Gründerinnen im Porträt

Wobie: Hörvielfalt für Kids

Die wobie GmbH wurde von Fee Fröiland und ihrem Mann gegründet, um eine Musikbox für die ganze Familie zu entwickeln. Die bildschirmfreie wobie box zielt darauf ab, Kindern einen selbstständigen Hörgenuss, aber gleichzeitig eine gewisse Guidance durch die Eltern im nahezu unendlichen Angebot der Streamingdienste zu ermöglichen.

Was ist die Besonderheit Ihres Start-ups?

Das Besondere ist, dass wir ein Familienunternehmen sind, das ein Produkt für Familien entwickelt hat. Wir kennen die Herausforderungen, denen sich Eltern stellen müssen und haben uns entschlossen, dafür eine Lösung zu schaffen. Eine zweite Besonderheit ist, dass mein Partner und ich uns super ergänzen: Ich komme aus der Produktentwicklung und er aus der Unternehmensberatung und dem Controlling. Damit ist unser Know-how weit gefächert und die Diskussionen sind sehr produktiv und vielschichtig. Als Unternehmer und Eltern müssen wir sehr agil und flexibel sein und oftmals kurzfristig reagieren. Als Paar fällt es uns leichter, dem Partner den entsprechenden Raum hierfür zu schaffen.

Wie ist Ihr beruflicher Werdegang?

Ich habe Industrie Design an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel studiert und meinen Abschluss als Diplom Designer (FH) gemacht. Ich habe das erste Diplom mit Schwerpunkt “Interaction Design” an der Hochschule überhaupt gemacht.

Ich habe Industrie Design an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel studiert und meinen Abschluss als Diplom Designer (FH) gemacht. Gegen Ende meines Studiums wurde “Interface Design” als Fachrichtung angeboten, auf die ich mich gleich gestürzt und auch das erste Diplom mit diesem Schwerpunkt an der Hochschule abgeschlossen habe. Mein Professor hat mir direkt einen Job in seiner Agentur angeboten, für die ich bereits während meines Studiums gejobbt hatte. Nach der Agentur wollte ich Konzernstrukturen kennenlernen und war zunächst bei Nik Software GmbH und dann bei Google Inc.

Was war für Sie der Auslöser, ein eigenes Unternehmen zu gründen?

Den letzten Kick, den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen, hat die Zeit der Coronapandemie mit Lockdown und zwei Kindern im Homeoffice gegeben. Für uns war klar, Konzernstrukturen mit Teams in unterschiedlichen Zeitzonen und der Wunsch, Job und Familie für alle Seiten zufriedenstellend unter einen Hut zu bringen, war in dieser Konstellation nicht mehr möglich.

Wer hat Sie beraten, wer sind Ihre Helfer und Mentoren?

Wir sind ein selfmade/learn Start-up. Unsere Kinder und Freunde müssen natürlich als Produkttester herhalten. Das machen aber alle sehr gerne, da alle es lieben Hörspiele zu hören.

Was war Ihre größte Herausforderung und wie haben Sie diese gemeistert?

Die größte Herausforderung ist, wobie nur so viel in die Familie mitzunehmen wie nötig. Unsere Kinder nehmen es uns übel, wenn wir noch am Abendbrottisch über wobie reden. Also haben wir feste Zeiten ausgemacht, wann darüber geredet werden darf und auch ab wann das E-Mail-Postfach besser geschlossen bleibt.

Meine andere größte Herausforderung ist persönlicher Natur. Ich bin sehr ungeduldig und habe hohe Erwartungen. Zudem will ich immer alles verstehen und packe die Dinge auch gerne selbst an. Das macht es nicht immer einfach, mit mir zu arbeiten, aber ich bleibe mir treu und kommuniziere transparent und wertschätzend mit meinem Gegenüber.

Was ist Ihre beste Vermarktungsidee?

Unser Produkt bietet eine echte Lösung für ein echtes Problem vieler Familien. Über Social-Media-Marketing können wir unsere Zielgruppe sehr gezielt und effektiv ansprechen. Vor Kurzem haben wir auch mit Influencer:innen-Kooperationen begonnen und bekommen sehr viel positives und differenziertes Feedback.

Wie haben Sie die Finanzierung Ihrer Gründung umgesetzt?

Wir sind stolz darauf, dass wir die BTG Beteiligungsgesellschaft Hamburg mbH für uns gewonnen haben und sie uns bereits während der Produktentwicklung unterstützt hat, obwohl sie das normalerweise nur bei fertig entwickelten Produkten tut.

Welchen Traum möchten Sie noch verwirklichen?

Für wobie träume ich natürlich groß und muss mich immer wieder zügeln, nicht von dem Projektplan abzuweichen oder mich gedanklich schon ins nächste Abenteuer zu stürzen. Privat träume ich von einem Schrebergarten, da ich es liebe zu gärtnern.

Ihr Tipp: Was würden Sie anderen Gründerinnen empfehlen?

Mir hat es geholfen, dass ich vom Fach bin. Erfahrung und Know-how schenken Sicherheit. Fehlschläge passieren und dann versuche ich das Positive zu sehen und konstruktiv damit umzugehen: ”Warum ist etwas schiefgelaufen und wie kann ich es zukünftig vermeiden?”. Eigentlich bringen wir Eltern genau genommen diesen “Aus-Fehlern-lernen-Ansatz” unseren Kindern bei und selbst müssen wir uns auch immer wieder daran erinnern und es uns zugestehen, nicht unfehlbar zu sein. Generell ist es auch wichtig, immer zu hinterfragen und zu verstehen. Zudem, lieber etwas konservativer als zu aggressiv zu planen.

Vielen Dank!

Hier geht es direkt zur Website von wobie: www.wobie.de

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