Gründerinnen im Porträt

Futurewoman: Frauen in der Nachhaltigkeit sichtbar machen

v. l. Janine Steeger, Sandra Broschat, Dr. Saskia Juretzek / Foto: futurewoman

Die Futurewoman UG macht Expertinnen der Nachhaltigkeit sichtbar und verschafft ihnen mehr Gehör in öffentlichen Diskussionen zur Zukunftsgestaltung. Darüber hinaus ist futurewoman.de das erste und einzige Netzwerk für Frauen in der Nachhaltigkeit. Gegründet wurde Futurewoman von Janine Steeger, Sandra Broschat, Dr. Saskia Juretzek.

Was ist die Besonderheit Ihres Start-ups?

Nachhaltigkeit ist DAS Zukunftsthema. Aber wir diskutieren es immer noch viel zu sehr aus der männlichen Perspektive. Darüber zu jammern, dass zu wenig Frauen mit Nachhaltigkeitsexpertise in allen Fachbereichen eingeladen werden, liegt uns nicht. futurewoman.de ist unser einzigartiges Angebot an alle Programm-Machende und Medien-Schaffende. Die Aussage „Wir haben keine Frau gefunden“, ist mit Futurewoman obsolet.

Wie ist Ihr beruflicher Werdegang?

Wir drei Gründerinnen von Futurewoman kommen aus unterschiedlichen beruflichen Richtungen. Dr. Saskia Juretzek und Sandra Broschat haben jahrelange Erfahrung im unternehmerischen Nachhaltigkeitskontext, haben entsprechende Abteilungen mit aufgebaut und sowohl in Konzernen als auch in Familienunternehmen gearbeitet. Janine Steeger ist Journalistin, Moderatorin und Speaker und hat sich 2015 selbstständig gemacht, um im Themenbereich der Nachhaltigkeit zu arbeiten. Durch zahlreiche Jobs hat sie sich einen guten Überblick über die Bandbreite des Themas verschafft.

Was war für Sie der Auslöser, ein eigenes Unternehmen zu gründen?

Der Auslöser für Futurewoman war Wut – und diese Wut wollten wir in konstruktive Bahnen lenken. Wir alle drei haben viel zu oft Nachhaltigkeitsveranstaltungen besucht, bei denen wir weibliche Expertinnen zu Hauf getroffen haben. Die waren aber nahezu nie auf der Bühne. Eine Verzerrung der Wirklichkeit. Um etwas zu ändern, haben wir gesagt: Wir zeigen jetzt all die tollen Frauen, die es gibt, um zu verhindern, dass die immer gleichen Personen (häufig Männer) das immer Gleiche sagen auf Bühnen.

Wer hat Sie beraten, wer sind Ihre Helfer und Mentoren?

Wir beraten uns gegenseitig im Netzwerk. Und da gehören selbstverständlich alle Geschlechter dazu. Das Empowerment entsteht vor allem im Sinne der Sache: Wir alle wollen eine gute, eine bessere Zukunft gestalten. Das treibt uns an. Und eine weibliche Stärke ist es, den Emotionen zu vertrauen. Wir lassen uns also auch von unseren Gefühlen beraten.

Was war Ihre größte Herausforderung und wie haben Sie diese gemeistert?

Gründen ist eine unaufhörliche Aneinanderreihung von Herausforderungen. Die größte Herausforderung ist es nicht aufzugeben. Wir drei Gründerinnen machen das alles for free oder on top. Um gleichzeitig wirklich gehört zu werden, brauchen wir Profis, bspw. für die PR-Arbeit, die wir fair bezahlen wollen. Der große Wunsch wirklich etwas zu bewirken für Frauen in der Nachhaltigkeit muss also mit einem tragfähigen Geschäftsmodell gekoppelt sein. Das ist unsere größte Herausforderung.

Was ist Ihre beste Vermarktungsidee?

Ich sag mal ganz ehrlich: Da warten wir noch auf den ganz großen Wurf. Was schon gut funktioniert hat ist unsere Labeling-Möglichkeit für Futurewomen im LinkedIn Profil. Darauf werden wir immer wieder angesprochen. Das Feedback zeigt: Das funktioniert!

Wie haben Sie die Finanzierung Ihrer Gründung umgesetzt?

Mit unseren Privatvermögen.

Welchen Traum möchten Sie noch verwirklichen?

Wir wollen die Plattform Nummer Eins werden, wenn Eventmanager oder JournalistInnen sich mal wieder fragen: Welche Frau könnte ich denn dazu jetzt anfragen? Futurewoman sollte in die Zukunft gedacht bekannt sein wie ein bunter Hund.

Ihr Tipp: Was würden Sie anderen Gründerinnen empfehlen?

Ihr müsst das „Warum“ beantworten können. Sonst übersteht Ihr die vielen, vielen Täler nicht. Gleichzeitig ist eine gute Antwort auf das „Warum“ der beste Treiber, den man haben kann.

Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg!

Hier geht es direkt zu Futurewoman: www.futurewoman.de

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