Weiterbildung

Karriere als Detektivin: So gut sind die Karrierechancen

SHE works! sprach mit Markus Lentz von der Detektei Lentz zu Karrierechancen

Meist kennen wir Privatdetektivinnen nur aus dem Buch oder dem Fernsehen, die berühmtesten Beispiele aus der Literatur sind wohl Miss Marple oder Jessica Fletcher aus der Serie „Mord ist ihr Hobby“. Dort ist der Job immer mit viel Spannung und Aufregung verbunden. In der Realität ist der Job zwar auch spannend, aber oft etwas weniger gefährlich und glamourös, als er in den Medien dargestellt wird. Dennoch ist der Beruf Detektivin ein Job mit Zukunft, der einen gewissen Reiz versprüht. Wir sprechen mit Marcus Lentz, dem Leiter der Detektei Lentz in Frankfurt über die Karrierechancen.

Schön, dass Sie sich die Zeit nehmen, Herr Lentz.

Hallo. Ich freue mich auf das Interview und stehe Ihnen gerne für alle Fragen rund um das Thema ‚Karriere als Detektivin‘ zur Verfügung.

Sie sind nun schon seit Jahrzehnten im Geschäft. Was macht für Sie den Reiz Ihres Berufs aus?

Der Reiz dieses Berufs kommt vor allem durch die Unvorhersehbarkeit und die Abwechslung, die der Job mit sich bringt. Kein Tag ist wie der andere. Man lernt auch viel über den Menschen und das Verhalten des Menschen an sich und muss sich des Öfteren in andere Menschen hineinversetzen.

Wenn man an die Detektivbranche denkt, ist es doch noch eher eine männlich dominierte Branche (z.B. Detektiv Frankfurt). Sehen Sie hier eine Entwicklung, dass sich auch mehr Frauen für den Job der Privatdetektivin interessieren?

Es gibt bereits viele Frauen, die sich für den Job als Privatdetektivin interessieren. Wir haben aufs Jahr gesehen mehr Vorstellungsgespräche mit Frauen als mit Männern, da Frauen grundsätzlich ein besseres Feingefühl für bestimmte Situationen haben. Oftmals ist jedoch das Problem, dass der Alltag hinter den Ermittlungen (stundenlanges im Auto sitzen, bei Wind und Wetter draußen stehen, etc.) vergessen wird. Hier sind oftmals die Männer resoluter.

Vergleichen wir den Alltag einer Detektivin in der Realität mit der Filmversion. Wie groß sind hier die Unterschiede?

Sehr groß. Zunächst einmal ist es so, dass in Film und Fernsehen alles etwas drastisch dargestellt wird, damit der Zuschauer nicht abschaltet. Andauernde Action und wilde Verfolgungsjagden gehören nicht zu unserem Alltag. Ein Detektiveinsatz kann auch mal stundenlanges Beobachten bedeuten und erfordert sehr viel Geduld. Auch sind die Menschen nicht immer so auskunftsfreudig wie das in Film oder Serie dargestellt wird.

Wie sieht der Alltag in einer Detektei aus und was gehört alles zu den Aufgaben einer Detektivin?

Sehr vielseitig und unterschiedlich. Es gibt sehr spannende und nervenaufreibende Aufträge, sowie aber auch eher „langweilige“ Aufträge, wo eben nicht so viel passiert, man aber trotzdem stundenlang auf seiner Beobachtungsposition konzentriert sowie mit viel Ausdauer und Geduld verharren muss. Die wichtigsten Aufgaben sind das Observieren und Ermitteln zur Beweisbeschaffung. Wir beobachten unsere Zielpersonen, verfolgen diese und dokumentieren die jeweiligen, auftragsrelevanten Aktivitäten.

Kann jeder direkt in den Job einsteigen oder brauche ich eine Ausbildung, um loslegen zu können?

Zunächst gibt es keine vorgeschriebene Ausbildung oder Erfahrung, die man mitbringen muss, weswegen jeder Detektiv werden kann. Um diesen Beruf jedoch professionell ausführen zu können, sollte man sich ein bestimmtes Know-how aneignen. Es gibt jedoch bestimmte Bereiche, in denen Frauen durch das bestehende, manchmal jedoch falsche Weltbild der Frau, einfacher Ergebnisse während der Ermittlungen und Observationen erzielen können.

Es hört sich so an, als wären Privatdetektivinnen eigentlich immer gefragt. Wie sehen Sie die Karrierechancen, insbesondere für Frauen in der Branche?

Das auf jeden Fall. In einer marktführenden und erfahrenen Detektei ist das Detektivgewerbe durchaus ein zukunftssicherer Job, gerade für Frauen. Man muss mit der Zeit gehen und das bedeutet, dass auch Frauen in männerdominierten Berufen arbeiten gehen können. Aber das ist sicherlich in jeder Branche so. Wir können beispielsweise sagen, dass wir trotz der Corona-Pandemie niemanden in Kurzarbeit schicken mussten, dies sagt schon viel aus. Arbeit war genug da.

Vielen Dank, Herr Lentz, für das Gespräch.

 

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