Gründerinnen im Porträt

KD Pumpen: Ressourcenschonende und nachhaltige Pumpentechnik für die Umwelt- und Entsorgungsindustrie

Doris Korthaus

Wer sind Sie und was machen Sie?

Mein Name ist Doris Korthaus und ich bin eine der Gründerinnen von KD Pumpen. Unser Startup fokussiert sich auf ressourcenschonende und nachhaltige Pumpentechnik für die Umwelt- und Entsorgungsindustrie. Unsere patentgeschützten Entwicklungen werden dort eingesetzt, wo der Verschleiß in Prozessanlagen besonders hoch ist (z.B. in Biogas-, Kläranlagen oder in der Petrochemie). In der Konsequenz wird die Lebensdauer der Pumpen auf das Drei- bis Sechsfache gesteigert. Nachhaltige Lösungen werden so mit wirtschaftlichen Verbesserungen kombiniert.

Was ist die Besonderheit Ihrer Gründungsidee?

Die Vision von KD Pumpen ist es, qualitativ gute und langlebige Produkte auch für Anwendungen mit besonders hohen Verschleißraten zur Verfügung stellen zu können. Unser Hauptaugenmerk liegt also auf der Ressourceneffizienz solcher Pumpen, welche beim Einsatz unserer Technik um das Drei- bis Sechsfache gesteigert wird. Dazu wollen wir neben unseren Eigenentwicklungen auch zusätzliche digitale Lösungen nutzen. Für den Kunden hat dies gleich mehrere Vorteile: Zum einen spart er Geld und Zeit, die er sonst mit der Wartung seiner Pumpen verbringen müsste; zum anderen kann der die Prozesse seiner gesamten Anlage optimieren, da Pumpen häufig den kritischen Pfad in Prozessanlagen bilden.

Was sind Ihre ersten beruflichen Erfolge?

Aktuell führen wir einen Proof-of-Value durch, bei denen eine Nullserie unserer Pumptechnik in verschiedenen Anlagen in Langzeittests eingesetzt werden. Zudem gab es bisher viel Resonanz potentieller Kunden und Kaufinteresse. Auch das Gewinnen einiger Gründerpreise hat uns im Verfolgen unserer Idee bestärkt und weiter motiviert.

Wie ist Ihr beruflicher Werdegang?

Ich habe Maschinenbau an der FH Südwestfalen studiert und dort im vergangenen Jahr mein Masterstudium erfolgreich abgeschlossen. Im Rahmen meiner Bachelor-Abschlussarbeit hatte ich die Möglichkeit, mich mit verschleißintensiven Pumpen zu beschäftigen und eine Lösung für das Problem zu entwickeln. Seitdem hat mich das Thema „gepackt“ und nicht mehr los gelassen.

Was war für Sie der Auslöser, ein eigenes Unternehmen zu gründen?

Einer der Auslöser war der Erhalt eines Förderpreises meiner Hochschule, der vom jemanden aus dem Pumpenbereich gestiftet worden ist. Die äußerst positive Resonanz eines Branchenkenners hat mich das Potential der entwickelten Lösung erkennen lassen und motiviert mich bis heute. Zudem habe ich schon während des Studium mit dem Gedanken an eine selbst gestaltete Karriere gespielt.

Was war oder ist Ihre größte Herausforderung und wie haben Sie diese gemeistert?

Zu den größeren Herausforderungen zählte sicherlich das Finden von Gründungspartner, welche sich für die Gründungsidee genauso begeistern können und mit denen man sich gemeinsam etwas aufbauen möchte. Darüber war sicherlich das Finden von Projektpartnern entscheidend, bei denen unsere Pumpen nun im Testing eingesetzt werden.

Welches sind aus Ihrer Sicht die größten Herausforderungen von Start-ups aus den KUER Branchen (Klima, Umwelt, Energieeffizienz, Ressourcenschonung) generell?

Neben dem allgemeinen Trend zu „grünen“ Themen ist eine der Herausforderungen, diese Themen nachhaltig zu verankern und ihre Bedeutung dauerhaft zu etablieren. Themen wie Nachhaltigkeit und Umweltschonung bedeuten auch, seine eigene Idee immer wieder auf den reellen Nachhaltigkeitswert zu prüfen und ein Geschäftsmodell zu entwickeln, in welchem nachhaltige Ideen in der Gesellschaft akzeptiert werden und zudem einen Mehrwert mit sich bringen.

Sie sind Teilnehmer im aktuellen KUER.NRW Businessplan Wettbewerb 2020. Warum haben Sie sich entschlossen, an dem Wettbewerb teilzunehmen?

Zur Teilnahme am Wettbewerb hat sich unser Startup entschlossen, da es neben einem tollen Mentoring durch das KUER Netzwerk auch einen thematischen Fokus bietet. Gerade für GreenTech-Startups ist dies wichtig. Zudem stehe ich mit einigen Teilnehmern der letzten Wettbewerbsrunde in Kontakt, von denen mir die Teilnahme sehr ans Herz gelegt worden ist.

In den fünf Monaten des Wettbewerbs steht Ihnen ein persönlicher Mentor zur Seite und unterstützt Sie beim Schreiben des Businessplans. Mehr als 100 Experten stehen den Teams im KUER Netzwerk zur Seite. Wie können wir uns die Zusammenarbeit vorstellen? Was nehmen Sie aus dem Mentoring mit?

Das Mentoring bietet uns neben dem Erarbeiten eines Businessplans auch die Chance, sich mit unserem Mentor über andere aktuelle Themen zu beraten. Von dort erhalten wir durchwegs konstruktives Feedback, welches wir als sehr bereichernd empfinden.

Wie machen Sie auf Ihr Unternehmen aufmerksam?

Vor unserem seriellen Markteintritt machen wir viel durch Networking auf uns aufmerksam. Auch ist uns der direkte Kontakt zu den Anlagenbetreibern wichtig, deren Anlagenprobleme uns eine Basis für unsere weitere Produktentwicklung bieten.

Welchen Traum möchten Sie noch verwirklichen?

Beruflich möchte ich mir als Traum verwirklichen, dauerhaft eine Karriere in der Selbstständigkeit verfolgen zu können, vorrangig natürlich mit KD Pumpen. Wir möchten die Geschäftsidee stetig weiterentwickeln, damit wir ein Vorreiten im Bereich ressourcenschonender Pumpentechnik werden und bleiben.

Ihr Tipp: Was würden Sie anderen Gründerinnen empfehlen?

Etwas sehr klischeehaftes: Vertrauen in sich selbst entwickeln. Das Wichtigste und manchmal Schwerste war es auch für mich, auch in widrigen Zeiten an meine Gründungsidee zu glauben und diese konsequent weiter zu verfolgen. Verfolgen Sie Ihrem Traum – und lassen Sie sich nicht durch andere oder äußere Umstände davon abbringen!

Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg!

Kontakt

KD Pumpen
Doris Korthaus
korthaus.doris@kdpumpen
02375-9110442

FidAR-Forum 2023: Quote führt zu neuen Höchstständen bei Frauen in Vorstände
Vorheriger Beitrag

#FidARonWebinar: Career Paths for Women in Professional Services

Nächster Beitrag

Unternehmensprogramm Erfolgsfaktor Familie unterstützt Betriebe

1 Kommentar

  1. 13. April 2022 at 12:54

    Die Langzeittests mit den Pumpen klingen interessant. Ich habe überlegt, welche Tests oder Kriterien es noch zur Nachhaltigkeit geben könnte. Vielleicht kann irgendwann auch mal die Herstellung und die Materialien einer Pumpe nachhaltig gestaltet werden.