Digitalisierung

Fachkräftemangel: IT-Branche muss Frauen in Tech stärker fördern

Nur knapp 17 Prozent der Beschäftigten in der Tech-Branche in Deutschland sind weiblich.Dabei boomt die Internet- und Digitalbranche.  Allein in Deutschland wird für 2030 ein Mangel an Fachkräften im Bereich Informatik und Mathematik von 1,1 Millionen prognostiziert.2 Doch die lukrativen Karriereperspektiven der Tech-Branche lassen sich Frauen noch zu häufig entgehen. „Kein Arbeitgeber kann es sich erlauben, auf weibliche Fach- und Führungskräfte zu verzichten. In der männerdominierten IT-Welt wird daher der Ruf nach mehr Kolleginnen immer lauter“, weiß Lucia Falkenberg, Chief People Officer beim eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. Um gegenzusteuern, Impulse in die Debatte zu bringen und Handlungsempfehlungen zu geben, hat eco mit der Initiative #LiT – Ladies in Tech jüngst ein Whitepaper unter dem Titel: „Frauen in Tech. Status quo, Strategien, Best Practices und Erfolgsfaktoren“ veröffentlicht.

Lucia Falkenberg, Chief People Officer beim eco

Whitepaper will Frauen und Mädchen begeistern

Das 35-seitige Whitepaper beleuchtet den Frauenanteil in der Tech-Welt anhand aktueller Zahlen und Fakten und rückt die Sichtbarkeit von weiblichen Fach- und Führungskräften in Tech in den Fokus. Denn weibliche Vorbilder können maßgeblich dazu beitragen, zukünftig deutlich mehr Mädchen, Studentinnen und berufstätige Frauen für IT und Technik zu begeistern. „Zugleich sind aber auch die Unternehmen gefragt, die Rahmenbedingungen für Frauen weiter zu verbessern, etwa für gerechte Entlohnung zu sorgen und weibliche Karrierewege zu fördern – auch auf Vorstandsebene“, so Falkenberg.

Die Technologie-Konzerne Salesforce und GoDaddy geben im Whitepaper Einblicke in ihre Best Practices. Darunter fallen beispielsweise Maßnahmen wie flexible Arbeitszeitmodelle, mobiles Arbeiten, unternehmensinterne Frauennetzwerke sowie das Monitoring und die Umsetzung des Grundsatzes „gleicher Lohn für gleiche Arbeit.“ Der Frauenanteil an der weltweiten Belegschaft beläuft sich bei Salesforce auf 34 Prozent. Beim US-Webhoster GoDaddy sind global 33 Prozent der Führungspositionen mit Frauen besetzt. Auch im Recruiting werden neue Wege und Zielgruppe erschlossen. Mit der Initiative „Bring Women Back To Work“ hat Salesforce beispielsweise in der Schweiz ein Programm initiiert, das sich gezielt an Mütter richtet, die nach der Familienpause wieder arbeiten wollen und auch Frauen ohne Technologie- oder IT-Hintergrund offensteht. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist für Frauen ein entscheidender Faktor bei der Arbeitgeber- und Berufswahl. „Die Internetwirtschaft gehört seit jeher zu den Treibern und Innovatoren von New-Work-Faktoren, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtern“, bestätigt Falkenberg. Zudem biete die Branche durch stetig wachsende sowie neue Berufs- und Betätigungsfelder viel Gestaltungsspielraum und enorme Aufstiegschancen.

Gender Diversity auf Tech-Events

Frauen fehlen nicht nur als IT-Fachkräfte oder in den Chefetagen von Tech-Unternehmen, sondern auch als Speakerinnen auf Konferenzen, Messen und in Podiumsdiskussionen. Laut dem Bizzabo Gender and Inclusion Report 20193 waren weltweit auf Branchen-Events der Sparte „Information Technology & Services“ 76 Prozent der Speaker männlich und 24 Prozent weiblich. Mit einem öffentlichen Speakerinnen-Verzeichnis will eco Gegenimpulse setzen und Digitalexpertinnen einen Platz auf den Bühnen und an den Mikrophonen von Tech-Events verschaffen sowie jene unterstützen, die als Eventveranstalter auf der Suche nach Expertinnen in Tech sind. „Mehr Frauen auf Tech-Events bringen neue und frische Impulse in digitale Debatten, bereichern Technologie um die weibliche Perspektive und sind sowohl wirtschaftlich wie gesellschaftlich wichtig“, weiß Falkenberg. Mit der Initiative #LiT – Ladies in Tech will der Verband Frauen in der Internetwirtschaft Gesicht und Stimme verleihen. Unter Beteiligung starker Partner aus Wirtschaft und Gesellschaft setzt sich die Initiative dafür ein, Frauen aller Digital-Disziplinen sichtbarer zu machen, deren aktive Teilhabe an der Gestaltung der digitalen Transformation zu fördern und dem Fachkräftemangel nachhaltig entgegenzuwirken.

Das Whitepaper steht kostenlos zum Download bereit.

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