Gründerinnen im Porträt

shades&contrast: Entwicklung fairer KI-Lösungen

Zamina Ahmad ist die Gründerin von shades&contrast, einer Data-Science- und KI-Beratung mit dem Fokus auf diskriminierungsfreier KI und Repräsentativität. Ihre Mission ist es, sichere, verlässliche und faire KI-Lösungen zu entwickeln.

Zamina Ahmad ist Titelträgerin 2023/24 der Kultur- und Kreativpilot*innen Deutschland.

Was ist die Besonderheit Ihres Start-ups?

Wir glauben an eine Zukunft, in der Künstliche Intelligenz (KI) frei von Diskriminierung ist.
Als Software-Beratungsfirma setzen wir uns dafür ein, innovative Lösungen zu entwickeln, die auf ethischen Grundsätzen basieren und gerechte Technologien fördern.

Was sind Ihre bisherigen Meilensteine seit der Gründung beziehungsweise seit der ersten Idee des Projekts?

Seit unserer Gründung haben wir bedeutende Fortschritte gemacht. Wir haben erfolgreich Projekte abgeschlossen, ein Netzwerk aufgebaut und Anerkennung durch Auszeichnungen wie dem Digital Female Leader Award und den Kultur- und Kreatipilot*innen bekommen. Dieses Jahr wollen wir weiterwachsen und setzen einen neuen Fokus auf Bilderkennung und Bildverarbeitung in der Gesundheitsindustrie, dem öffentlichen Sektor sowie der Industrie.

Was motiviert Sie?

Die Motivation, diskriminierungsfreie KI zu schaffen, treibt mich an. Ich möchten dazu beitragen Technologien wie KI zu nutzen, um mehr Teilhabe und Inklusion zu erreichen.

Wie ist Ihr beruflicher Werdegang?

Ich habe Soziologie, Betriebs- und Volkswirtschaftslehre studiert und meinen beruflichen Einstieg in der Daten-Analyse gefunden. Anschließend habe ich selbst als Produktmanagerin und Innovationsleiterin Softwareprojekte geleitet. Durch meinen Hintergrund in der Welt der Daten habe ich deshalb sehr viel Software entwickelt, die aus Algorithmen, Big Data sowie KI-Technologie besteht.

Was war für Sie der Auslöser, ein eigenes Unternehmen zu gründen?

Die Gründung von shades&contrast wurde durch die Notwendigkeit angetrieben, eine Lösung für die Herausforderung zu finden, dass Daten heute schon viele unserer Vorurteile beinhalten, die durch KI verstärkt werden. KI-Systeme sind dadurch oft mit dem sogenannten Bias behaftet, der unabsichtlich gesellschaftliche Ungerechtigkeiten verstärken kann. Meine Mission mit shades&contrast ist es Diskriminierung zu eliminieren.

Wer hat Sie beraten, wer sind Ihre Helfer*innen und Mentor*innen?

Ich habe viele unterschiedliche Menschen in meinem Netzwerk und lege Wert darauf, diverse Perspektiven auf meinem Weg einfließen zu lassen. Ich bin unter anderem in drei Unternehmernetzwerken Mitglied, die alle drei unterschiedliche Menschen vereinen. Ich genieße den Kontrast.

Was war Ihre größte Herausforderung und wie haben Sie diese gemeistert?

Die größte Herausforderung war tatsächlich bisher, meinen eigenen Weg gehen zu können trotz aller Widersprecher. Als ich mit dem Thema Gründung begonnen habe, bekam ich plötzlich sehr viele ungefragte Ratschläge von Menschen, die so etwas eigentlich selbst nicht geschafft haben. Diese Ratschläge haben bei mir sehr viele Zweifel ausgelöst und immer wieder verursacht, dass ich nicht an mich und mein Vorhaben glaube. Heute schaue ich mir an, von wem diese Ratschläge kommen und ob diese Menschen ähnliches geschafft haben und wenn ja, ob sie dann auch meine Vorbilder wären.

Wie machen Sie auf Ihr Unternehmen aufmerksam?

Ich spreche auf Veranstaltungen als Speaker und schaffe ein Bewusstsein dafür, wie KI diskriminieren kann und was passiert, wenn wir dieses Risiko nicht angehen. Es ist auch wichtig, dass abseits von shades&contrast Wissen und Verständnis zu dem Thema gestreut werden.

Was ist Ihre beste Vermarktungsidee?

Das Wissen, was ich bisher in der Softwareentwicklung aufgebaut habe, als Beratungsleistung anzubieten und andere in die Lage zu versetzen, aus Daten mehr zu machen.

Wie haben Sie die Finanzierung Ihrer Gründung bisher umgesetzt und was sind zukünftige Pläne beziehungsweise Ideen dafür?

Bisher sind wir selbst finanziert und werden uns auch weiterhin durch Beratungsprojekte finanzieren. Allerdings streben wir eine Förderung an, um ein eigenes Bias-Testing-Tooling zu entwickeln und bewerben uns auf diverse Ausschreibungen.

Welchen Traum möchten Sie mit ihrem Unternehmen/Projekt verwirklichen?

Unser Traum ist es, eine positive Veränderung in der Technologiewelt herbeizuführen, indem wir diskriminierungsfreie KI-Lösungen vorantreiben und das Thema Diversity auch in unseren Daten abbilden.

Was macht Sie als Unternehmer*innen-Persönlichkeit aus?

Als Unternehmerin-Persönlichkeit zeichne ich mich dadurch aus, dass mir Vielfalt besonders wichtig ist. Zum Beispiel möchte ich immer einen möglichst breiten Blick auf Herausforderungen erzeugen und hole mir verschiedene Meinungen und Perspektiven ein. Es ist mir wichtig einen Kontrast zu erzeugen. Der Spiegel auf ein gegenüberliegendes Bild hilft mir, meinen eigenen Standpunkt zu prüfen, zu validieren und am Ende zu verbessern. Denn durch Kontrast sehen wir besser, was wirklich wichtig ist. Und das spiegelt auch den Wert von shades&contrast wider.

Ihr Tipp: Was würden Sie anderen Gründerinnen empfehlen?

Nicht auf andere Gründertipps zu hören, denn jeder unternehmerische Weg ist einzigartig.

Vielen Dank!

Hier geht es direkt zur Website von shades&contrast: www.shadesandcontrast.com

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