Marketing

Haben Werbeartikel noch eine Zukunft?

Aus der Redaktion

Werbeartikel kennt und nutzt man bereits seit Jahrhunderten. In den zurückliegenden Jahrzehnten hat sich hierfür sogar eine eigene Industrie herausgebildet, die eine entsprechend breit gefächerte Auswahl vom Zollstock über die Kaffeetasse bis hin zum Kugelschreiber produziert. Auch im Zeitalter einer fortschreitenden Digitalisierung hat sich daran wenig geändert und selbst reine Online-Unternehmen werben für sich und ihr Angebot mithilfe von physischen Werbeartikeln. Allerdings braucht man heute mehr Feingefühl bei der Wahl der richtigen Werbeartikel. Nicht alle Giveaways haben den gewünschten Effekt, bei einigen kann sich die Wirkung sogar ins Negative umkehren.

Die Unterschiede liegen in Nutzen und Nachhaltigkeit

Natürlich gibt es Streuartikel, die nützlich und dementsprechend zeitlos sind. Der Kugelschreiber ist dafür ein prägnantes Beispiel. Bei Aufklebern, Windrädchen aus Plastik oder Luftballons sieht die Sache bereits anders aus. Sie können zwar für ein kurzzeitiges Lächeln sorgen, erfüllen aber keinen echten Nutzen und landen bereits nach recht kurzer Zeit im Abfall. Doch die meisten Menschen haben heute ein deutlich größeres Klima- und Umweltbewusstsein als in der Vergangenheit. Nachhaltige Giveaways sind dementsprechend stark im Kommen. Immer mehr Leute denken etwa bei einem heliumgefüllten Luftballon bereits daran, wie er nach seinem Freiflug als schlappe Hülle am Waldesrand zurückbleibt. Kann man auf der schlappen Hülle sogar noch ein Logo erkennen? Dann wird man das Unternehmen bewusst oder unbewusst für die entstandene Umweltsünde mitschuldig machen. Bei spezialisierten Anbietern wie Greengiving gibt es zahlreiche Alternativen, die ihre Wirkung entfalten, der Umwelt und dem Klima allerdings keinen Schaden zufügen.

Sollte man komplett auf Streuartikel verzichten?

In den meisten werbenden Unternehmen will und wird man auch in der Zukunft auf Werbeartikel setzen. Der Grund liegt auf der Hand: Giveaways sorgen im Büro, im Ladengeschäft oder auf der Messe für einen direkten Kontakt zu Kunden beziehungsweise Interessenten. Und nicht selten entwickelt sich daraus ein Verkaufsgespräch, das andernfalls nicht zustande gekommen wäre. Trotzdem muss man sich die Frage stellen, welche Dinge man genau unter die Leute bringen will. Neben den bereits genannten Umweltsünden gibt es einige, die ebenfalls kaum noch eine Zukunft haben, weil sie sich schlicht überholt haben. Das Feuerzeug etwa war noch vor wenigen Jahren geradezu omnipräsent. Heute rauchen nur noch wenige Menschen und Kerzenflammen sind in vielen Wohnungen den LEDs gewichen. Wer Kaminöfen baut oder mit Brennholz handelt, kann das Feuerzeug sicher weiterhin als sinnvolles Präsent unter die Leute bringen. Das IT-Unternehmen hingegen ist mit dem kapazitiven USB-Stick deutlich besser bedient: In beiden Fällen passt das Werbegeschenk zur wichtigsten Zielgruppe und kann seine Wirkung dort optimal entfalten. Und das Blumengeschäft ist ein drittes Beispiel: Hier sind Samentütchen ein tolles Präsent, das nicht nur den Menschen, sondern auch nützlichen Insekten viel Freude macht.

Sind Warenmuster eine gute Alternative?

Wer Produkte herstellt, die sich auch in kleine Einheiten verpacken lassen, kann diese auch als Werbegeschenk unter die Leute bringen. Allerdings sollte die Kleinverpackung dann keinen problematischen Müll erzeugen. Gelingt es also, die kleinen Produktproben auf nachhaltige, umweltschonende Art und Weise zu verpacken, kann man sogar einen doppelten Werbeeffekt erreichen. Denn einerseits können sich Kundinnen und Kunden von der Qualität des Produktes überzeugen, ohne dafür Geld ausgeben zu müssen. Andererseits präsentiert sich das Unternehmen als umweltbewusst und nachhaltig, was dem eigenen Image deutlich zugutekommt. Insbesondere in der eng umkämpften Konsumgüterbranche mit ihren vielen Wettbewerbern kann das ein entscheidender Vorteil sein.

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