Berlinale 2024

Berlinale Special: Marene Arnold ist Teil der Jury der Berlinale Talents

„Es ist wichtig, dass wir die Sichtbarkeit von Frauen fördern, indem wir erfolgreiche Frauen und weibliche Vorbilder ins Rampenlicht rücken.“

Marene, Mastercard und Berlinale. Wie passt das zusammen?

Die Berlinale zählt zu den wichtigsten Filmfestivals weltweit. Als langjähriger Partner der Berlinale nutzen wir diese Plattform, um die Leidenschaft für Filme mit unserem Engagement für mehr Diversität zu verbinden. Wir wissen, dass viele unserer Karteninhaber*innen eine große Passion für Filme mitbringen. Gleichzeitig haben Filme die Macht, den Blick der Gesellschaft auf unsere Welt zu schärfen und stereotype und diskriminierende Rollenbilder zu beseitigen. Daher setzen wir uns für mehr Diversität im Film ein. Das spiegelt auch unsere Werte als „Brand with a Purpose“ wider. Und die Inhaber:innen einer Mastercard bekommen die Möglichkeit, als VIP mit den Stars der Berlinale über den roten Teppich zu schreiten – eine „Priceless Experience“.

Welches Ziel verfolgt ihr mit dem „Mastercard Enablement Programme“, das Ihr dieses Jahr bereits zum vierten Mal unterstützt?

Gemeinsam mit der Initiative „Berlinale Talents“ fördern wir Kreativschaffende aus der Filmbranche. Diese können sich für ein Stipendium bewerben, bei dem sie finanzielle Unterstützung für ihre sozialen und kulturellen Projekte erhalten. Damit möchte Mastercard die herausragende Kreativität und den nachhaltigen gesellschaftlichen Beitrag dieser Talente, die sich oft schon einen Namen gemacht haben, würdigen. Dieses Jahr kamen 200 eingeladenen Nachwuchsfilmemacher aus 65 Ländern zur Berlinale und konnten dort sechs Tage lang an Diskussionen, Panels und Workshops mit Größen der Filmbranche wie Martin Scorsese, Joanna Hogg oder Peaches teilnehmen. Für die aufstrebenden Talente ist das eine Eintrittskarte in eine der weltweit aktivsten Film-Communities, die mittlerweile fast 10.000 Alumni weltweit umfasst. So haben sie das ganze Jahr die Möglichkeit, sich mit Filmschaffenden zu vernetzen, sich auszutauschen und voneinander zu lernen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie wichtig Coaching und der Austausch mit Gleichgesinnten ist. In den Bereichen Kunst, Kultur und Film fehlen solche Strukturen häufig. Daher bieten wir dieses Programm an.

Gehst Du gerne ins Kino?

Ja, ich liebe Filme. Als ich noch in den Niederlanden gewohnt habe, gab es ein Programm, das heißt Cineville. Dort konnte man für nur 30 Euro pro Monat uneingeschränkt Arthouse-Kinofilme sehen. Das habe ich oft gemacht und konnte so viele internationale Filme aus unterschiedlichen Kulturen kennenlernen. Das hat auch meinen Blick auf die Welt geprägt. Außerdem begeistert mich die Leidenschaft der Filmschaffenden. Ich habe großen Respekt davor, wie sie es schaffen, ihre Visionen in anspruchsvolle Drehbücher und innovative Regie umzusetzen. Dabei schaffen sie es andere zu inspirieren und Denkanstöße für gesellschaftliche Themen zu geben. Das finde ich sehr beeindruckend.

Warst Du schon mal auf der Berlinale?

Ja, es ist immer cool dort zu sein. Dieses Jahr war ich bei der Eröffnung und habe mir den Eröffnungsfilm “Small Things Like These” angesehen. Ich hatte zufällig kurz vorher das Buch von Claire Keegan gelesen, auf dem der Film basiert. Beides hat mich sehr berührt.

Welche Bedeutung hat das für Dich, dass Du Teil der Jury bist?

Es ist nicht nur eine große Ehre, Teil dieser renommierten Jury zu sein, sondern auch eine sehr inspirierende Erfahrung. Die Vielfalt und Bandbreite der Filme, die man als Juror zu sehen bekommt, sind einfach unglaublich und in dieser Qualität einmalig. Es macht Spaß, mit kreativen Köpfen zu diskutieren und aufstrebende Talente zu fördern. Das sind die Projekte, die man liebt und die meinen Job so besonders machen.

Die Jury besteht aus drei Frauen, die sich aktiv für Geschlechtergerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit und Inklusion in der Filmbranche einsetzen. Ist diese rein weibliche Zusammensetzung Absicht oder Zufall?

Ich weiß nicht genau, nach welchen Kriterien die Berlinale die Jury zusammenstellt, aber ich bin mir sicher, dass die Personen sorgfältig ausgewählt wurden. Der Fokus des Bildungsprogramms liegt schließlich auf mehr Geschlechtergerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Inklusion. Innerhalb der Jury geht es vor allem darum, unterschiedliche Perspektiven einzubringen, die eine objektive und faire Bewertung gewährleisten. Die Jurorinnen bringen mit ihren unterschiedlichen Hintergründen ein hohes interkulturelles Verständnis mit. Und während der Jury-Sitzungen haben sie ein gutes Auge für Details bewiesen.

Welche Kriterien werden eigentlich bei der Suche nach den neuen Talenten für diesen Award angelegt? Kannst Du da einen kurzen Einblick geben?

Es ist eine Kombination von harten und weichen Faktoren, die in die Bewertung einfließen. Wir schauen uns zum Beispiel genau an, wie das Projekt aufgesetzt ist und inwiefern wir dieses voranbringen können. Kreativität spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Gibt es eine packende Story, die die Zuschauer mitreißt oder wird ein Thema adressiert, dass die Menschen gerade bewegt? Da gibt es wirklich eine lange Liste von Kriterien, die wir mit einbeziehen.

Werden die Schwerpunkte eigentlich jedes Jahr neu gesetzt oder sind das immer die gleichen?

Wir wollen sowohl künstlerisch als auch gesellschaftlich etwas bewegen. Besonders wichtig sind uns dabei Kriterien wie Vielfalt und Chancengleichheit. Das ist quasi gesetzt. Für dieses Werteversprechen stehen wir auch als Unternehmen. Das Ganze stellen wir dann jedes Jahr unter ein neues Motto. Dieses Jahr lautet es „Common Tongues – Speaking Out in the Language of Cinema“.

Als Leiterin Marketing bei Mastercard hast Du natürlich Einblicke in die Gestaltung erfolgreicher Kampagnen. Was hältst Du für entscheidend, um beruflichen Erfolg überhaupt zu erreichen?

Ich glaube, ich wäre nicht so weit gekommen, wenn ich nicht wirklich begeistert von dem wäre, was ich mache. Um erfolgreich zu sein, braucht man diese positive Energie. Nur wer Spaß an seinen Aufgaben hat und stolz auf seine Arbeit sein kann, wird auch Erfolg damit haben. Man muss an sich glauben und den Willen haben, einen Unterschied zu machen.

War das schon immer Dein Ziel, da zu sein, wo Du jetzt bist?

Nein. Ich hatte Marketing gar nicht auf meinem Radar. Es ist es eher zufällig so gekommen. Ich habe vor allem nach einer Marke und einem Unternehmen gesucht, bei dem ich mich wohlfühle, das fair und gleichzeitig cool ist. Ich wollte einen Job, in dem ich mein Potenzial entfalten und meine Stärken einbringen kann. Genau das habe ich dann bei Mastercard im Marketing gefunden. Und wenn man einmal im Marketing angefangen hat, weiß man, dass man den besten Job der Welt hat.

Da bist Du ein Role Model für andere Frauen.

Keine Ahnung. Das ist selbst immer schwer zu beurteilen. Aber es ist wichtig, dass wir die Sichtbarkeit von Frauen fördern, indem wir erfolgreiche Frauen und weibliche Vorbilder ins Rampenlicht rücken. Ich bin immer noch sehr oft die einzige Frau im Management oder in Meetings. Ich arbeite gerne mit Männern, aber wir müssen auch ein Umfeld schaffen, das Frauen ermutigt und unterstützt. Durch Networking, Mentoring und die Förderung von weiblichen Führungskräften können Barrieren abgebaut werden. Wir müssen einfach machen und dürfen keine Angst haben. Du musst Dir klar darüber werden, was Du kannst und dann los!

Hattest Du auch Frauen, die Dich an die Hand genommen haben, um zu sagen, komm, das ist der Weg? Oder hast Du wirklich alles allein geschafft?

Ich hatte das Glück auf meinem Karriereweg auch auf weibliche Führungskräfte zu treffen, die mir weitergeholfen und mich gefördert haben. Ohne die wäre ich heute nicht da, wo ich bin. Starke Business-Netzwerke für Frauen sind von unschätzbarem Wert. Sie ermöglichen den Aufbau wichtiger Branchenkontakte, erhöhen die Sichtbarkeit und führen häufig zu Empfehlungen.

Vielen Dank für das Gespräch!

 

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