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Equal Pay Day: Ritualisierter Protesttag

Veröffentlicht vom Institut der deutschen Wirtschaft

Heute ist Equal Pay Day. Der Tag soll zeigen, wie groß die Gehaltsunterschiede von Frauen und Männern sind. Als Aufreger taugt die Differenz der Durchschnittslöhne nicht mehr. Denn hinter den Unterschieden stecken andere Gründe als Diskriminierung.

Alle Jahre wieder wird am sogenannten Equal Pay Day auf den unbereinigten Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern aufmerksam gemacht. Heute ist es wieder so weit: 18 Prozent war der durchschnittliche Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern im Jahr 2023. Das Statistische Bundesamt hatte dies bereits in seiner Pressemitteilung von Mitte Januar berichtet.

Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen beträgt nur sechs Prozent

Als Aufreger ist diese Zahl nicht geeignet, reduziert sich doch der Verdienstunterschied merklich auf sechs Prozent, wenn Faktoren wie Berufs- und Arbeitgeberwahl und Merkmale der Arbeitsplätze berücksichtigt werden. Erwerbspausen, der Umfang des zeitlichen Engagements in der bisherigen Erwerbsbiografie und freiwillige Arbeitgeberwechsel sind dabei noch gar nicht eingerechnet, spielen aber eine wichtige Rolle für die individuelle Lohnentwicklung.

Kinderbetreuung muss ausgebaut werden

“Diese Ursachen sind seit Langem wohlbekannt und die Folge von privaten Lebensentscheidungen“, sagt IW-Ökonom Oliver Stettes. Neben der Berufswahl betreffe das insbesondere die Frage, welcher Partner nach der Geburt das eigene berufliche Engagement zugunsten der Kinderbetreuung zurückfahre. Dies sei heute in der Regel noch immer die Frau. “Häufig liegt dies an fehlenden Kita- und Ganztagsplätzen. Hier hat der Staat den Hebel in der Hand, eine der Ursachen direkt selbst zu ändern”, kritisiert Oliver Stettes.

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