Gründerinnen im Porträt

Purapep: Innovative Futterergänzungen für Katzen und Hunde

Julia Degen ist Mitgründerin der Peptrition GmbH mit der Marke purapep. Das Team liebt Tiere und ihr Ziel ist es sinnvolle und innovative Futterergänzungen FÜR die Bedürfnisse von Hunden und Katzen zu entwickeln. Katzen- und Hundeernährung ist für sie viel mehr als einfache Nahrungsaufnahme. Sie sind überzeugt, dass eine ausgewogene und auf die Tiere zugeschnittene Ernährung der wichtigste Baustein für die körperliche und emotionale Gesundheit der Fellnasen ist. Sie möchten, dass Hunde und Katzen ein vitales und glückliches Leben an der Seite ihrer Menschen haben, und purapep soll ein Baustein dazu sein.

Was ist die Besonderheit Ihres Start-ups?

Diana Hagemann, meine Mitgründerin, und ich sind beide Wissenschaftlerinnen, die nicht nur die Ideen für sinnvolle Futterergänzungen haben, sondern diese auch auf Basis unserer jahrelangen Forschung an der TU Dresden selbst entwickeln. Wir geben unsere Rezepturen für die Produkte nicht ab, sondern setzen die Ideen dank unseres Wissens im Bereich der Futtermittelinhaltsstoffe eigenhändig um.

Wir verstehen, wie unsere Nährstoffe zusammenwirken, weil wir dies lange erforscht haben und in welcher Zusammensetzung die beste Unterstützung für die Fellnasen erreicht wird. Unsere Marke purapep vereinbart natürliche und hochwertige Inhaltsstoffe mit neuesten Erkenntnissen aus eigener Forschung und Wissenschaft, nach dem Motto „given by nature, proven by science“.

Alle unsere Inhaltsstoffe sind sorgfältig ausgewählt. Jedes Produkt analysieren wir noch einmal selbst und lassen es nachhaltig herstellen, um die sicherste und hochwertigste Futterergänzung für Fellnasen zu bieten. Außerdem sind wir immer im Austausch mit Tierwohlexpert*innen und Tierliebhaber*innen, und lassen ihre Wünsche direkt in unsere Produktentwicklung einfließen. Mit purapep wollen wir die Bedürfnisse von Hunden und Katzen besser verstehen und dieses Wissen in unseren Produkten umsetzen, damit Fellnasen lange lebensfroh und vital bleiben!

Was sind Ihre ersten beruflichen Erfolge?

Nach zwei Jahren Vorlauf und abschließenden Forschungsarbeiten haben wir 2019 die Peptrition GmbH gegründet und unser erstes Produkt unter der Marke purapep auf den Markt gebracht. Dafür bewarben wir uns für Fördermittel im Rahmen des EXIST-Forschungstransfers für herausragende, forschungsbasierte Gründungsvorhaben und konnten überzeugen. Mittlerweile haben wir zehn Produkte am Markt etabliert, die alle einen entschiedenen Mehrwert für die Tiere und ihre Halter haben. Darauf sind wir wirklich stolz, weil wir unsere Ergebnisse aus der Forschung zur Verbesserung der Lebensqualität von Hunden & Katzen einsetzen und so außerdem einen aktiven Beitrag zum Wissenstransfer leisten. Dabei setzen wir konsequent und ohne Kompromisse auf natürliche Inhaltsstoffe!

Wie ist Ihr beruflicher Werdegang?

An der TU Dresden habe ich Lebensmittelchemie studiert und dort auch unter Prof. Dr. Henle zum Themenkomplex bioaktive Lebensmittelinhaltstoffe promoviert. In dieser Zeit lernte ich auch Diana Hagemann, meine Mitgründerin und Geschäftsführerin der Peptrition GmbH, kennen. Nach der Promotion forschten wir gemeinsam an der TU Dresden und an der Medizinischen Fakultät weiter an neuen Eiweißverbindungen aus Molke – so etwas wie Milchpulver für Säuglingsernährung oder Eiweißpulver für Sportler. Unsere Vision war dieses Wissen sinnvoll einzusetzen, um damit nachhaltig etwas für die Ernährung von Hunden & Katzen zu verändern. So ist die Idee zu purapep geboren.

Was war für Sie der Auslöser, ein eigenes Unternehmen zu gründen?

Im Austausch mit Expert*innen für Tierernährung wurde uns klar, dass unsere Molkeneiweiße auch das Potential haben das Hunde- und Katzenverhalten positiv zu beeinflussen z.B. zur Unterstützung bei Stress, Ängstlichkeit oder Aggression. Wir lieben Tiere und ihr Wohl liegt uns sehr am Herzen.

Natürlich ließ uns da unsere Entdeckung und dieses Thema nicht mehr los. Als Team investierten wir daraufhin drei weitere Forschungsjahre in diese neue Idee. Wir machten purapep alltagstauglich und suchten nach der besten Rezeptur für Hunde und Katzen. Und wir fanden sie. Damit leisten wir mit purapep einen aktiven Beitrag zu Wissenstransfer & der Gesundheit von Hunden und Katzen. Das ist mir wichtig und motiviert mich jeden Tag wieder.

Wer hat Sie beraten, wer sind Ihre Helfer und Mentoren?

In der Zeit der Gründung und danach wurden wir in allen Fragen tatkräftig durch die Gründungsinitiative dresden|exist unterstützt und beraten, und haben uns dadurch auch ein Netzwerk, vor allem in der Start-up-Szene in Sachsen, aufgebaut. Unser wissenschaftlicher Mentor war und ist immer noch Prof. Thomas Henle als Leiter der Professur für Lebensmittelchemie der TU Dresden. Der regelmäßige Austausch ist für uns unersetzlich, immer Impuls gebend. Daraus haben sich schon oft wertvolle Synergien ergeben. Auch Netzwerkveranstaltungen im Rahmen von Female Founders, bringen uns immer wieder mit inspirierenden Persönlichkeiten zusammen.

Was war Ihre größte Herausforderung und wie haben Sie diese gemeistert?

Bevor purapep von der Forschung in die Futternäpfe der Fellnasen kam, war es ein langer Weg. Einerseits gelten an der Uni, von der wir kommen, ganz andere Regeln als auf dem freien Markt. Das mussten wir erstmal lernen. Viele Sachen kann man bei einer Firmengründung nicht wie bei einem Experiment im Labor planen und unter Kontrolle behalten. Außerdem ging unser ursprüngliches Team auseinander, weil wir unterschiedliche Visionen von purapep hatten. Dieser Bruch war traurig für Diana und mich, aber wir haben uns dadurch nicht aus dem Konzept bringen lassen. Wir merkten, dass wir diesen Weg unbedingt gehen wollen und haben an unsere gemeinsame Vision von purapep geglaubt & weiter gearbeitet. Daraus haben wir auch gelernt, dass ein gutes Produkt Zeit braucht, vor allem wenn man selbst über den Rezepturen tüftelt und der eigene Anspruch an Natürlichkeit und Qualität sehr hoch ist.

Aber wissen Sie was toll ist? Was im ersten Moment als worst case wirkte, bot uns Raum für neue Entwicklungen und die selbstbestimmte Umsetzung unserer purapep-Vision.

Wie machen Sie auf Ihr Unternehmen aufmerksam?

Wir bei purapep haben verschiedene Strategien: einerseits bauen wir eine aktive, nachhaltige Community auf Social Media auf, mit den Kerninhalten von purapep zu gesunder Ernährung und Verhalten. Dort arbeiten wir auch eng mit Bloggern zusammen, die unsere Produkte einem echten und ehrlichen Reality-Check unterziehen und Ihre Erfahrungen teilen. Damit sprechen wir vor allem unsere Endkund*innen an.

In unseren Ratgeber-Artikeln auf der Webseite geben wir zusätzlich vertieftes Wissen weiter mit Bezug zu wissenschaftlichen Erkenntnissen. Dort arbeiten wir auch mit Expert*innnen aus Veterinärmedizin und Tierwohl zusammen, um unseren Lesern mit fundierten Inhalten einen echten Mehrwert zu bieten. Außerdem versuchen wir, wann immer es geht, in den direkten Kundenkontakt zu gehen und mit unseren Kund*innen über Ihre Vierbeiner, Wünsche und Sorgen zu sprechen. Wir nehmen diese sehr ernst & kümmern uns darum, eine Lösung für sie zu finden.

Was ist Ihre beste Vermarktungsidee?

Neben Endkund*innen sprechen wir auch Tierwohlexpert*innen, wie Verhaltenstrainer, Tierärzte, Tierphysiotherapeuten an. Unsere Futterergänzungen sind Bausteine einer gesunden, den Bedürfnisse des Vierbeiners entsprechenden Ernährung und Trainings. Deshalb sehen wir diese Gruppe als wichtigen Mittler. In Weiterbildungen und Webinaren mit namhaften Referenten sprechen wir diese Gruppen an und versorgen diese mit fundiertem Wissen in einem Mix aus Theorie & Praxis. Damit transportieren wir eines unserer weiteren Kernthemen: Wissenstransfer. So bauen wir purapep als starke Marke mit wissenschaftlichem Hintergrund auf.

Wie haben Sie die Finanzierung Ihrer Gründung umgesetzt?

In der Gründung konnten wir die Förderung des Exist Forschungstransfer I und II einwerben, in dessen 2. Phase wir uns derzeit noch befinden. Darüber hinaus beteiligt sich ein Business Angel, mit dessen Hilfe wir weitere Etablierungsmaßnahmen realisieren können. Außerdem schauen wir uns immer in der Förderungslandschaft um, welche Instrumente es für innovative Unternehmen an der Schnittstelle von Wissenschaft & Wirtschaft gibt.

Welchen Traum möchten Sie noch verwirklichen?

Mit purapep haben wir viele Produktideen im Kopf, die wir unbedingt zum Wohl der Vierbeiner mit einem echten gesundheitlichen Mehrnutzen umsetzen wollen. Unser Traum ist es eine Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Tierhalter*innen zu bilden und dabei die Themen wie Nachhaltigkeit noch stärker in den Fokus rücken. Wir sehen uns als smartes Unternehmen, das mehr von Kooperationen lebt als von Wettbewerb. Gemeinsam können wir für die Tiere viel Sinnvolles umsetzen!

Ihr Tipp: Was würden Sie anderen Gründerinnen empfehlen?

Glaubt an euch selbst als Team! Ein gutes Team mit einem gemeinsamen Ziel und einer Vision ist super wichtig. Diana und ich sind durch die Höhen und Tiefen, gerade in der Startphase, eng zusammengewachsen und haben so unseren Spaß und die Freude an der Arbeit nie verloren. Sucht euch Unterstützer und ein Netzwerk, in dem ein positives Klima herrscht – profitiert von den Erfahrungen anderer und bildet Synergien.

Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg!

Hier geht es direkt zur Homepage von Purapep: www.purapep.de

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