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LandFrauenverband: Neues Projekt „Selbst ist die Frau“

Der Deutsche LandFrauenverband möchte Frauen im ländlichen Raum für die Möglichkeiten der Existenzgründung sensibilisieren und ihnen damit berufliche Perspektiven vor Ort eröffnen. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Frauen im ländlichen Raum stehen bei ihrer Existenzsicherung vor besonderen Herausforderungen. Sie sind häufig gut ausgebildet, finden aber keine angemessenen Arbeitsplätze in Wohnortnähe. Ihre beruflichen Wahlmöglichkeiten sind damit beschränkt und sie müssen sich entscheiden, entweder längere Wege auf sich zu nehmen oder in Bereichen zu arbeiten, für die sie überqualifiziert sind. Darin liegt ein Grund, warum es viele gut ausgebildete (junge) Frauen in städtische Gebiete zieht.

Der Deutsche LandFrauenverband (dlv) möchte Frauen als innovative Kräfte in den Regionen halten und ihnen aufzeigen, welche Möglichkeiten sie haben, ihre eigenen Potenziale auszuschöpfen und sich damit gleichzeitig finanziell unabhängig zu machen. Dies ist Ziel des dlv-Projektes „Selbst ist die Frau“, in dem Frauen für das Thema Existenzgründung sensibilisiert werden.

Denn Existenzgründungen eröffnen Frauen im ländlichen Raum Chancen. Sie bieten Bleibeperspektiven für gut ausgebildete Frauen und stärken damit den ländlichen Raums und seine Infrastruktur. Außerdem kann Gründung ein Weg in die eigene und unabhängige Existenzsicherung und Altersvorsorge sein und ist eine Möglichkeit, Entgeltgleichheit praktisch zu realisieren. Frauen können als Arbeitgeberinnen Vorbild werden und den örtlichen Arbeitsmarkt aktiv beeinflussen. Und: Gründungen können eine bessere Vereinbarkeit durch individuell zugeschnittene Arbeitszeiten ermöglichen.

Ziel des Projektes

Wenn sich Frauen für eine Gründung entschieden haben, stehen ihnen diverse Beratungsangebote zur Verfügung. Die Erreichbarkeit dieser Einrichtungen ist dabei besonders in Flächenstaaten aber nicht immer gegeben. Außerdem orientieren sich die meisten Angebote an der Lebens- und Erwerbsbiographie eines männlichen Gründers. Auch digitale Lösungen können durch mangelnden Breitbandausbau nicht immer genutzt werden.

Vor diesen strukturellen Hürden liegt ein weiterer Schritt: Denn um Beratungen in Anspruch zu nehmen, braucht es zunächst Bewusstsein darüber, dass Existenzgründung eine echte berufliche Alternative sein kann. Sich selber als mögliche Gründerperson wahrzunehmen, hat auch etwas mit gesellschaftlichen Rollenvorstellungen und -erwartungen zu tun. Das Projekt „Selbst ist die Frau“ des dlv setzt hier an.

Der Deutsche LandFrauenverband möchte Frauen im ländlichen Raum für diese Möglichkeit sensibilisieren und ihnen damit berufliche Perspektiven vor Ort eröffnen. Dafür initiiert der dlv Netzwerke, in denen (potenzielle) Gründerinnen bei und in ihrem Vorhaben unterstützt und ermutigt werden. Als erste Anlaufstelle für Frauen im ländlichen Raum will der dlv mit diesem Projekt zur Schnittstelle und zum Vermittler von Frauen an regionale Beratungsstellen werden. Das Projekt startet am 1. Januar 2019 und endet am 31. Dezember 2020. Gefördert wird es vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Umsetzung des Projektes

Gemeinsam mit den Equal-Pay-Beraterinnen erarbeitet der dlv verschiedene Workshop-Formate, die dann von zehn ausgewählten Frauen im ländlichen Raum angeboten werden. Die Projektteilnehmerinnen sind LandFrauen aus den Landesverbänden und werden als Multiplikatorinnen zu Ansprechpartnerinnen in ihrer Region. Ihre Aufgabe ist es, andere Frauen im ländlichen Raum für die Möglichkeit der Existenzgründung zu sensibilisieren und als Schnittstelle zu bestehenden Beratungsmöglichkeiten zu wirken.

Ansprechpartnerinnen vor Ort
Hier sehen Sie, wo Multiplikatorinnen aktiv sind

Broschüre: „Selbst ist die Frau“ – Existenzgründung von Frauen im ländlichen Raum

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