Leadership Principles: Den Menschen als Ganzes sehen
Nadja Hofmann verantwortet in ihrer Funktion als Chief Investment Officer seit dem 1. Juni 2021 alle Immobilientransaktionen des Unternehmens sowie das Asset Management. Sie ist unter anderem für die Erstellung und Etablierung einer langfristigen Akquisitionsstrategie sowie den Aufbau nachhaltiger Kooperationen und Partnerschaften mit Asset-Management-Gesellschaften zuständig. Mit Nadja Hofmann konnte Exporo eine sehr erfahrene Managerin mit starkem Fokus auf die Immobilienbranche gewinnen. Hofmann war zuletzt acht Jahre bei Aquila Capital Management als COO Central und Northern Europe tätig und zuvor u.a. bei der Hamburger IntReal International Real Estate Kapitalverwaltungsgesellschaft und Jones Lang LaSalle in Frankfurt am Main.
Frau Hofmann, Sie sind Chief Investment Officer bei Exporo. Was ist eine gute Akquisitionsstrategie für Sie?
Eine gute Akquisitionsstrategie hängt stark von der Investoren- bzw. Kundengruppe ab und ist damit bei jedem Unternehmen individuell zu betrachten. Wir bei Exporo achten darauf, unseren Anlegern die bestmöglichen Immobilien auf unserer Plattform anzubieten und dazu gehören auch Akquisitionen von Bestandsimmobilien.
Immobilienkäufe werden gerade sehr stark in den Fokus gestellt, wenn es um Vermögensvermehrung geht. Wie kommt es zu dieser Entwicklung?
Eine Studie, die wir kürzlich in Auftrag gegeben haben, zeigt, dass über 70% der Bundesbürger Immobilien für eine sichere bis sehr sichere Geldanlage halten und vertreten die Meinung, dass Immobilien ein sinnvoller bis sehr sinnvoller Baustein für den Vermögensaufbau sein sollte. In Anbetracht der jüngsten Ausblicke auf die Inflationsraten in der Eurozone, ist es nicht überraschend, dass die Bürger Immobilien in ihr Portfolio für den Vermögensaufbau hinzunehmen würden. Zudem ja auch in den Metropolregionen die Wertsteigerungen der Immobilien in den letzten Jahres für sich sprechen.
Sie sind Expertin für Leadership Principles. Was beinhaltet dieser Bereich?
Die Führung von Mitarbeiter:innen ist glücklicherweise viel stärker in den Vordergrund gerückt. Heute geht es nicht nur darum, Aufgaben zu delegieren und Ergebnisse zu bewerten, sondern den Menschen als ganzes zu sehen. Dies beinhaltet auch Themen wie Fürsorge, Coaching sowie Orientierung geben und als positives Vorbild voranzugehen.
Was sind für Sie selbst wichtige Prinzipien, wenn es um Führung geht?
Vertrauen ist für mich der Aspekt, der als erstes genannt werden sollte. Zum einen das Vertrauen des eigenen Teams aufzubauen und aufrecht zu erhalten, was z.B. durch Verlässlichkeit erzielt wird. Worten müssen auch Handlungen folgen und Absprachen sollten eingehalten werden. Zum anderen geht es darum, jeder Mitarbeiter:innen einen Vertrauensvorschuss zu geben. Es ist wichtig, Verantwortung abzugeben und loslassen zu können, damit Mitarbeiter:innen wachsen können.
Als wichtig erachte ich außerdem, mutig als Vorbild voran zu schreiten, insbesondere bei Veränderungsprozessen. Es ist wichtig Mitarbeiter:innen durch viel Kommunikation und aktives Zuhören bei Veränderungen zu unterstützen. Jeder Mitarbeiter hat dabei ein eigenes Tempo sowie eigene Sorgen und Fragen, auf die eine Führungskraft individuell eingehen können sollte. Nicht nur in Phasen der Veränderung sollte nicht außer Acht gelassen werden, Fürsorge für seine Mitarbeiter:innen zu tragen. Dies bedeutet auch, sich Zeit zu nehmen und wirklich zuzuhören anstatt im Kopf den nächsten Termin durchzugehen.
Schaffen Sie es, diese Prinzipien auch im Auge zu behalten?
Im normalen Arbeitsalltag ist es sicherlich an eng getakteten Tagen eine Herausforderung, sich Zeit für die individuellen Bedürfnisse aller Mitarbeiter:innen zu nehmen. Dennoch macht genau das meine Rolle als Führungskraft aus, darauf versuche ich mich regelmäßig aufs Neue zu besinnen. Ich plane in meinem Arbeitsalltag Zeit ein, um mich mit meinen Mitarbeiter:innen auszutauschen und Raum für ihre Anliegen zu schaffen.
Gibt es tatsächlich, wie häufig gelesen und gehört, Unterschiede in der Führung? Wenn ja, warum ist das so? Was sind Ihre Erkenntnisse diesbezüglich?
Jeder Mensch ist individuell, das ist nichts Neues. Wir alle sind geprägt durch individuelle Stärken und Schwächen sowie durch unterschiedliche Erziehung, Werte und vorher gemachte Erfahrungen. Manchen Führungskräften wird es daher natürlicher von der Hand gehen ihren Mitarbeiter:innen die entsprechenden Freiräume zu geben als anderen. Dafür haben sie unter Umständen ihre Stärken darin, ihren Mitarbeiter:innen das große Ganze näherzubringen und sie dabei zu unterstützen, Komplexität im Arbeitsalltag zu reduzieren. Ausschlaggebend ist aus meiner Sicht, dass Führungskräfte offen für Feedback sind und Lernbereitschaft für die Bereiche zeigen, in denen sie keine natürliche Stärke mitbringen. Als Leitplanken für Weiterentwicklungsbedarf helfen dabei Leadership Principles, zu denen sich alle Führungskräfte eines Unternehmens unabhängig von ihren natürlichen Stärken und Entwicklungsfeldern verpflichten (sollten).
Was würden Sie Unternehmerinnen und Frauen in Führungspositionen als Leadership Principles nennen?
Ich finde die acht Leadership Principles, die Exporo für sich festgelegt hat, ziemlich treffend und denke, dass sie für den Erfolg jeden Unternehmens essenziell sind:
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- Be A Guiding Light – Zeige deinen Mitarbeiter:innen den Kontext zu Entscheidungen und Strategien des Unternehmens
- Walk the Talk – Lasse deinen Worten auch Taten folgen
- Show that you truly care – Nimm Dir Zeit für die individuellen Bedürfnisse deiner Mitarbeiter:innen
- Be a role model – Führe mit Integrität und Respekt und auch in Krisenzeiten verlässt der Optimismus Dich nicht
- Embrace Change – Unterstütze deine Mitarbeiter:innen bei Veränderungsprozessen und nimm ihre Emotionen wahr
- Be a people grower – Teile mit deinem Team deine Erwartungshaltung und scheue Dich nicht vor Feedback
- Offer trust by default – Empower deine Mitarbeiter:innen und schenke ihnen dein Vertrauen.