She!

Prof. Dr. Simone Fulda – kollegial und integrativ sind keine Führungsschwächen

Simone Fulda, geboren am 15. März 1968 in Köln, ist eine deutsche Kinderonkologin und Präsidentin der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Am 24. Juni 2020 wurde sie zur Präsidentin der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel gewählt. Am 1. Oktober 2020 trat sie ihr Amt an.

Frau Fulda, wie definieren Sie Erfolg?

Erfolgreich sein, bedeutet für mich, gesteckte Ziele zu erreichen–und das aufmehreren Ebenen. Dazu gehört schon das Aushandeln mit allen Beteiligten. DieserProzess sollte nach meinem Verständnis möglichst innovativ, transparent und effektivpassieren.

Was zeichnet Sie aus?

Kommunikationsstärke, Offenheit und Ausdauer zeichnen mich aus. Meine Kolleginnen und Kollegen würden auch Teamfähigkeit und Durchsetzungsvermögenauf die Liste setzen. Ich begeistere mich für ambitionierte Projekte und freue mich,wenn meine Kolleginnen, Kollegen oder Beschäftigte dabei ihrerseits ihre Stärkenentfalten. Deshalb ist Diversität ein soimmens wichtiger Erfolgsfaktor fürHochschulen. Ich stehe für eine gelebte Kultur der Gleichstellung und setze mich fürmehr Frauen in Führungspositionen ein. Diversität bedeutet für mich aber auch derRespekt für die verschiedenen Weltanschauungen, die Auflösung vonAltersdiskriminierung oder die Inklusion von Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen.

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von rcm-eu.amazon-adsystem.com zu laden.

Inhalt laden

Wer oder was ist Ihr Motor?

Ich habe ein intrinsisches Interesse an der Sache. Wenn ich mir ein Ziel gesetzt habe,dann verfolge ich dieses auch konsequent. Dabei bewahre ich mir Gestaltungswillenund Gestaltungsfähigkeit.

Straighter Weg oder Abzweigungen–wie verlief Ihr Berufsweg bisher?

Ich habe meinen eigenen Werdegang mit klaren Zielen verfolgt, war aber auch offenfür neue Entwicklungen, Erkenntnisse und Chancen. So bin ich seit knapp 20 Jahren inder lebenswissenschaftlichen Forschung tätig und bin dabei meinemwissenschaftlichen Erkenntnisdrang gefolgt. Viele zusätzliche Stationen in Gremien, Ausschüssen, nationalen und internationalen Räten haben parallel meinen Berufswegbegleitet und meinen Horizont erweitert.

Gibt es Rollenbilder in Ihrem Alltag, denen Sie gern entkommen möchten?

Ich würde mir wünschen, dass ein integrativer und kollegialer Führungsstil, wie ichihn verfolge, nicht mit Führungsschwäche gleichgesetzt wird. Eine offene,vertrauensvolle und wertschätzende Kommunikation setzt im Gegenteil sehr viel mehrpersönliche Stärke voraus als ein autoritärer Führungsstil.

Welche eigene Erfahrung geben Sie anderen Frauen als Tipp mit auf den Weg?

Jede Frau sollte ihren individuellen Lebensweg wählen, der sich an persönlichenInteressen und Fähigkeiten orientiert. Diesen sollten sie konsequent verfolgen und sich nicht von eingefahrenen Rollenbildern zurückhalten lassen.
Vorheriger Beitrag

Weibliche DAX-Vorstände verdienen mehr als männliche Kollegen

Gleichberechtigung dank Doppelpunkt und Binnen-I: Suchen wir da nicht den Sinn im Unsinn?!
Nächster Beitrag

Nadine Dlouhy zur Frauenquote: Im internationalen Vergleich stehen wir hinten an