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Checkliste: Diese acht Schritte erfüllen den Traum vom eigenen Laden

Wer hat nicht schon einmal davon geträumt, seinen eigenen kleinen Laden zu eröffnen? Im Sortiment alle Lieblingsprodukte, das Schaufenster nach den persönlichen Wünschen und Vorstellungen liebevoll dekoriert. Der Weg, um sich den Traum von der Selbständigkeit zu erfüllen, ist manchmal nicht einfach, aber gar nicht so unrealistisch, wie viele denken. Welche acht Schritte die Ladentür zum eigenen Geschäft öffnen lassen, weiß Tim Seithe, Gründer des digitalen Kassensystems Tillhub.

Schritt 1: Einen Businessplan aufsetzen

Der erste Schritt gehört nicht gerade zu den beliebtesten Tätigkeiten von angehenden Gründern, schließlich ist hier viel theoretische Vorbereitung notwendig. Der Businessplan ist das Grundgerüst für das eigene Ladengeschäft. Der Plan enthält unter anderem eine Zusammenfassung der Geschäftsidee, eine Analyse von Markt und Mitbewerbern, detaillierte Pläne zum Marketing und Vertrieb, eine Aufstellung der Finanzierung, eine Betrachtung von Chancen und Risiken und einem zeitlichen Umsetzungsplan. Ein gut durchdachter und gründlich erstellter Businessplan kann über Erfolg und Misserfolg entscheiden, denn dies ist der Zeitpunkt, an dem potenzielle Gefahren oder unbedachte Punkte im Finanzierungsplan identifiziert und verbessert werden.

Schritt 2: Die finanzielle Lage klären

Ohne Moos nichts los: Die finanziellen Mittel entscheiden darüber, ob der Traum vom eigenen Laden Wirklichkeit wird oder nicht. Verfügt der Gründer über private Mittel, die in den Aufbau des Geschäftes investiert werden sollen? Sollen ein Kredit oder Fördergelder dabei helfen, den Start zu meistern? In der Regel reicht das Eigenkapital nicht aus, um das erste eigene Geschäft aufzubauen. In jeder größeren Stadt gibt es für Gründungswillige jedoch Anlaufstellen wie etwa Gründerbüros oder die Agentur für Arbeit – hier gibt es wertvolle Unterstützung beim Finden von Investoren, Fördergeldern oder beim Beantragen eines Kredites. Eine nähere Betrachtung lohnt sich auch bei modernen Finanzierungswegen wie etwa Crowdfunding, bei dem in der Regel auf Internetplattformen wie startnext.com oder kickstarter.com Spendengelder durch Freiwillige gesammelt werden.

Schritt 3: Den richtigen Standort finden

Gibt es in der unmittelbaren Nachbarschaft bereits zwei Bastelläden, die ein ähnliches Sortiment bieten? Höchstwahrscheinlich ist dies nicht die beste Umgebung, um hier einen Laden mit einem vergleichbaren Konzept zu eröffnen. Die anderen beiden Mitbewerber haben sich dagegen auf bestimmte Marken oder Produkte spezialisiert und das eigene Sortiment weicht von dem der Konkurrenz ab? Dann sieht die Situation wieder ganz anders aus. Die Wahl des Standortes sollte wohlüberlegt sein, eine intensive Beobachtung der Situation vor Ort ist für das eigenen Geschäfte erfolgsentscheidend. Auch weitere Faktoren als die Konkurrenzsituation sollten bei der Standortsuche bedacht werden: Gibt es möglicherweise eine U-Bahn-Station in der Nähe, die für Laufkundschaft sorgt? Hält sich die Zielgruppe regelmäßig in dieser Umgebung auf? Wie ist die Parksituation in der Nachbarschaft? Werden auch Touristen auf das Geschäft aufmerksam? All diese Faktoren sollten bei der Standortwahl berücksichtigt werden.

Schritt 4: Ein Gewerbe anmelden

Formal benötigen Gründer im Einzelhandel, anders als etwa im Handwerk, keine spezielle Ausbildung – die Selbstständigkeit steht jedem offen, der sich für dieses Arbeits- und Lebensmodell interessiert. Um den einen oder anderen Behördengang kommen Shopbesitzer in spe jedoch nicht herum. Als erster Schritt steht die Anmeldung eines Gewerbes an. Die Kosten von maximal einiger hundert Euro sind hierbei noch überschaubar. Bedeutend ist die Wahl der Rechtsform. Hierbei sollten sich die Gründer folgende Fragen stellen: Möchte der Gründer privat haften? Wieviel Kapital steht zur Verfügung?

Schritt 5: Das Geschäft planen

Auf diesen Schritt werden sich die zukünftigen Inhaber besonders freuen, schließlich bekommt der Traum nun ein Gesicht. Der ideale Standort ist gefunden, die Finanzierung gesichert – nun kann es an die Planung des Ladengeschäftes gehen. Wie soll die Inneneinrichtung aussehen? Lieber bunt und verwinkelt oder minimalistisch und reduziert? Schon hier sollten Gründer das Image im Kopf haben, das sie mit dem Laden kreieren wollen, schließlich sollte Produktsortiment, „Look and Feel“ sowie die zukünftige Preisgestaltung zusammenpassen. Für die Einrichtung bedarf es unter anderem Regale, Warenständer, Beschilderung, ein Verkaufstresen, einer Kasse und weiteres. Je nach finanziellem Rahmen stehen Gründern schier endlose Einrichtungs- und Dekorationsobjekte zur Verfügung. Einrichtungsgegenstände für den eigenen Laden können bei einem knappen Budget dabei auch gebraucht erstanden werden.

Schritt 6: Die Ware auswählen und einkaufen

Ein attraktives Warenangebot ist für einen erfolgreichen Laden das A und O. Das Geld für den Warenbestand müssen Shopbesitzer dabei erst einmal vorstrecken. Der Bestellbestand sollte anfangs nicht zu großzügig sein, schließlich müssen die Inhaber nach der Eröffnung erstmal beobachten, welche Produkte sich gut verkaufen und welche nicht. Somit ist das Lager nicht durch zu optimistische Bestellungen überfüllt, die keiner kaufen will. Im Laufe der ersten Monate kann der Einkauf an dem tatsächlich beobachteten Bedarf angepasst werden. Wichtig ist, vor allem in der Anfangszeit auch das Feedback der Kunden zu berücksichtigen. Werden weitere Produkte vermisst? Könnten bestimmte Waren das verfügbare Angebote weiter ergänzen?

Schritt 7: Unterstützung für das Geschäft suchen

Gerade bei kleinen Geschäften oder in der Anfangszeit werden die frischgebackenen Gründer häufig auch selber hinter dem Ladentresen stehen. Nicht unterschätzt werden sollte der administrative Aufwand, der neben der alltäglichen Ladenpflege anfällt: Bürokratie, Steuern oder Bestellungen kosten viel Zeit. Um Unterstützung für den Verkauf oder bei der Verwaltung kommen daher die wenigsten Gründer herum. Mitarbeiter für den Ladenbetrieb oder Dienstleister für den bürokratischen Betrieb sind daher häufig fast unerlässlich. Für die Suche nach Unterstützern sollten Gründer dabei ausreichend Zeit einplanen, schließlich entscheidet auch der Teamgeist und das Zusammenspiel darüber, ob der Betrieb des Geschäftes eine persönliche und wirtschaftliche Erfolgsgeschichte schreibt.

Schritt 8: Das eigene Geschäft eröffnen

Alle Hürden bei der Gründung des eigenen kleinen Geschäftes sind genommen. Ab dem Tag der Eröffnung wird das Geld eingenommen, das zuvor für Einrichtung, Miete und Ware vorfinanziert wurde. Wurde schon bei der Erstellung des Businessplanes gut geplant, wirft das Geschäft nun ausreichend Geld ab, um sich selbst zu tragen. Der Tag der Eröffnung sollte strategisch so gelegt werden, dass verkaufsstarke Tage oder Jahreszeiten nicht knapp verpasst werden. Gute Zeitpunkte sind dabei zum Teil abhängig von den angebotenen Produkten, gute Gelegenheiten sind dabei jedoch häufig verkaufsoffene Sonntage oder die Vorweihnachtszeit, wo nicht nur die Umsätze im Einzelhandel hoch sind, sondern auch viel neugierige Laufkundschaft in den Straßen unterwegs ist. Spätestens jetzt sollten Ladenbesitzer jedoch auch einige Marketingmaßnahmen in Angriff nehmen: Ein Eintrag bei Google MyBusiness, damit Kunden den Shop auch bei Google Maps finden, Social Media-Auftritte, Anzeigen oder Gutscheine in der Lokalzeitung sind nur einige von zahlreichen Möglichkeiten, um die Zielgruppe auf das neu geborene Geschäft aufmerksam zu machen. Längerfristig kann es sinnvoll sein, neben dem stationären Handel seine Waren auch im Internet anzubieten. Nicht immer ist die Investition in einen eigenen Onlineshop notwendig – auch auf Plattformen wie Ebay, Amazon oder Etsy können Händler neue Kunden finden. Viele kleine Schritte führen dazu, dass sich der Traum vom eigenen Laden endlich erfüllt. Nach und nach wächst aus einem kleinen Shop somit ein fester Bestandteil der örtlichen Einkaufsstraße.

Über Tim Seithe
Tim Seithe ist CEO von Tillhub, der All-in-One-Kassenlösung für iPads. Als Mitgründer startete er das Berliner FinTech-Unternehmen im November 2015 zusammen mit seinem Vater Frank Seithe und Oliver Mickler. Die Vision dabei: dem stationären Einzelhandel den Weg in die digitale Zukunft weisen. Bereits während seines Medizinstudiums ging er als erfolgreicher Entrepreneur voran und rief sein erstes Startup viomedo, einen Online-Marktplatz für klinische Studien, ins Leben.
Über Tillhub
Tillhub (www.tillhub.de) ist eine All-in-One-iPad-Kassenlösung für Dienstleister und Einzelhändler. Das Kassensystem ermöglicht es via App, Mitarbeiter und Kunden zu organisieren, den Verkauf in Echtzeit zu analysieren und Berichte für das Finanzamt zu erstellen. Die skalierbare Cloudlösung verbindet die klassische Kassenfunktion mit digitaler Buchhaltung, intelligenter Warenwirtschaft und E-Commerce-Anbindung. Abhängig von den individuellen Bedürfnissen, wie einer DATEV-Schnittstelle, Kunden- sowie Gutscheinmanagement und Warenwirtschaft, erzielt Tillhub Einnahmen durch flexible, monatliche Festpreise.
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