolge?

Der bislang größte erreichte Meilenstein war der Launch unseres Online-Shops im November 2022. Daran gekoppelt war die ganze Produktentwicklung, der Produktions- und Logistikaufbau und auch technische Aspekte. Zusätzlich konnten wir uns bereits auf den regionalen stationären Handel ausweiten und unsere Bekanntheit generell steigern. Besonders stolz sind wir auf zwei Beiträge des hr-Fernsehens, in denen wir mitwirken durften.

Wie ist Ihr beruflicher Werdegang?

Gemeinsam haben wir Oecotrophologie an der Hochschule in Fulda studiert und uns dort in einem dreisemestrigen Studienprojekt kennengelernt – hierbei ist unsere Idee entstanden. Noch während des Studiums gründeten wir unser Unternehmen erveat. Mittlerweile haben wir alle unseren Bachelor-Abschluss, befinden uns teilweise im Master-Studium oder in einem Teilzeitjob. Unser Start-up steht aber immer an erster Stelle und soll in naher Zukunft unseren Vollzeitjob darstellen.

Was war für Sie der Auslöser, ein eigenes Unternehmen zu gründen?

Nachdem das Studienprojekt abgeschlossen war, hielten wir ein fertig entwickeltes, innovatives Produkt in den Händen. Zum einen hatten wir hierfür während der Projektzeit bereits sehr positives Feedback erhalten, weshalb wir dachten, dass es viel zu schade wäre, diese Idee einfach zu verwerfen. Zum anderen war und ist es unsere Mission, dass Lebensmittel mit gutem Gewissen und ohne Einbußen in Genuss und Geschmack verzehrt werden können. Dazu wollen wir mit unserem Produkt beitragen und einen nachhaltigen Ernährungswandel mitgestalten.

Wer hat Sie beraten, wer sind Ihre Helfer und Mentoren?

Auf unserem bisherigen Weg konnten wir bereits auf einige Unterstützer*innen zählen. Zu nennen sind hier u.a. die Existenzgründung der Hochschule Fulda, die Region Fulda Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH, die KIZ SINNOVA gGmbH, das Green Food Cluster und Fabian Goedert von der FISEGO Holding GmbH. Zudem konnten wir uns immer mit vielen anderen Start-ups austauschen und auch in unserem privaten Umfeld haben wir viel Zuspruch bekommen, wofür wir sehr dankbar sind.

Was war Ihre größte Herausforderung und wie haben Sie diese gemeistert?

Bisher gab es nicht die eine große Herausforderung, sondern eher viele kleinere, die gemeistert werden mussten. Gerade im Lebensmittelbereich fallen viele Hürden in den Bereichen Produktion, Verpackung und Qualitätsmanagement an. Hier kann es immer wieder zu Problemen kommen und man muss sich die ganzen Prozesse und auch die Bürokratie dahinter zunächst einmal aufbauen. Wir haben dies bislang immer mit viel Recherchearbeit, langen Meetings und Hilfe von außen meistern können.

Wie machen Sie auf Ihr Unternehmen aufmerksam?

Wir machen hauptsächlich über diverse Online-Kanäle auf das Unternehmen und das Produkt aufmerksam. Hierbei nutzen wir vor allem Social Media und auch Kooperationen mit anderen Unternehmen. Zusätzlich sind wir viel auf Veranstaltungen, wie z.B. aktuell der Landesgartenschau, aktiv, um unser Produkt zur Verkostung anbieten und die Menschen so darauf aufmerksam machen zu können.

Wie haben Sie die Finanzierung Ihrer Gründung umgesetzt?

Unsere Gründung und auch alles Weitere haben wir bisher komplett mit Eigenkapital finanziert. Hierbei haben wir sowohl auf Erspartes zurückgegriffen als auch Unterstützung von unseren Familien bekommen. Eigentlich hatten wir uns dazu entschlossen, generell kein Fremdkapital zu beziehen. Da jedoch vor allem der Bereich Marketing mittlerweile größere Investitionen fordert, überlegen wir derzeit doch auf die Suche nach Investor*innen zu gehen.

Welchen Traum möchten Sie noch verwirklichen?

Unser Traum ist es, noch viele weitere pflanzliche, innovative und gesunde Produkte zu entwickeln und auf den Markt zu bringen, um so unser Produktsortiment erweitern und den Menschen einen noch größeren Mehrwert bieten zu können. Wir arbeiten auf einen deutschlandweiten Vertrieb hin und würden gerne nochmal im Fernsehen zu sehen sein.

Ihr Tipp: Was würden Sie anderen Gründerinnen empfehlen?

Netzwerken, Netzwerken, Netzwerken – das ist wirklich total wichtig und nützlich. Man muss sich nicht davor fürchten auf andere Personen zuzugehen, denn der Zusammenhalt unter Gründer*innen ist super stark; man trifft auf viele hilfsbereite Menschen. Außerdem: gerne auch mal Risiken eingehen und vor allem an die eigenen Fähigkeiten glauben ;).

Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg!

Hier geht es direkt zur Website von erveat: www.erveat.de

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