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IfM Bonn: Weniger Frauen als Männer unter den selbstständigen Höchstverdienern

Der Anteil der weiblichen Selbstständigen, die in Vollerwerb (mindestens 40 Stunden pro Woche) über ein Nettoeinkommen von mehr als 3.200 Euro verfügen, lag in 2017 mit fast 25 % immer noch deutlich unter dem vergleichbaren Anteil der männlichen Selbstständigen (38 %). Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Auswertung des IfM Bonn auf Basis des Mikrozensus.

Im Vergleich zu 2010 ist bei beiden Geschlechtern der Anteil der Selbstständigen, die in der höchsten Einkommensklasse liegen, zwar gestiegen. Die Einkommenslücke zwischen den Geschlechtern reduzierte sich dadurch jedoch nicht. Im Gegenteil: Sie weitete sich noch aus.

Monatliches Nettoeinkommen der Selbstständigen in Deutschland (Vollerwerb / in Prozent)

Eine Ursache der im Durchschnitt geringeren Einkommen von weiblichen Selbstständigen liegt darin, dass sie häufiger als ihre männlichen Pendants im Dienstleistungsbereich tätig sind. In diesem werden generell niedrigere Einkommen erzielt als im produzierenden Gewerbe. Dies gilt auch für die Gruppe der Spitzenverdiener.

Bemerkenswert ist allerdings, dass weibliche Selbstständige in der Spitzenverdienergruppe öfter einen Hochschulabschluss (46,5 %) und deutlich häufiger eine Promotion (14,2 %) besitzen als die männlichen Selbstständigen (Hochschulabschluss: 38,8 %; Promotion: 8,5 %).

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