Gründerinnen im Porträt

LENIKA: OEKO-TEX zertifizierte Seidentücher

Helen Unsinn (42) ist Mutter von drei Kindern (3, 6, 10) und eine der beiden Gründerinnen von LENIKA. Im Mai 2022 haben sie das Startup gegründet und sind im September 2022 mit ihrem Produkt auf den Markt gekommen. Sie designen Tücher und lassen diese mit oeko-tex zertifizierter Twill-Seide produzieren. Weg von kurzlebigen Materialien, hinzu Green Fashion und hochwertigen Materialien, mit denen eine lange Freude garantiert ist. Dazu haben sie eine kleine, feine Auswahl an besonderen Schmuckstücken, die sich ideal untereinander kombinieren lassen.

Was ist die Besonderheit Ihres Start-ups?

Wir sind Working Mums, die OEKO-TEX zertifizierte Seidentücher mit coolen Statement-Aussagen auf den Markt bringen. So etwas gibt es noch nicht! Wir stehen für Selbstliebe, Fairness, ein gutes Miteinander. Wir sehen unsere Kunden_innen als Teil unserer Girlgang. Außerdem gehen 5 % der Erlöse an unsere Partnerprojekte, u.a. WarChild Deutschland. Wir nehmen unsere soziale Verantwortung sehr ernst. Daher war uns wichtig, dass die Tücher kein Fast-Fashion-Produkt sind und wir mit den Erlösen andere dabei unterstützen, ihre sozialen Projekte realisieren zu können.

Wie ist Ihr beruflicher Werdegang?

Ich bin seit 20 Jahren selbständig. Vom Restaurant in Frankfurt (SEVEN SWANS), über meine Rolle als geschäftsführende Gesellschafterin bei VEGANZ, den Aufbau der Marke DEMARÉS, sowie einigen Stationen als Unternehmensberaterin in mittelständischen Unternehmen wie beispielsweise Benvenuto Espresso, The Family Circle sowie weitere tollen, oftmals familiengeführten Mittelständlern. Seit Sommer bin ich geschäftsführende Gesellschafterin der Beauty Labs GmbH, der die Marke DEMARÉS nun gehört.

Was war für Sie der Auslöser, ein eigenes Unternehmen zu gründen?

Ich liebe Gründen, ich liebe das Unternehmertum. Ich habe wirklich große Freude bei meinen Tätigkeiten.  Ich liebe Zahlen, aber genauso gut die kreative Seite. Eine gute Mischung. Mir wird durch meine Selbständigkeit nie langweilig, denn ich kann alles steuern. Auf direktem Weg auf die Umgebung reagieren, ohne lange Prozesse zu durchstehen. Das alles ist im eigenen Unternehmen möglich. Mein erstes Unternehmen habe ich mit meiner heutigen Partnerin von Lenika im Jahre 2001 gegründet. Vielleicht liegt es auch in meinen Genen. Denn die 2. Generationen vor mir, mütterlicher Seite, waren stets selbständige Unternehmer.

Wer hat Sie beraten, wer sind Ihre Helfer und Mentoren?

Helfer sind mein gesamtes soziales Umfeld. Sie inspirieren mich, sie unterstützen mich. Das beruht definitiv auf Gegenseitigkeit. Es gibt doch nichts Schöneres, als den liebsten Menschen zu helfen und Hilfe zu bekommen, wenn es darauf ankommt. Mein Umfeld besteht aus Anwälten, Designern, Fotografen und vielen weiteren tollen Unternehmern. Ein großes Glück!

Was war Ihre größte Herausforderung und wie haben Sie diese gemeistert?

Die größte Herausforderung ist es definitiv in der heutigen Zeit die Marke aufzubauen. Der Markt ist groß, die Verunsicherung der Kunden jedoch mehr als groß. Pandemie und alle weltweiten Krisen haben die Menschen verunsichert. Verständlicherweise. Es ist wichtig, möglichst authentisch sichtbar zu sein und den Menschen ein schönes Gefühl bei jeder Berührung mit dem Unternehmen zu geben. Ich denke, dass wir das in der kurzen Zeit ganz gut hinbekommen haben. Ansonsten waren wir wirklich in einem Fluss in der Gründungsphase. Denn Annika und ich ergänzen uns in jeglicher Hinsicht gut. Das Besondere ist sicherlich, dass wir komplett alles ohne Hilfe von außen selbständig lösen konnten. Selbst unseren Webshop haben wir gebaut. Je weniger Unabhängigkeiten bestehen, desto einfacher ist es.

Was ist Ihre beste Vermarktungsidee?

Am Ende zählt definitiv die Mischung. Sichtbarkeit, wo es nur möglich ist. Der eigene Shop muss ja auch erstmal gefunden werden. Ein Mix aus klassischer Pressearbeit und moderner Social Media-Arbeit ist definitiv notwendig. Neben der digitalen Verfügbarkeit sollte man den Schritt in den stationären Handel nicht ausschließen und unbedingt angehen. Und Händler- als auch Publikumsmessen sind sicherlich auch unumgänglich. Gerade, wenn kein eigener Laden, sondern nur ein Onlineshop zur Verfügung steht. Kleine Verkaufsevents machen außerdem nicht nur Freude, sondern führen zum persönlichen Kontakt mit den Menschen.

Wie haben Sie die Finanzierung Ihrer Gründung umgesetzt?

Wir haben tatsächlich aus unseren Rücklagen das Projekt finanziert. Uns war wichtig nicht abhängig von Dritten zu sein bzw. mit einem Darlehen in das Projekt zu starten. Das Gefühl von Freiheit bleibt damit bestehen.

Welchen Traum möchten Sie noch verwirklichen?

Gesundes Wachstum – und damit auch die Möglichkeit, weiter soziale Projekte zu unterstützen. Am allerliebsten würde ich irgendwann meine eigene Foundation gründen. Es gibt so viele Menschen dort draußen, die auf Hilfe angewiesen sind.

Ihr Tipp: Was würden Sie anderen Gründerinnen empfehlen?

Gründen ist Arbeit. Der Erfolg kommt nicht einfach so. Die ersten Jahre sind wirklich harte Arbeit. Ich würde glatt sagen, wer sich vor Arbeit scheut, ist in einem festen Arbeitsverhältnis besser aufgehoben. Es ist wichtig wirklich gut beraten zu sein und im Vorfeld neben einem Businessplan auch das Thema Vereinbarkeit geklärt zu haben. Ich habe oft früh morgens mit der Arbeit begonnen, dann am Nachmittag bis zum Abend die Mama-Rolle erfüllt und dann bis nachts um 2 Uhr am Schreibtisch die Themen geklärt, die ich vorher nicht erledigen konnte.

Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg!

Hier geht es direkt zur Website von Lenika: www.lenika.shop

Vorheriger Beitrag

FOOTSTEPS – das erste Nachfolge-Festival Deutschlands

Nächster Beitrag

Startschuss für das Bündnis "Gemeinsam gegen Sexismus"

kein Kommentar

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.